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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen zum neuen Thema Mobilmachungssachen (Post)

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

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08.12.19, 18:38:02

iceland10

(Gast)

den gezeigten Umschlag habe ich bestimmt seit 20 Jahren im KOS Archiv, bin heute wieder einmal darüber gestolpert.

2005 habe ich schon einmal versucht den Beleg halbwegs sicher zu bestimmen, 5 BPP und einige versierte Händler haben ihn sich angeschaut aber außer Theorien kam leider nichts dabei herum.

-Rückseitig findet sich das Siegel der OPD Erfurt zu der die Postagentur Holzengel seit 1899 gehörte.

- weiterhin ein schwacher handschriftlicher Vermerk, den ich etwas bearbeitet habe damit man ihn besser deuten kann, ich deute ihn als 23.6.1914

Warum der Umschlag 1920 mit Rzettel versehen wurde und Entwertet????

Hat jemand einen ähnlichen Beleg?

Gruß
iceland10

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08.12.19, 18:39:02

charly999

(Mitglied)

Leider kann ich den RZ und den Tagesstempel nicht erklären. Der Versailler Vertrag war in Kraft, der Krieg verloren, Mobilmachungsvorbereitungen offiziell verboten. Sie machten in der politischen Lage Deutschlands 1920 wenig Sinn.

Zumal der Brief offensichtlich aus der Zeit vor dem Krieg stammt. Der Brief selbst ist mE leicht zu erklären. Jedes PA, jede Telegraphenstation, jeder Bahnhof und auch jedes Bürgermeisteramt hatte einen derartigen Umschlag. In ihm waren detaillierte Anweisungen für den Fall der angeordneten Mobilmachung enthalten, vom Aushang des Mobilmachungsbefehls außen am PA, über den Vorrang des militärischen und behördlichen Postverkehrs, bis zu Maßnahmen der Geheimhaltung und des Postschutzes. Dienststellen in Grenznähe werden nach den Anweisungen bestimmt auch Vorbereitungen für eine Räumung getroffen haben.

Auch die Geheimhaltung macht insoweit Sinn. Mit der Post ist der Umschlag vor dem Krieg sicher nicht befördert worden.
08.12.19, 21:24:48

z4road

(Mitglied)

Hallo iceland10,

ich habe einen ähnlichen Brief aus meiner Heimatsammlung Bamberg, allerdings war in der DBZ vor etlichen Jahren ( Oktober 2014) mal ein Artikel über solche Belege, wo der Verfasser auch nach ähnlichen gefragt hatte. Ich habe ihm meine Scans geschickt, nie mehr was gehört und aus Verärgerung dann mein Abo gekündigt.





Und jetzt zu meinem Problem : Ich finde das Original (noch) nicht, das ist ziemlich groß in meiner schwachen Erinnerung..

Michael
08.12.19, 21:30:41

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 09.12.19, 09:30:56

Zitat von charly999:
Leider kann ich den RZ und den Tagesstempel nicht erklären........ Mit der Post ist der Umschlag vor dem Krieg sicher nicht befördert worden.


Hallo Rätsel-Forum,

es ist meiner Meinung nach davon auszugehen, dass der Geheimumschlag in einem größeren Umschlag vermutlich als Einschreiben im Jahre 1914 von der Oberpostdirektion Erfurt an die Postagentur Holzengel gesandt worden ist. Dort hat der Leiter der Postagentur auf dem Geheimumschlag einen handschriftlichen Vermerk angebracht, den ich als "Kg 23/6 14" lese. Das "Kg" deute ich als "Kenntnis genommen". Er hat damit dokumentiert, dass er das auf dem Geheimumschlag angeordnete Verfahren wegen der Handhabung und Aufbewahrung des ungeöffneten Geheimumschlags gelesen und begriffen hat und anwenden wird.

Bei der deutschen Mobilmachung am 1. August 1914 ist der Geheimumschlag in der Postagentur Holzengel aus unbekannten Gründen offensichtlich NICHT aus dem "Wertgelaß" entnommen und geöffnet worden. Er lag anscheinend im Jahre 1920 ungeöffnet (das Siegel ist nicht erbrochen) immer noch im "Wertgelaß". Diesen Zustand hat der (ein neuer?) Leiter der Postagentur beendet, indem er den Geheimumschlag per Einschreiben an die Oberpostdirektion Erfurt zurück gesandt hat, weil im Jahre 1920 mit einer Mobilmachung nicht zu rechnen war und weil er den aus unbekannten Gründen bei der deutschen Mobilmachung im August 1914 nicht geöffneten Geheimumschlag nicht länger ungeöffnet in seinem Wertgelaß aufbewahren wollte.

Ich bin gespannt, wie sich das Forum zu diesen Vermutungen aus Westfalen äußert,

Hans Rummenie
08.12.19, 23:33:41

iceland10

(Gast)

Zitat von charly999:
Leider kann ich den RZ und den Tagesstempel nicht erklären. Der Versailler Vertrag war in Kraft, der Krieg verloren, Mobilmachungsvorbereitungen offiziell verboten. Sie machten in der politischen Lage Deutschlands 1920 wenig Sinn.

Zumal der Brief offensichtlich aus der Zeit vor dem Krieg stammt. Der Brief selbst ist mE leicht zu erklären. Jedes PA, jede Telegraphenstation, jeder Bahnhof und auch jedes Bürgermeisteramt hatte einen derartigen Umschlag. In ihm waren detaillierte Anweisungen für den Fall der angeordneten Mobilmachung enthalten, vom Aushang des Mobilmachungsbefehls außen am PA, über den Vorrang des militärischen und behördlichen Postverkehrs, bis zu Maßnahmen der Geheimhaltung und des Postschutzes. Dienststellen in Grenznähe werden nach den Anweisungen bestimmt auch Vorbereitungen für eine Räumung getroffen haben.

Auch die Geheimhaltung macht insoweit Sinn. Mit der Post ist der Umschlag vor dem Krieg sicher nicht befördert worden.


Hallo Charly999,

der Umschlag selbst ist sicherlich leicht zu erklären, was Mobilmachungssachen betrifft, das ist ja auch nicht das Problem. Die Verwendung des R-Zettel und die Entwertung 1920 sind die große Frage.

Natürlich kann man Vermutungen anstellen, das führt aber zu nichts. Auf dem Postweg befördert worden ist der Brief garantiert nicht, weder nach Holzengel noch von Holzengel weg, wie auch, es ist ja nicht einmal eine Anschrift auf dem Umschlag.

Ich bin gespannt ob noch jemand eine fundierte Idee hat, all die Umschläge die ich in den Jahren gesehen habe, viele waren es nicht, sind ähnlich aufgebaut und Strukturiert. Nur mit R-Zettel habe ich noch keinen gesehen.

Gruß

iceland10

http://www.kreisobersegmentstempel.de
09.12.19, 10:04:34

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 09.12.19, 11:04:48

Zitat von iceland10:
.... Auf dem Postweg befördert worden ist der Brief garantiert nicht, weder nach Holzengel noch von Holzengel weg, wie auch, es ist ja nicht einmal eine Anschrift auf dem Umschlag......


Die "Anschrift" für das Einschreiben steht im Siegel auf der Rückseite des Umschlags: "KAISERLICH DEUTSCHE OBER-POSTDIREKTION ERFURT". Die war 1920 zwar nicht mehr "KAISERLICH", aber auf dem kurzen (33 km) Postwege von der Postagentur Holzengel zur Ober-Postdirektion Erfurt wußte jeder, der den Umschlag in die Hand bekam, wer der Empfänger dieses Einschreibens sein sollte.

Der Absender des Einschreibens steht übrigens oben links auf der Vorderseite des Einschreibens: "Postagentur Holzengel (Thür)".
09.12.19, 10:41:11

Latzi

(Mitglied)

@Lippe865:
Aber ein "Zurück an Absender" oder "OPD" als Vermerk würde man bei einem echten Postlauf schon noch erwarten, oder?

Grüße
Lars
09.12.19, 12:02:28

iceland10

(Gast)

Zitat von Lippe865:
Zitat von iceland10:
.... Auf dem Postweg befördert worden ist der Brief garantiert nicht, weder nach Holzengel noch von Holzengel weg, wie auch, es ist ja nicht einmal eine Anschrift auf dem Umschlag......


Die "Anschrift" für das Einschreiben steht im Siegel auf der Rückseite des Umschlags: "KAISERLICH DEUTSCHE OBER-POSTDIREKTION ERFURT". Die war 1920 zwar nicht mehr "KAISERLICH", aber auf dem kurzen (33 km) Postwege von der Postagentur Holzengel zur Ober-Postdirektion Erfurt wußte jeder, der den Umschlag in die Hand bekam, wer der Empfänger dieses Einschreibens sein sollte.

Der Absender des Einschreibens steht übrigens oben links auf der Vorderseite des Einschreibens: "Postagentur Holzengel (Thür)".


selten einen solchen Blödsinn gelesen, am ende glaubt das noch jemand. Mann muss ja nicht zu jedem Thema etwas schreiben Lippe, das Lacksiegel als Anschrift, ok *kopfschüttel*

Eventuell wurde der Beleg ja auch mit einem Pionier Luftschiff befördert, wer weis? Aber nun wird es lächerlich, eigentlich wollte ich Fachliche Meinungen hören und kein Ratespiel daraus machen.

Lars, lass es, es bringt nichts!

Gruß
iceland10

http://www.kreisobersegmentstempel.de

09.12.19, 12:21:22

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 09.12.19, 12:40:39

Zitat von Latzi:
@Lippe865:
Aber ein "Zurück an Absender" oder "OPD" als Vermerk würde man bei einem echten Postlauf schon noch erwarten, oder?
Grüße Lars


Hallo Lars,

"5 BPP und einige versierte Händler haben ihn sich angeschaut aber außer Theorien kam leider nichts dabei herum."

Bei diesem Einschreiben im Jahre 1920 würde man ja im Normal-Falle auch irgendeinen Ankunftsstempel erwarten. Den hat sich die OPD Erfurt anscheinend ebenso gespart, wie sich die Postagentur Holzengel nicht getraut hat, quer über den Geheim-Text zu schreiben oder zu stempeln "Zurück an den Absender".

Ich halte meine Theorie weiterhin für plausibel.

Grüße aus Westfalen in das Bergische und anderswohin,

Hans Rummenie
09.12.19, 12:26:49
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