"....das Buch von Herrn Feuser habe ich nicht. Lt. Stempeldatenbank kommt der Stempel zuerst bis ca. 1877 mit Ringen, und dann mit Sternen als Zierelement vor. Solange kein Stempelabschlag auf Braunschweig Ausgaben mit Sternen vorliegt würde ich als Laie davon ausgehen, das bei der Fertigung der Zeichnung für das Buch von Herrn Feuser, wie auch immer das damals abgelaufen ist, ein Stempelabschlag der Zeit nach 1877 als Vorlage diente, und die Jahreszahl 1864 angepasst wurde."

@ oberlausi

Die Abbildung im Handbuch "Nachverwendete Altdeutschland-Stempel" mit Jahreszahl "1864" stammt aus "Bade, 333 Jahr Braunschweigische Post".

Zu dem Stempel heißt es:

"Im Jahre 1864 ist noch ein Zweikreisstempel (25 mm) -je mit einem kleinen Stern vor und nach dem Ortsnamen - und mit Datum, Jahr und Stunden angeschafft worden. Stempelabdrucke sind jedoch bisher wenig gesehen."

In meinem Arbeitshandbuch ist beim Stempel hs. vermerkt: "BS o-o ?; *-* Ablöser DR?"

In Braunschweig hatten etliche Postämter neben dem üblicherweise verwendeten Stempel für die Briefpost Innendienststempel, die sich dann auf braunschweigischen Postanweisungen, von denen sehr viele gebrauchte Exemplare nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen der obligatorischen Vernichtung entgangen sind, nachweisen lassen. Auf Marken sind diese Stempel oftmals sehr selten.

Die Innendienststempel ersetzten dann in etlichen Fällen die vorher verwendeten Rahmenstempel besonders dann, wenn sie als Doppelkreisstempel neben dem Datum und der Uhrzeit noch die Jahreszahl enthielten. Schon ab der späten Preußenzeit, erst recht zur NDP- und Dt- Reich-Zeit, war bei neu eingeführten Stempeln die Jahreszahl obligatorisch.

Hallo Braunschweig-Forum,

bei der Diskussion um den Zweikreisstempel K2 "SEESEN * *" (Feuser nachverwendet Braunschweig 046) lohnt es sich meiner Meinung nach, auch den Zweizeiligen Rechteckstempel R2 "SEESEN *" (Feuser nachverwendet Braunschweig 045) zu betrachten.

Das Feuser-Handbuch kennt dieses Stempelgerät nur mit Abschlägen in schwarzer Stempelfarbe auf Braunschweig, NDP, DR Brustschild und DR Pfennig(e). Blaue Stempelfarbe ist nicht erwähnt.

In der Stempeldatenbank ist das Stempelgerät hier zu finden: https://www.stampsx.com/ratgeber/stempel-datenbank.php?stempel_id=902

Bei diesem Stempelgerät stehen in der Datenbank folgende Angaben:
- Normale Stempelfarbe: schwarze Stempelfarbe auf Ölbasis
- Verwendungszeit: 1853 bis 1876.

In die Datenbank sind bisher 16 Abschläge hochgeladen worden, davon 15 in blauer Stempelfarbe und nur einer in schwarzer Stempelfarbe.

Die 15 Abschläge in blauer Stempelfarbe sind nicht auf Marken abgeschlagen worden. Fünf blaue Abschläge sind nicht datiert. Zehn blaue Abschläge haben Stempeldaten vom 25.6.1853 bis zum 6.12.1867.

Der einzige schwarze Abschlag ist nicht datiert. Aber er ist auf einer NDP Michel-Nr. 16 abgeschlagen worden, stammt also wegen der Postgültigkeit dieser Marke aus den Jahren 1869, 1870 oder 1871.

So, jetzt bin ich gespannt, was die weiteren SEESEN-Diskussionen noch ergeben werden.

Neugierige Grüße aus Westfalen nach Braunschweig und anderswohin,

Hans Rummenie

Hallo Dieter,

bei Deinen Verwendungs-Daten für den R2 "SEESEN *" hast Du den schwarzen Abschlag auf der NDP Michel-Nr. 16 nicht berücksichtigt, der nachweist, dass dieses Stempelgerät mindestens bis zum 3.2.1869 verwendet worden ist.

Deine Theorie "Daher kann man davon ausgehen, daß in einem Ort dieser Größe nur 1 Stempel im Einsatz war." überzeugt mich nicht. Ich halte es durchaus für möglich, dass um 1860 in einem Ort von mehr als 3000 Einwohnern gleichzeitig mehrere Stempel verwendet worden sind.

Frische Morgen-Grüße aus Westfalen an den Niederrhein und anderswohin,

Hans Rummenie

Moin,

ich habe am Anfang der Diskussion einen Viererblock aus meiner Sammlung mit dem mir bekannten Stempel von SEESEN gezeigt. In meinem Archiv habe ich den Stempel mit Sternen nicht auf Brustschilden.
Dennoch sehe ich immer wieder mit Erstaunen, dass auch heute noch immer wieder Stempel ans Licht kommen, die man bisher nicht erfasst hatte. Insofern: Es bleibt spannend.

Grüße

Alexander