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Frankenjogger

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Hallo,

du könntest überlegen, einen Befund anfertigen zu lassen wo dann drinnen steht: "(wäre) bei einem Gewicht zw. 21-40 g bzw. 41-60 g portorichtig".
Befunde kosten glaube ich 5 € pro Stück, aber nagel mich da nicht fest. Das solltest du aber mit dem Prüfer evtl. vorher absprechen.

Schönen Sonntag, Klemens
26.04.20, 09:19:37

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

ich habe im Michel noch einmal nach den Fußnoten gesucht. Zwei Seiten vor der Erwähnung der Fußnote bei Einschreiben Ausland, steht tatsächlich im ganz klein gedruckten, in Bezug auf Einschreiben ab Berlin, ins Inland die 40 Pf. ab 1.6.1949 und ins Ausland ab 7.7.1949.

Richtig ist, dass sich das ursprüngliche Gewicht der Briefe nicht mehr direkt ablesen lässt. Richtig ist aber auch, dass die Briefe doch mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit am Schalter frankiert wurden und man da schon portorichtig annehmen darf und es ergibt sich auch aus den insgesamt verklebten Marken.

Ein Brief mit 1,70 frankiert ergäbe zur Verwendungszeit (vor dem 1.9.1948) bei

bis 20 Gr. Brief in die USA = 50 Pf. bei Einschreiben = 40 Pf. Gesamt 90 Pf.
bis 20 Gr. Brief in die USA = 50 Pf. bei Einschreiben = 60 Pf. Gesamt 1,10 DM

bis 40 Gr. Brief in die USA = 80 Pf. bei Einschreiben = 40 Pf. Gesamt 1,20 DM
bis 40 Gr. Brief in die USA = 80 Pf. bei Einschreiben = 60 Pf. Gesamt 1,40 DM

bis 60 Gr. Brief in die USA = 1,10 DM bei Einschreiben = 40 Pf. Gesamt 1,50 DM
bis 60 Gr. Brief in die USA = 1,10 DM bei Einschreiben = 60 Pf. Gesamt 1,70 DM

bis 80 Gr. Brief in die USA = 1,40 DM bei Einschreiben = 40 Pf. Gesamt 1,80 DM
bis 80 Gr. Brief in die USA = 1,40 DM bei Einschreiben = 60 Pf. Gesamt 2,00 DM

Alles andere als die hervorgehobenen Annahmen würde ja nie passen! Das Geld war neue Währung und niemand hatte etwas zur Überfrankatur übrig! Unterfrankiert wäre so nicht gelaufen.

Die Briefe sind sicher exakt richtig frankiert. Vielleicht ist die Ursache für eine Signatur und den Zettel dazu für "überfrankiert" und der Tatsache geschuldet, dass der Prüfer das Gewicht nicht kennt? Das wäre allerdings ziemlich seltsam.

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26.04.20, 14:58:38

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

zu dem Thema passend, als Vergleichsstück dafür, dass Einschreiben in der Bizone außerhalb von Berlin wirklich ab 1.1.48 auf 40 Pf. gesenkt war, hier ein Brief per Einschreiben in die USA, mit 1,20 DM frankiert und mit Befund H.D. SCHLEGEL BPP als "portorichtig". Die 1,20 passen nur, wenn man die zweite Gewichtsstufe (80 Pf. Porto) annimmt, auch ohne Beleg dafür und die 40 Pf. Einschreibegebühr.

Eventuell eine versehentliche Fehlprüfung bei den Anfangs gezeigten Briefen? Wurde der Aufgabeort BERLIN übersehen?




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26.04.20, 15:11:16

Frankenjogger

(Mitglied)

geändert von: Frankenjogger - 26.04.20, 18:35:15

Hallo,

das letze Beispiel von Jürgen zeigt mal wieder, dass die Prüfung von Belegen der Währungsreformzeit auch für Prüfer eine Herausforderung ist, die nicht immer gemeistert wird.
Was ist eigentlich eine Verwendungsform "Einschreiben-Auslansbrief mit Zusatzfrankaturen"?

Ab 1.1.1948 wurde Einschreiben, Rückschein und Eilzustellung für Auslandssendungen wieder ermöglicht bzw. eingeführt. Eine Reduzierung von Gebühren fand da nicht statt.

Die R-Gebühr wurde in den Westzonen nicht am 1.1.1948 auf 40 Pf reduziert, sondern am 1.9.1948! Der gezeigte Brief ist 10 Pf überfrankiert, entsprechend ist der Befund aus meiner Sicht falsch.
Am 12.8.1948 kostete in den Westzonen ein Auslandsbrief der 1. Gewichtsstufe 50 Pf, und Einschreiben 60 Pf. Das macht zusammen 1,10 DM.

Ab 1.9.1948 wurden die Gebühren in der Bizone reduziert. Das war auch der Ausgabetag der Bauten-Serie. Das ist auch der Grund, warum es eigentlich keine vernünftige Verwendung der Werte zu 16, 24 und 84 Pf mehr gab.
Ein Auslandsbrief kostete dann 30 Pf, Einschreiben 40 Pf. Und das, wie Michel mal richtig aufführt (in den Fußnoten) in der Französischen Zone erst ab 4.10.1948 und in West-Berlin erst ab 1.6.1949, dort allerdings nur für Inlandssendungen, Auslandssendungen erst ab 7.7.1949. Das ist schon etwas kompliziert, wohl auch für Prüfer.

Gruß, Klemens
26.04.20, 18:16:37

hubtheissen

(Mitglied)

Hallo Frankenjogger,
dem kann ich nur zustimmen. Das wird dann bei Berlin noch lustiger, wenn z.B. es um Luftpostspezialitäten wie Devisen-LP, Touristen-LP unf Firmen-LP geht, kann zu schweigen davon, wann noch eine Ostmark-Frankatur erlaubt und wann eine West-DM-Frankatur erforderlich war.
Noch mal vielen Dank für die Hilfe.
Ich werde berichten, was meine Nachfrage beim Prüfer ergeben wird. Das kann allerdigs eteas dauern. Ich wohne zwar in Berlin und würde persönlich bei Schlegel vorbeigehen. Ich weis aber nicht, ob das Büro Schlegel wg. CorVir geschlossen hat.

Gruß

Hubert
26.04.20, 18:38:40

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

die Postgebühren in Berlin stehen im Buch von Heber, erschienen im Phil Creativ Verlag. Das Buch ist aber leider vergriffen. Vielleicht hat es ja hier jemand.

Ab Seite 88 sind in dem Buch die Folgen der Währungsreform nachzulesen. Ein Ausschnitt daraus von Seite 93:



Da wird auch noch einmal ausdrücklich die Einschreibegebühr am 20.1.1949 von 60 Pf. genannt. Auf Seite 94 steht dann auch zu lesen, dass die Angleichung der Auslandsgebühren an die Gebühren der Westzonen am 7.7.1949 erfolgte.

In dem Buch sind auch die komplizierten Regelungen im Zusammenhang mit der Gültigkeit von Marken der französischen Zone beschrieben.

Ein guter Rat an die Michel-Redaktion: eine zutreffende Postgebührentabelle für Berlin zwischen 1945 und 1950 wäre eine nützliche Hilfe.

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26.04.20, 19:22:29

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

hier noch ein mit 4 Pf. überfrankierter Brief, der so als portorichtig gewertet wird. Immerhin brauchte man dann auch nur zwei Marken für die 1,40 Mark Frankatur. Der Brief wird aktuell bei Delcampe für 79,- angeboten.
Dateianhang (verkleinert):

 brief-berlin-usa-1949-01-17-140pf-porto.jpg (667.84 KByte | 19 mal heruntergeladen | 12.39 MByte Traffic)


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26.04.20, 19:36:50

Frankenjogger

(Mitglied)

geändert von: Frankenjogger - 26.04.20, 21:04:55

Hallo Jürgen,

auf die Einschreibegebühren von Berlin in die Westzonen in DM-Ost und DM-West und deren frühere Reduzierung bin ich bewusst nicht eingegangen, denn es hätte wohl nur noch mehr verwirrt.

"Ein guter Rat an die Michel-Redaktion: eine zutreffende Postgebührentabelle für Berlin zwischen 1945 und 1950 wäre eine nützliche Hilfe. "

Das kann ich nur unterstreichen, insbesondere im Briefe-Katalog. Nicht nur für die Zeit 1945 bis 1950, sondern generell. Die Angaben für DDR z.B. sind für einen Briefe-Katalog unwürdig, wenn ich das so ausdrücken darf.
Die fehlenden Angaben für Auslands-Luftpost für Bundesrepublik und Berlin in den 1950er Jahren sollten eigentlich auch aufgeführt werden, ebenso wie Cept-Länder und deren Beitritt und auch die reduzierte Gebühren für Nicht-Cept-Länder. Usw.

Schönen Abend, Klemens
26.04.20, 21:01:52

hubtheissen

(Mitglied)

Hallo,

wie versprochen, das Ergebnis der Nachprüfung bezüglich der Portorichtigkeit der Auslands- R-Biefe in die USA.
Es war in der Tat ein Prüferirrtum und es wurden jetzt entsprechende Befunde erstellt, die mir Mittwoch zugehen.
Ein Irrtum kann immer passieren und solange vom Prüfer so seriös damit umgegangen wird ist alles gut.

Gruß
Hubert
29.01.21, 10:01:19
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