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PvD1750

(Gast)

Zitat von tokahai:

Egypt Stamps Handbook by Magdi M. Abdel-hadi

Hallo,

zwischenzeitlich konnte ich mir Informationen aus besagtem Handbuch beschaffen.

Im Jahre 1948 möchte man festgestellt haben, dass alle in 1872 ausgeführten Drucke in der Regierungsdruckerei vorgenommen worden sein sollen und hat die Angaben in alter Literatur für falsch erklärt.

Nach dem besagten Handbuch soll mein Eckrandviererblock im Steindruck und nicht wie in allen anderen Katalogen im Buchdruck hergestellt worden sein. Selbst der aktuelle Michel, ordnet diesen als Buchdruck ein.

Je feiner ein Buchdruck ausgeführt ist, umso weniger prägt er auf der Rückseite durch. Jedoch prägt der Druck von meinem Viererblock leicht auf der Rückseite durch, was bei einem Flachdruck faktisch nicht der Fall sein kann. Ich werde dies noch weiter untersuchen, auch ob die Verteilung der Druckfarbe überhaupt von einem Steindruck stammen kann. Ebenso werde ich versuchen, die Angaben zu den verschiedenen Drucken anhand von gestempelten, datierbaren Material nachzuvollziehen.

Die weiteren Angaben, im besagtem Handbuch, zu angeblichen Steindrucken, ex MiNr. 14 bis 22 bzw. Kohl 14 bis 23, werde ich mir noch genau durchlesen und versuchen anhand von meinen Marken nachzuvollziehen, bestätigen oder zu dementieren.

Schaun wir mal, es bleibt spannend.

Beste Grüße
PvD1750
10.05.19, 22:39:19

PvD1750

(Gast)

Hallo,

nach dem Handbuch von Magdi M. Abdel-hadi gibt es noch mehr Steindrucke, als im Michel aufgeführt. Die Michel-Nr. 14 bis 22 ist dort auf die Nummern 14 bis 31 aufgeteilt.

Auf die verschiedenen Papiersorten, geht Magdi M. Abdel-hadi nicht ein. In einem alten Scott-Katalog habe ich den Hinweis gefunden, dass die dünnen Papiere erst ab 1875 verwendet wurden. Dies deckt sich insofern mit meinen Marken, wenn man die Papiere in drei Sorten aufteilt - dick, mitteldick und dünn.

Meine ungebrauchte MiNr. 20 ist nach Michel die billigste Sorte und ist auf dünnen Papier gedruckt. Diese ist nach Magdi M. Abdel-hadi Nr. 29 und ein Steindruck (lt. Michel und allen anderen Katalogen ein Buchdruck).

Ich werde wirklich alles genaustens überprüfen. Auch die Möglichkeit, dass bei meinem Viererblock die Marken selbst vielleicht im Steindruck, aber der Zierrahmen im Bogenrand im Buchdruck aufgedruckt ist.

Wenn Magdi M. Abdel-hadi recht hat, was ich selbstverständlich nicht ausschließe (wahrscheinlich hat er recht, was mir die ersten genaueren Untersuchungen den Eindruck erwecken), dann stellt dies wirklich alles bisher in anderen Katalogen gelistete auf den Kopf bzw. stellt sich als nicht richtig gelistet dar.

Eigentlich wollte ich nur ein paar Marken zeigen, die mir seit Jahrzehnten gefallen, aber jetzt wird schon wieder alles recht wissenschaftlich. Philatelie ist halt doch kein Spaßprogramm sondern Wissenschaft.

Beste Grüße
PvD1750
11.05.19, 00:49:05

PvD1750

(Gast)

Hallo,

die deutlich unterschiedlichen Angaben in den verschiedenen Handbüchern und Katalogen bin ich in den letzten Stunden noch einmal durchgegangen und habe meine Marken aus MiNr. 8 bis und 14 bis 22 hochaufgelöst mit 3200 dpi eingescannt.

Bei MiNr. 14 bis 22 kamen Druckstöckel zum Einsatz, vergleichbar wie bei den Quadratausgaben von Bayern. Von den ersten Druckplattenzusammenstellungen ist nur bei MiNr. 20 eine Kombination als Kehrdruckpaar auf der Druckplatte bekannt.

In den zweiten und dritten Druckplattenzusammenstellungen mehren sich dann bei verschiedenen Werten die Kehrdruckpaare.

Warum sollte man aber nun eine neue Druckplattenzusammenstellung auf einen Druckstein übertragen, um im Steindruck drucken zu können?

Im Abgleich zu den Steindrucken MiNr. 8 bis 13, als auch solchen aus anderen Sammelgebieten, kann ich bezüglich dem Farbauftrag bei meinen Marken der MiNr. 14 bis 22 keinerlei Hinweise finden, auch nicht bei der besagten ungebrauchten 5 Piaster, dass auch nur eine Marke im Steindruck ausgeführt worden wäre.

Neben dem Farbauftrag, der für Buchdruck (= Hochdruck) spricht, finden sich auch immer wieder Spuren von Quetschrändern.

Je nach Druckplattenzurichtung und verwendeter bzw. ggf. ungeeigneter Druckfarbe, kommen genau diese wie im Kohl-Handbuch beschriebenen verschmierten Drucke im Buchdruck zustande.

Im Moment kann ich nicht nachvollziehen, dass es bei der dritten Ausgabe der ägyptischen Briefmarken Steindrucke geben soll.

Bilder folgen noch. Die Scans sind zu gigantisch groß und ich muß Detailbilder aus diesen zusammenstellen.

Beste Grüße
PvD1750
11.05.19, 11:19:39

PvD1750

(Gast)

geändert von: PvD1750 - 11.05.19, 17:44:14

Hallo,

das Argument mit dem Farbauftrag ist natürlich aushebelbar, wenn man die Sache weiter durchdenkt.

Das Papier der 2. ägyptischen Ausgabe (Steindruck) und den späten Drucken der 3. Ausgabe ist keineswegs vergleichbar.

Wenn ein Litho-Druckstein mit ungeeignetem Fett und Druckfarbe bedient wird und das Ganze dann noch auf weniger saugfähiges Papier trifft, dann wird wahrscheinlich genau dieses ölig wirkende Druckbild als Ergebnis herauskommen.

Bei der dritten Marke im Scan dürfte ein weiteres Argument für Steindruck sein, dass ihr die deutlichen Quetschränder der mittleren Marke (Auflage 1872 = Buchdruck) fehlen und der Farbton über das gesamte Markenbild in gleicher Helligkeit erscheint. Hingegen bei der im Buchdruck hergestellten Marke, aufgrund unterschiedlicher Pigmentverteilung bzw. auch wegen der Farbverdrängung von innen nach außen, im Druckbild der Farbton heller oder dunkler erscheint.

Somit sehen wir im Scan:

1. Marke = MiNr. 8, Steindruck

2. Marke = MiNr. 18 II x a C, orangegelb, Buchdruck

3. Marke = MiNr. 18 II y b D, gelb, Steindruck (Magdi M. Abdel-hadi Nr. 27)

Die Spätauflage (Oktober 1874) der dritten Marke ergeht auch über das Papier, der Zähnung und einem kleinen Unterscheidungsmerkmal im Druckbild (da stehen unter dem ersten Schriftzeichen die zwei Punkte auseinander und nicht ineinander vermengt). Letzteres Merkmal gemäß Handbuch Magdi M. Abdel-hadi, die anderen Kennzeichen ergeben sich auch durch die bisherige Literatur, jedoch wird dort die Marke als Buchdruck und nicht als Steindruck geführt.

Durchschnauf, das war eine schwere Geburt - für nur eine Marke. Die anderen Wertstufen, nehme ich mir dann noch einmal auf dieser Grundlage vor und wahrscheinlich finden sich dann doch noch ein paar Steindrucke.

Also, wenn der Michel-Katalog seine Katalogisierung an die von Magdi M. Abdel-hadi anpassen möchte, was ich begrüßen würde, dann hat er viel Arbeit vor sich.

Das erste Bild hat 1200 dpi Bildauflösung, das zweite zeigt Teilausschnitte der drei Marken bei 3200 dpi Bildauflösung.

Beste Grüße
PvD1750
Dateianhang (verkleinert):

 08-18_001.jpg (1.11 MByte | 12 mal heruntergeladen | 13.31 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 08-18_006.jpg (209.82 KByte | 8 mal heruntergeladen | 1.64 MByte Traffic)

11.05.19, 17:40:37

PvD1750

(Gast)

Hallo,

nun habe ich mir nochmals meinen Eckrandviererblock und alle meine Einzelmarken der 5 Para, Michel-Nr. 14, unter die Lupe und auch das USB-Mikroskop genommen.

Gemäß Handbuch von Magdi M. Abdel-hadi handelt es sich bei den Marken, bei denen die Wertziffern "5" auf dem Kopf stehen, um Steindrucke. Gemäß allen anderen mir bekannten Katalogen bzw. auch dem Kohl-Handbuch, soll es sich um Buchdrucke handeln.

Selbst hatte ich aufgeführt, dass ich den Druck auf der Rückseite meines Viererblocks durchprägen sehe und fühle. Das ist aber nur ganz minimal und partiell an wenigen Stellen der Fall. Je nach verwendetem Druckstein und mit was genau die Zeichnung auf diesem aufgebracht ist und auf welcher Papierart gedruckt wird, kann es wohl doch vorkommen, dass partiell mal etwas auf der Rückseite zu fühlen ist.

Wie auch immer, die Verteilung der Pigmente spricht für Steindruck. Auch hier wieder, dass das Druckbild einheitlich die gleiche Helligkeit der Druckfarbe widergibt. Hingegen bei den Buchdrucken der 1872er-Auflage die Druckfarbe auf dem Markenbild, vor allem der Rahmen, sich in unterschiedlichen Helligkeiten zeigt.

Ferner habe ich, über das Handbuch von Magdi M. Abdel-hadi hinaus, ein weiteres Unterscheidungsmerkmal gefunden. Die Sterne in den Ecken über dem Halbmond sind bei den Buchdruck größer und bei den Steindrucken kleiner.

Im Dateianhang vier Detailbilder bei 20facher-Vergrößerung. Die beiden oberen Detailbilder stammen von Buchdrucken und die beiden unteren von Steindrucken.

Magdi M. Abdel-hadi hat recht.

Wer hätte gedacht, dass die Unterscheidung von Buch- und Steindruck so große Schwierigkeiten bereiten kann? Kohl haben die Marken immerhin in Bogen vorgelegen!

Beste Grüße
PvD1750
Dateianhang (verkleinert):

 5-Para_Buchdruck-und-Steindruck.jpg (331.37 KByte | 9 mal heruntergeladen | 2.91 MByte Traffic)

12.05.19, 00:44:31

PvD1750

(Gast)

geändert von: PvD1750 - 12.05.19, 02:48:04

Hallo,

jetzt hatte ich ganz vergessen, dass bezgl. der Sterne das gesamte Mittelstück verglichen werden muß, weil die Seiten, mit den Wertinschriften richtig oder kopfstehend angesetzt sind und in der Art und Weise, wie im letzhten Beitrag dargestellt, jeweils Sterne aus zwei verschiedenen Eckpositionen verglichen werden.

Man, das ist ganz schön kompliziert und verwirrend, mit den kopfstehenden Teilen.

Nachstehend nun der Vergleich eines gesamten Mittelstücks, im Buch- und im Steindruck. Glücklicherweise stimmt aber meine Beobachtung dennoch, die Sterne sind im Steindruck allesamt kleiner und verformter, als es im Buchdruck der Fall ist.

Selbstverständlich werde ich auch noch Marken der 5 Para-Wertstufe in Gänze zeigen und nicht nur in Teilausschnitten. Aber man muß sich ja erst einmal Stück für Stück voranarbeiten.

Die Augen der Sphinx, sind im Steindruck auch irgendwie anders.

Beste Grüße
PvD1750
Dateianhang (verkleinert):

 5-Para_Buchdruck-und-Steindruck_002_2500Pxl.jpg (700.91 KByte | 10 mal heruntergeladen | 6.84 MByte Traffic)

12.05.19, 02:46:58

Simrock

(Mitglied)

Hallo PvD1750, ich verfolge deine Beiträge mit Interesse, wenn ich auch zugeben muß, daß "Aegypten" nicht bei mir im Fokus steht. Dein letzter Beitrag hat mich aber veranlaßt 2 mal Nr. 19 einzuskannen, dabei müsste nach der Sternenerkenntnis die Linke Buchdruck sein. Das würde auch den Zusätzen im Michel-CD von 2003 entsprechen, danach geht Buchdruck mit schlechterer Zähnung einher! Die rechte wäre Steinndruck, daß dunnkelviolett würde dann auch stimmen.
Beachte auch die völlig unterschiedlichen Ziffern!
Dateianhang (verkleinert):

 Ae-19 I+II.jpg (1001.24 KByte | 11 mal heruntergeladen | 10.76 MByte Traffic)

12.05.19, 10:46:15

PvD1750

(Gast)

Hallo Simrock,

bei der rechten Marke handelt es sich leider um eine Fälschung.

Die linke Marke ist ein Steindruck (Handbuch-Nr. 28 = Michel-Nr. 19 II y) und kein Buchdruck. Von der MiNr. 19 ist im Michel 2014 kein Steindruck katalogisiert, dort heißt es generell Buchdruck für diese Marke.

Deine Marke werde ich später im Vergleich zu meiner im Buchdruck hergestellten Marke zeigen. Bei dem Stempel könnte es sich um einen nachträglich angebrachten handeln.

Vielen Dank in jedem Fall, für Deine Teilnahme am Thema und vielleicht kannst Du uns noch weitere Marken zeigen?

Beste Grüße
PvD1750
12.05.19, 11:08:07

PvD1750

(Gast)

Hallo,

grundsätzlich muß man bei jeder Wertstufe nach neuen Unterscheidungsmerkmalen, zwischen Buch- und Steindruck suchen.

Aber auch hier zeigt sich wieder, bei der Unterscheidung zwischen der 2 1/2 Piaster-Marke im Buch- und im Steindruck, dass die Druckfarbe der Buchdruckmarke über das Markenbild unterschiedliche Helligkeiten und die Druckfarbe der Steindruckmarke sich über das gesamte Markenbild in gleicher Helligkeit zeigt.

Der Rahmen und sämtliche Linien im Markenbild, sind beim Buchdruck mit Quetschrändern versehen, die beim schlecht ausgeführten und weniger Detailreichen Markenbild des Steindrucks fehlen.

Es ergeben sich verschiedene Detailunterschiede, hier auch wieder die Augen der Sphinx und rechts vom rechten Auge (aus Sichtweise des Betrachters) zeigt beim Steindruck die mit Pfeil markierte Linie genau an der markierten Stelle immer einen Bruch, der beim Buchdruck nicht zu finden sein soll (gem. Angaben im Handbuch von Magdi M. Abdel-hadi).

Beste Grüße
PvD1750

Dateianhang (verkleinert):

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Dateianhang (verkleinert):

 Handbuch-19-Buchdruck_28-Steindruck_002.jpg (265.97 KByte | 4 mal heruntergeladen | 1.04 MByte Traffic)

12.05.19, 11:50:18

Simrock

(Mitglied)

geändert von: Simrock - 12.05.19, 19:11:56

Hallo PvD: Danke für Deine Einschätzung. Ich mache weiter.Hier habe ich 3xNr.15 (10 Para), reduziert! Bin gespannt, schätze die mittlere ist auch falsch, oder?
Dateianhang (verkleinert):

 Ae-15R.jpg (296.71 KByte | 10 mal heruntergeladen | 2.9 MByte Traffic)

12.05.19, 17:45:49
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