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palaiss

(Mitglied)

@ lehrling

Vielen Dank für den Link.

Auch in dieser Sammlung sehen etliche Belege aus der Zeit vor 1810 überhaupt nicht gut aus! mit Augen rollen
03.01.19, 12:40:19

Hugo67

(Mitglied)

geändert von: Hugo67 - 03.01.19, 12:53:18

Hätte ich nicht gedacht, dass Vorphila so fälschungsanfällig ist.
PS Das Englisch in dem Exponat hat beträchtlichen Unterhaltungswert. Besonders gelungen: "German Imperatorial Imperial Post"
03.01.19, 12:50:05

vozimmer

(Mitglied)

Ich habe den Stempel jetzt mal ausgemessen. Er ist 33 mm lang, inkl des Punkts und 3 mm hoch. Er passt also auf die Type TuT 3 aus der verlinkten Sammlung.

@Peter
in der verlinkten Sammlung ist mit diesem Stempel nur ein Brief gezeigt. Gehört der auch zu den Verdächtigen?

Beste Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
03.01.19, 21:15:20

palaiss

(Mitglied)

@ volker

Der Brief in der verlinkten Sammlung mit der kleinen Type des Rayonstempels (Hb. 2) ist m.E. o.k.

Hingegen halte ich -das scheint kaum zu fassen- die Briefhüllen 1775, Bückeburg Charge; 1767, hs. Bückeburg; (1770), DE BÜCKEBOURG (Stempel fehlt im Feuser/Münzberg); L1 BÜCKENBURG (Seelenthal); dto. Schwelingh; dto. Schleppegrell und auch die beiden Briefhüllen mit dem größeren Rayonstempel (einer blau) für falsch bzw. verfälscht.

Sie dürften vom gleichen Lieferanten stammen bzw. bezogen worden sein. Ich fürchte, Deine Bergedorf-Briefhülle kommt aus der gleichen Quelle.

03.01.19, 21:50:13

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

hier die angekündigten großen Scans:

Stempel als Ausschnitt (3200dpi)


Brief Vorderseite


Brief Rückseite

Meine Meinung zum Stempel: es handelt sich um einen gestempelten Abschlag, keine Tusche-, Tinte-, Stempelfarbe-Zeichnung. Zu sehen ist ein schwacher Abschlag von Typen.


Liste der Sonderzeichen zum Einkopieren

Epson-Scanner-Standard-Einstellungen

Welche Sonderzeichen in Beiträgen können Veröffentlichung verhindern?

04.01.19, 23:47:39

Michael D

(Mitglied)

@palaiss

Bei dem Brief nach Münster kann man sich schon fragen, wie bei einem Brief der "p. Couvert" (also in einem anderen Brief befindlich) ein Poststempel drauf kommen soll. Abgesehen von der anscheinend nicht vorhandenen Taxierung.

Gruß
Michael
05.01.19, 11:54:16

palaiss

(Mitglied)

@ Michael D.

Wir geraten zwar etwas off topic, aber anhand der Bückeburg-Briefe lassen sich diese dubiosen Vorphilateliebelege (alle aus der gleichen Quelle) ausleuchten. Es gibt hunderte davon, ganz billige bis zu solchen mit einem Handelswert von einigen tausend Euro.

Das Standardmuster war, dass man Botenbriefe, hier auch Briefe "per Couvert", "durch Güte", "per Einlage" usw. mit Stempeln aber auch hs. Vermerken, Chargekreuzen usw. aufgewertet hat. Bekannte Heimatsammler wurden am ehesten Opfer. Hier wusste man, dass man nach getaner Arbeit dankbare Abnehmer hatte. Die handschriftlichen Nachmalungen auf den Briefen der obigen Sammlung gehören eher zur primitiveren Sorte.

Stempel wie DE CLEVES, DE BÜCKEBOURG und viele andere Neuentdeckungen wurden mir im Laufe der Vorarbeiten für die beiden Auflagen des Vorphilateliehandbuches präsentiert. Viele stammten aus besagter Quelle, oft auszumachen an den hs. Bleistiftanmerkungen des Verkäufers rs, auf den Briefen. Im Zweifel habe ich auf die Aufnahme dieser Stempel verzichtet.

In aller Regel handelte es sich, wie gesagt, um Hüllen ohne Datierung und auch ohne Taxvermerke oder andere typische Merkmale, beispielsweise bei Fahrpostbelegen usw.

In der verlinkten Sammlung sind m.E. die oben genannten Briefhüllen mit falschen Vermerken bzw. Stempeln versehen. Die größere Type des Rayonstempels ist mir echt nicht bekannt, genau so wie der Reichspost-L1 DE BÜCKEBOURG.

Die Abschläge mit dem größeren Rayonstempeln aus der Sammlung befinden sich auf Briefhüllen, die charakteristisch sind für die Zeit bis etwa 1780. Sie sollten aber so ausssehen wie Briefe um 1805-1808! Da kann irgendetwas nicht stimmen.

Genialerweise wurden auch ganze Briefe gefälscht, also auch die Adressen, evtl. Siegel, Vermerke und Stempel sind auch falsch. Ich habe sogar zahlreiche Briefe aus der Quelle gesehen, bei denen selbst der Inhalt nachgeschrieben worden war (vermutlich von einem Originalbrief transkribiert).

Bei postalisch gelaufenen Briefhüllen aus der Zeit bis 1815 ist immer dann Vorsicht geboten, wenn sie keine Taxvermerke und eindeutiges Datum haben. Das betrifft vor allem Belege aus dem westfälischen Raum, auch mit Reichspost-, bergischen, westfälischen und Departementstempeln.
05.01.19, 12:27:48

palaiss

(Mitglied)

"Bei dem Brief nach Münster kann man sich schon fragen, wie bei einem Brief der "p. Couvert" (also in einem anderen Brief befindlich) ein Poststempel drauf kommen soll. Abgesehen von der anscheinend nicht vorhandenen Taxierung."

@ Michael D.

Die Versendung "per Couvert" war offiziell verboten und galt als Portodefraudation. Weil aber das Ganze kaum überprüft werden konnte, fand sie ständig statt und galt wohl als Kavaliersdelikt.

Man kann getrost ausschließen, dass ein Absender in Kenntnis der Vorschriften einen Brief mit einem derartigen Vermerk der Post übergeben hätte. Ich kann mich auch nicht entsinnen, jemals einen derartigen Brief (echt mit der Post gelaufen) gesehen zu haben.
05.01.19, 12:40:50

guy69

(Mitglied)

Hallo zusammen

Da es in meiner Heimatsammlung auch Vorphilabriefe gibt wäre mir an ein wenig Transparenz gelegen. Woran erkennt man die Fälschungen? Was wurde genau gefälscht? Gibt es eine Registratur?

Viele Grüße ++ Harald ++
05.01.19, 15:31:53

palaiss

(Mitglied)

@ guy69

Es gibt sehr wenige ernstzunehmende Fälschungen, gemessen an der großen Anzahl im Handel zirkulierender Belege.

Man kann das (geringe) Risiko deutlich minimieren, wenn man nur Briefe mit Inhalt sammelt. Briefhüllen ab 1815 sind wenig gefährdet.

Deutlich häufiger sind Nachmalungen bei teuren Stempeln (Reparaturen).

Zweifelhafte Poststücke kannst Du gerne im Forum vorstellen.
05.01.19, 16:38:03
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