Oliver Estelmann
(BPP-Mitglied)
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Als ich dann endgültig das Höchstmaß am "Sauersein" erreicht hatte, verfasste ich einen Brief an die Zentrale in Bonn, natürlich Einschreiben - Empfangsbestätigung.
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Wie aus dem aktuellen Glücksatlas der Deutschen Post hervorgeht, sollte ich mich eigentlich glücklich schätzen. Leider fehlt mir momentan, hinsichtlich des Herausgebers dieser Atlanten, der Anlass dazu.
Im Januar des Jahres 2020 sind 2 normale Briefe bei mir nicht angekommen, der Absender derselben ist über jeden Zweifel erhaben. Es waren in beiden Briefen extrem wichtige Informationen für mich enthalten.
Nun sind diese dahin, da unwiederbringlich. Ja hätteste doch als Einschreiben …
Sodann ist ein Übergabe – Einschreiben von mir nach Mallorca auf selbiger Insel für „nicht auffindbar“ erklärt worden.
Zu meinem wirklich großem Entsetzen finde ich in den letzten Monaten immer wieder Übergabe – Einschreiben im Briefkasten vor, von deren Erhalt (trotz angeblicher persönlicher Übergabe) ich keinerlei Kenntnis hatte. Das kann doch (auch im Coronawandel) nicht sein. Zumal es ja gerade wegen der Übergabe - extra Gebühren kostet und somit eine gesonderte Dienstleistung darstellt, welche überhaupt nicht erbracht wurde?
Bin ich im Irrtum, oder handelt es sich hier um …
Auf mehrfache Anfrage in der hiesigen Post (immerhin mindestens die 6. Filiale innerhalb von 30 Jahren), konnte mir in jenen Fällen die Telefonnummer des Bereichsleiters für die Zusteller nicht gegeben werden. Es gab die übliche Service – Nummer. Wie weit mir diese weiterhelfen wird, wissen Sie sicher besser als ich …
Auf die gezielte Anfrage hin, ob Übergabe – Einschreiben einfach in den Briefkasten gesteckt werden und als empfangen „quittiert“ werden dürfen, erhielt ich keine gesicherte Auskunft, außer: Unterschreiben dürfte ich selber sowieso nicht mehr, was spiele es also noch für eine Rolle?
Ich fand ein bereits geöffnetes Paket in der Paketstation (am Inhalt fehlte nur wenig). Anfrage bei der Post wie ich mich verhalten soll: Es gab die übliche Service – Nummer.
Ich empfing völlig regendurchnässte Einwurf - Einschreiben (halb aus dem Briefkasten hängend) vor und musste Sendungen registrieren, welche halbzerstört in den Briefkasten gequetscht wurden. Es gab die übliche Service – Nummer.
Seit 4 Jahrzehnten befindet sich ca. 60 cm entfernt vom größeren, ein zweiter kleinerer aber aufnahmefähiger Briefkasten am Gartentor, um solche Fälle zu vermeiden. Bei einem Einfamilienhaus sind da auch Verwechslungen hinsichtlich des Empfängers ausgeschlossen. Es befinden sich ganz einfach 2 Briefkästen mit identischem Namen an der Grundstücksgrenze. Was soll ich noch tun?
Sicher habe ich noch einiges vergessen (bzw. geschluckt) was allein 2020 betrifft.
Ich bin jedoch der Deutschen Post sehr verbunden (bin sogar seit vielen Jahren Mitglied in der DGPT, der Verbleib in dieser Organisation ist allein der Aussagekraft Ihrer Antwort geschuldet) und angesichts des enormen Postaufkommens immer wieder beeindruckt, wie schnell und zuverlässig alles funktioniert. Hier will ich auch mal meinen ausdrücklichen Dank aussprechen.
Mein Brieflein heute zeigt Ihnen aber hoffentlich auch deutlich, dass trotz aller Dankbarkeit und strapazierter Geduld auch das dickste Drahtseil irgendwann zum Fädchen wird … dünner und dünner, um dann am 24.11.2020 endgültig entzwei zu gehen. Verstehen Sie bitte deshalb diesen Brief als Denkansatz und konstruktive Kritik an dem System, den geschädigten Kunden für unmündig zu erklären, vor allem aber auch, als moderaten Hinweis auf einen „normalen“ Umgang mit Ihrer Kundschaft, seitens Auskunftsbereitschaft des Vertriebes.
Fakt ist:
Als ich am 24.11.2020 einen Brief bekam, welchen ich als Übergabe – Einschreiben auch erwartete, ihn per Blitzüberweisung sogar bezahlte, erwies sich dieser nicht nur als beschädigt (auch der Barcode war abgerissen), sondern auch als geöffnet, des Inhaltes beraubt (nebst Rechnung), in ihm steckte nur noch die Pappe, welche als Versteifung gedacht war. Siehe beiliegenden Ausdruck. Genau so war der Brief im Briefkasten.
Ich bin sofort zur örtlichen Post gefahren, legte empfangenes Briefchen vor, bestand auf den Namen und die Telefonnummer des Bereichsleiters für die Zustellkräfte meines Zustellbereiches .
Was herausgekommen ist? Ich bekam die übliche Service – Nummer.
Ich kontaktierte danach sofort den Absender. Dieser war tief betroffen, teilte mir alle Daten mit, damit ich eine
Sendungsverfolgung selbst vornehmen könne.
(Die Sendungsverfolgung endete in Halle. Danach ist kein Nachweis über die Sendung mehr vorhanden. Es wird Ihnen bei Recherche nicht anders ergehen, obwohl ich den Brief längst habe!)
PLZ HOHEN NEUENDORF = 16540, PLZ BIRKENWERDER = 16547, PLZ HENNIGSDORF =16761
Am nächsten Morgen machte ich mich also auf, in unsere Leitstelle Berlin-Nord/-Südwest Hennigsdorf .
DEM Postverteilzentrum für meine Region. Dort würde man sicher wissen, wer, durch wen, welche Post bekommt, denn: Ich hatte vor etlichen Jahren einen Rundgang für unseren örtlichen Briefmarkenverein dort beantragt.
Wir durften ihn durchführen und die lückenlose Durchfuhr der Post „miterleben“, viel Wissen mitnehmen und auch viel über die Leitwege in Erfahrung bringen. Deshalb weiß ich heute:
Wenn die Post in Hennigsdorf ankommt, wird sie sortiert. Dann kommt der Teil der Hohen Neuendorf und der Birkenwerder betrifft, nach Birkenwerder. Von dort wird er weiter verteilt.
Es war ein sehr erfreulicher und informeller Ausflug „für meine Rentner“ im Briefmarkenverein. Alle waren begeistert, das Briefzentrum wurde zu Recht hoch gelobt.
Allerdings wurde ich dann am 25.11.2020 in Hennigsdorf darauf hingewiesen, dass es dort keine Beschwerdestelle für Kundschaft gäbe, ich auf dem Gelände eh nichts zu suchen hätte, aber aus Gründen der Kulanz würde man mir eine Telefonnummer gehen: Ich bekam die übliche Service – Nummer.
Dann kam mir das Glück zuteil (weshalb ich ja auch, laut Ihren Aussagen, zu den Glücksbärchen gehöre),
die Zustellerin meiner Post persönlich zu treffen. (Ok. ich habe das Viertel abgefahren, bis ich sie hatte).
Ich zeigte Ihr den Brief, welchen ich (keine 24 Stunden zuvor) erhalten hatte und fragte sie, mit welcher Berufsehre sie es in Einklang brächte, einen solchen aufgerissenen Brief (ohne Inhalt) dem Endverbraucher anzutun. Zumal deutlich mit 3,45 Euro frankiert (also Übergabe – Einschreiben) und abgerissenem Barcode.
Vom abgerissenen Barcode konnte sie m.E. nix wissen, aber die Höhe der Frankatur ist eklatant und hätte ihr auffallen müssen. Kein Mensch klebt 3,45 Euro auf einen Brief, wenn 80 Cent ausreichen würden. Allen Mitarbeitern des Postzustelldienstes sollten eigentlich die geläufigen Portostufen bekannt sein. Sie hätte merken müssen, dass hier etwas nicht stimmt. Trotzdem zugestellt. (Sie ist auch der sicheren Überzeugung, dass Übergabe – Einschreiben in den Briefkasten geworfen, als „ eigenhändig übergeben“ zugestellt werten. Das sei normal in Corona Zeiten.)
Selbst als normalen Brief hätte sie das Poststück eher ihren Vorgesetzen geben sollen, als dem Empfänger.
Dass sie die Post nicht einzeln durchgesehen hätte, konnte ich widerlegen, weil ein Einwurf – Einschreiben am selbigen Tag im Briefkasten war. Sie hätte den Brief also sehen müssen. Ich bekam an diesem Tag nur 2 Sendungen.
Genauer Wortlaut der Zustellerin: „Also gestern bei Einwurf, war der Brief noch nicht eingerissen.“ Ufff
Völlig vor den Kopf gestoßen fragte ich sie, warum sie dann den Brief nicht eingescannt hätte.
Denn wenn er noch vollständig gewesen wäre, wäre der Barcode noch darauf gewesen, sie hätte ihn einscannen
müssen, um eine lückenlose Nachverfolgung gewährleisten zu können. (Egal ob ich wieder mal ein Übergabe -Einschreiben im Briefkasten vorfinden würde.)
Das könne sie aufgrund der Vielzahl der täglichen Sendungen nicht sagen (verstehe ich natürlich).
Sie tat einen Moment später genau das, was wahrscheinlich in ihrer Lage das vernünftigste war, sie rief ihren Vorgesetzten an. Vorher hat sie mein Briefchen mit dem Telefon abgelichtet, auch den Zettel mit den Einlieferungsdaten des Absenders (welchen ich ihr zeigte) und vermutlich auch ihrem Vorgesetzen übermittelt.
Ich habe sie gebeten, mir die Telefonnummer ihres Vorgesetzten zu geben, sie versicherte mir, ich würde die Nummer in den nächsten Tagen im Briefkasten haben. Nix passierte. Was ich bekam, nachdem ich sie erneut abgepasst hatte? Ich bekam die übliche Service – Nummer.
Sie werden verstehen, dass Geduld ein weit dehnbarer Begriff ist und bei Überbelastung irgendwann einmal Risse bekommt. Wenn an einer dieser Schwachstellen auch noch mehrmals eingekerbt wird, trägt nicht die Ursache dazu bei, dass die Geduld am seiden Faden hängt und ins Wanken gerät (bei wiederholter Service –Nummern Abfertigung), sondern der Umgang mit der Ursache seitens Postmitarbeitern (ob so angewiesen oder nicht) einen zur Verzweiflung bringt.
Meine Hochachtung vor der logistischen Herausforderung seitens der Deutschen Post ist keineswegs geschmälert, mein Vertrauen aber in selbige, ist weit jenseits von vertrauenswürdig angekommen.
Zurück zur eigentlichen Sendung:
Nun trennt sich in Halle die Möglichkeit einer Nachverfolgung des Übergabe – Einschreibens mit der Wirklichkeit.
Keiner weiß was, denn da ist wahrscheinlich bei der Auslieferung nach / oder vielleicht bei der Ankunft in Hennigsdorf auch der Barcode verschwunden. Nun ja, die Briefmarken waren ja auch noch da.
Ich nehme mal an, das nur professionelles und erlerntes Wissen dazu führen könnte, das die Sendung so wie sie war,
auch ohne Barcode den Postweg durchlaufen konnte.
Da die Frankatur noch unbeschädigt, der Barcode nebst Inhalt des Briefes aber verschwunden war, wurde der Brief also immerhin noch als „normaler Brief „ behandelt und auch zielsicher zugestellt.
Da ich am 24.11.2020 schon wusste, das eine Nachverfolgung dieses Einschreibens wenig Zweck haben würde,
es geradezu aussichtslos erscheint, dass Einschreiben zu finden (weil ich es ja schon ohne Inhalt und Barcode habe), wird es Ihnen sicher auch schwer fallen, mir eine Erklärung für diesen Sachverhalt zu geben.
Der Briefzustellerin will ich nur den Vorwurf machen, mich rotzfrech angelogen zu haben. Was sollte sie in ihrer Verzweiflung und im Sinne der kundenorientierten Höflichkeit auch anderes machen?
Sie hat großes Verständnis für meine Lage gezeigt, mich aber trotzdem belogen und mein Vertrauen mißbraucht, indem sie mir eine weitere: Ich bekam die übliche Service – Nummer.
Keinesfalls das, was sie mir versprochen hatte. Das wird wahrscheinlich ihrem Vorgesetzten anzulasten sein, welchen ich aber dringendst mal zu sprechen wünsche.
In der Hoffnung dass Sie mir zumindest in dieser einen Sache weiterhelfen können und mich nicht an die Die übliche Service – Nummer verweisen, (welche ich sowieso in Anspruch nehmen muss, da ich ja meine Auslagen zurück erstattet wissen will), erwarte ich Ihre Antwort gerne
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