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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen zum neuen Thema Ägypten, SUEZ-KANAL-GESELLSCHAFT

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
09.06.20, 21:06:06

stampsteddy

(Gast)

geändert von: stampsteddy - 09.06.20, 21:45:45

Hallo,

kleines stampsteddy hat sich heute sein Seepferdchen im Suez-Kanal erschwommen! mit Augen rollen

Das soll bedeuten, dass ich heute eine umfangreiche Recherche zu den vier im Juli 1868 verausgabten (Privat-)Marken der Suez-Kanal-Gesellschaft unternommen habe.

Die umfangreichste Veröffentlichung im Internet, welche ich gefunden habe, befindet sich auf der nachstehend verlinkten Webseite.

https://www.philatoforge.co.uk/CSSuezCanalCompany1868_Forgeries_Overview.html

Dort finden sich Angaben zu den Echtheitsmerkmalen der echten Marken und in Bezug der Fälschungen weitaus mehr Angaben, als sie wohl in den bekannten, mir nicht vorliegenden Handbüchern, zu finden sind. Letzteres ergibt sich daraus, dass dort Fälschungen gelistet sind, die nsch dortigen Angaben in bestimmten Handbüchern nicht zu finden sind. Ebenso sind Angaben zu falschen bzw. zu Phantasie-Stempeln hinterlegt.

Die Originalmarken wurden im Steindruck hergestellt und das eröffnet Fälschern Tor und Tür, weil in Flachdruckverfahren hergestellte Marken relativ leicht zu fälschen sind. 18 verschiedene Fälschungsarten, von nahezu gleich vielen Fälschern hergestellt, sind schon eine Herausforderung besonderer Art.

Gut, das hört sich jetzt alles ganz voll schlimm an und ist es auch! Weil die allermeisten Sammler und Anbieter von Briefmarken betreiben keinerlei Recherche, halten alles was ihnen in die Pinzette kommt für echt und ergötzen sich an den Katalogwerten! Sind fern vom Wissen zur Herstellung von Briefmarken. Darin begründet sich, warum es sich in gefühlt 95% der am Markt kursierenden Angeboten um solche handelt, in denen Fälschungen als echte Marken angeboten werden.

Dabei ist eine Vielzahl der vorkommenden Fälschungen quasi auf zwei Kriterien reduzierbar. Entweder sind zu viele Passagiere oder überhaupt keine auf dem abgebildeten Dampfschiff zu sehen. Mit dieser Erkenntnis, hat man schon einmal viel gewonnen! freuen

In den Dateianhang habe ich die Katalogisierung aus dem Kohl-Handbuch hochgeladen.

Echte Marken und deren Fälschungen, werde ich hier natürlich auch noch zeigen. Geht bald weiter.

Beste Grüße
Markus
Dateianhang (verkleinert):

 Suez-Kanal-Gesellschaft_Kohl-Handbuch.jpg (593.94 KByte | 28 mal heruntergeladen | 16.24 MByte Traffic)


09.06.20, 21:07:06

iceland10

(Gast)

wie kommt man auf so eine Idee? ;-)

Gruß
ice
09.06.20, 21:40:57

stampsteddy

(Gast)

geändert von: stampsteddy - 10.06.20, 08:39:57

Hallo,

früher oder später, geraten vielerlei Sammler oder auch Händler, die sich nicht nur für Material aus Deutschland interessieren und mehr den globalen Blick über den Tellerrand der in Deutschland ansässigen Sammelgebiete pflegen, an solche Zettelchen, welche vorgeben möchten, sie seien (Privat-)Marken der Suez-Kanal-Gesellschaft. Mit viel Glück, nimmt der eine oder andere sogar die Warnhinweise zu Fälschungen im Michel-Katalog wahr!

Doch was nun? Kein Prüfer im Inland weit und breit, der sich dieser Marken annehmen möchte. Wer mit dem Umgang mit dem Internet geübt ist, der wird dann auch Angebote zu solchen Marken finden und vielleicht sogar die eine oder andere Abandlung zu selbigen entdecken.

Der unbedarfte Sammler läuft dann aber Gefahr, anhand der vielen im Netz kursierenden Angeboten, in denen zumeist Fälschungen als echte Marken angeboten werden, seine Ihm vorliegenden Exemplare für echte zu halten. Daher bedarf es der Aufklärung, über Fälschungen, vielerorts in den Weiten und Tiefen des Internets. cool

Durchaus sind auf der oben verlinkten Webseite zahlreiche und hilfreiche Informationen, sowohl zu echten Marken und deren Fälschungen zu finden, aber hauptsächlich werden Fälschungen abgebildet. Wo in den Weiten und Tiefen des Internets, mag sich aber beurteilbares, gutes Bildmaterial von echten Marken verstecken? Selbst bin ich der Meinung, dass man zwar an Abbildungen von Fälschungen Rückschlüsse ziehen kann, aber irgendwie wird man erst einen gewissen Lernfaktor haben, wenn wirklich beides, also auch Bildmaterial von echten Marken zur Verfügung steht.

Tja und dies ist das Problem, dass man mehr auf gutes Bildmaterial von Fälschungen, aber nicht so einfach auf gutes Bildmaterial von echten Marken stoßen wird, an denen die auf besagter Webseite erklärten Echtheitsmerkmale nachvollziehbar sind.

Eins möchte ich gerne vorwegnehmen, die Echtheitsmerkmale können sich an echten Marken unterschiedlich stark ausgeprägt darstellen, wie es für den erfahrenen Betrachter von echten im Steindruck hergestellten Marken oftmals der Fall ist und ferner, dass es noch mehr und deutlichere Echtheitsmerkmale gibt, als in den besagten Abhandlungen und Handbüchern wohl aufgeführt sind. Hierzu aber später mehr.

Die nachstehenden Viererblocks hatte ich 2015 gespeichert und die Bildquelle ist Corinphia. Die Viererblocks waren innerhalb einer Bilddatei dargestellt und ich habe sie nun in einzelne Dateien aufgeteilt und diese um 50% vergrößert.

Michel-Nr. 1 im Viererblock, Typen D / C / B / A


Michel-Nr. 2 im Viererblock, Typen C / D / A / B


Michel-Nr. 3 im Viererblock. Hier ist das Problem, dass sich der 20 C.-Wert in 120 Typen unterteilt und diese nicht im Netz erklärt sind. Faktisch ist aber über die Darstellung und Erklärung der einzelnen Fälschungsarten ausschließbar, dass es sich hierbei um eine Fälschung handeln könnte. Hierzu später mehr.


Michel-Nr. 4 im Viererblock, Typen A / B / C / D


In den Dateianhang habe ich den aktuell beim Auktionshaus Heinrich Köhler angebotenen Brief mit Mehrfachfrankatur der Michel-Nr. 3 hochgeladen. Gemäß der Losbeschreibung, sind nur 21 Belege mit Marken der Suez-Kanal-Gesellschaft registriert und dies davon der einzigste mit exakt dieser Frankatur in der zweiten Gewichtsstufe. Ausruf Euro 18.000.-

Beste Grüße
Markus

P.S. Fortsetzung folgt
Dateianhang (verkleinert):

 873366.jpg (752.83 KByte | 13 mal heruntergeladen | 9.56 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 873366-1.jpg (746.93 KByte | 3 mal heruntergeladen | 2.19 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 873366-2.jpg (1.09 MByte | 16 mal heruntergeladen | 17.37 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 873366-3.jpg (156.57 KByte | 24 mal heruntergeladen | 3.67 MByte Traffic)


09.06.20, 22:53:57

charly999

(Mitglied)

Nur zur Klarstellung, es sind lt.Auktionsbeschreibung 21 Briefe mit Marken der Suez-Kanal-Gesellschaft bekannt, 2 davon in Suez entwertet:

Note: 21 covers are recorded bearing the Suez Canal Company issue, of which 8 are cancelled by the 5129 gros chiffres,7 bear stamps cancelled in manuscript, 3 cancelled at Ismailia, 2 at Suez.
10.06.20, 08:08:11

stampsteddy

(Gast)

geändert von: stampsteddy - 10.06.20, 08:54:38

Hallo,

dies war ein reiner Tippfehler bzw. die "1" von "21" wurde von der Tastatur verschluckt, wie aus der Satzstellung ergeht. Die Korrektur habe ich soeben vorgenommen. Danke, für den Hinweis.

Der angebotene Brief ist in Port Said entwertet und es ist der einzigste der insgesamt 21 registrierten Belege, welcher in der zweiten Gewichtsstufe mit exakt dieser Mehrfachfrankatur bekannt ist.

Beste Grüße
Markus

10.06.20, 08:42:17

stampsteddy

(Gast)

geändert von: stampsteddy - 10.06.20, 10:07:05

Hallo,

"gefährlich" sind eigentlich nur die im Steindruck hergestellten Fälschungen von Saatjian. Auf solche möchte ich am Ende eingehen und ziehe die Fälschungen anderer Fälscher vor.

Im Prinzip lassen sich die sonst am Markt vorkommenden Fälschungen in Gruppen einteilen, unabhängig davon, wer der konkrete Fälscher war.

1) es gibt Fälschungen, die gezähnt sind. Die Originalmarken waren alle ungezähnt verausgabt und auch die Restbestände wurden in ungezähnt verkauft. Sollte wider Erwarten ein Original mit Zähnung auftauchen, dann würde es sich um eine verfälschte Marke handeln. Bisweilen habe ich eine derartige Verfälschung noch nicht gesichtet sondern nur Fälschungen mit Zähnungen.


2) Fälschungstype "blinder Passagier".
Die auf der Originalmarke mit gelben Pfeilen markierten Elemente sollen Passagiere darstellen. Es gibt eine Reihe von verschiedenen Fälschungen, auf denen taucht an der mit rotem Pfeil markierten Stelle ein weiterer Passagier auf, der aber auf keiner Originalmarke zu finden ist.



Taucht dieser, mit rotem Pfeil markierte "blinde Passagier" auf, dann handelt es sich stetig um eine Fälschung.

Wie auf der im Eingangsbeitrag verlinkten Webseite erklärt, gibt es vier verschiedene Originaltypen, der 1 Cent-Marke. Jede dieser vier Typen hat ihre eigenständigen Merkmale im Druckbild. Bei der im Vergleich gezeigten Marke handelt es sich um Type C. Für diese Tpye C wurden bisher zwei Typenmerkmale erklärt, beschädigter Balken im "A" von "CANAL" und Strich durch "D" von "DE". Aber es gibt noch ein weiteres, an diese Type gebundenes Merkmal und zwar die Verdickung auf 1 Uhr am linken oberen Wertziffernkreis.

Die Fälschungstype "blinder Passagier" kommt bei allen vier Wertstufen vor.



3) Originale wurden ohne Trennlinien zwischen den Marken gedruckt. Taucht ein Einzelstück oder eine Einheit mit Trennlinien auf, so kann es sich nur um eine Fälschung handeln.

Fälschung



4) Fälschungstype "Dampfschiff ohne Passagiere".
Sind keine Passagiere an Brd, weil auf Tauchgang oder ein Seepferdchen erschwimmen, dann kann es sich auch nur wieder um eine Fälschung handeln. Verschiedene dieser Fälschungen, sind auf besagter Webseite gezeigt.

Die nachstehenden zwei Beispiele habe ich auf Delcampe gefunden und werden dort im Moment noch mit horrenden Preisen als Originalmarken angeboten. Wohlgemerkt sind diese beiden Bilder bereits von mir um das Doppelte vergrößert!

Fälschungen "Dampfschiff ohne Passagiere"




Kein Passagier an Bord, dann handelt es sich stetig um eine Fälschung.

Man darf wohl grundsätzlich davon ausgehen, wenn in Angeboten nur sehr kleine und/oder schlechte (verschwommene, niedrig aufgelöste usw. usf.) Bilder gezeigt werden und die Sache als echt angeboten wird, dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Fälschung handelt und der Sachverhalt verschleiert werden soll.

Fortsetzung folgt.

Beste Grüße
Markus

10.06.20, 09:53:39

stampsteddy

(Gast)

Hallo,

nebenbei möchte ich noch erwähnen, dass sich mir seit heute Morgen der Eindruck erweckt, dass es auch Fälschungen der Fälschungen gibt und auch hier widerum mit schlechten Scans oder Fotos der Schindluder getarnt werden soll.

Die Thematik Fälschungen von Fälschungen, kennen wir ja schon aus anderen Sammelgebieten. Mancherlei Fälschungen sehen aus, als könnten solche von Saatjian sein, aber die Druckfarbe und das Druckbild weichen völlig ab, sehen aus wie "Plastik". So wie der heute Mittag gezeigte falsche SBZ Block 2 in einem anderen Thema.

Hier hilft aber auch nur wieder im Wesentlichen weiter, eine derartige Fälschung, die einen solchen Eindruck schindet, einmal im Original vorliegen zu haben. Ein Teil davon wird sogar als Fälschungen angeboten. Muß ich jetzt wirklich so einen Quatsch kaufen, damit ich mich auch hiervon noch überzeugen kann?

Wer selbst auch irgendwelche Drucke hat, die so aussehen könnten, als seien es (Privat-)Marken der Suez-Kanal-Gesellschaft, möge sie hier doch bitte zeigen. Bitte möglichst in besser Scanqualität, als sie auf Delcampe angeboten werden. Dsa wäre ganz toll.

Beste Grüße
Markus

10.06.20, 22:54:38

Hallo zusammen,

auch bei mir hat sich in einer Alle- Welt- Sammlung kürzlich ein Satz dieser Werte "eingefunden" ;).

Eine höhere Auflösung gibt mein Scanner leider nicht her, hoffe aber, dass man genug Details erkennen kann. Ich gehe aber stark davon aus, dass es Nachdrucke sind.

Viele Grüße

Roman
Dateianhang:

 IMG_20200610_0009.jpg (193.9 KByte | 5 mal heruntergeladen | 969.52 KByte Traffic)

Dateianhang:

 IMG_20200610_0008.jpg (184.79 KByte | 2 mal heruntergeladen | 369.59 KByte Traffic)

Dateianhang:

 IMG_20200610_0007.jpg (149.37 KByte | 2 mal heruntergeladen | 298.74 KByte Traffic)

Dateianhang:

 IMG_20200610_0006.jpg (222.8 KByte | 3 mal heruntergeladen | 668.39 KByte Traffic)

11.06.20, 00:09:32

stampsteddy

(Gast)

Hallo Roman (Sector2),

einen ganz lieben vielen Dank meinerseits, für Deine Scans von einem vollständigen Satz der Drucke von Saatjian. Nirgends hatte ich bisher im Netz einen vollständigen Satz dieser Machwerke finden können, der in der von Dir aufgezeigten Bildqualität dargestellt wäre. Endlich kann ich alles erklären.

Jürgen und meiner Einer fragten sich die Tage schon, in Bezug von anderen Marken, was denn diese Anbieter nur mit ihren Scans anstellen, dass die Artikelbilder derart schlecht sind? Es macht mich jetzt so richtig sauer, wenn ich sehe, dass 600 dpi Bildauflösung vollkommend ausreichend sind, um eine Saatjian-Fälschung in ihren Details erklären zu können.

@all

Links im Bild meine Originalmarke 5 Cent in Type D.
Rechts im Bild die Saatjian-Fälschung 5 Cent in Type A der 40 C.-Marke.



Hier noch einmal der originale Viererblock einer 5 Cent-Marke, Typen C / D (rechte obere Marke) / A / B



Saatjian hatte seine Fälschungen zur 5 Cent-Marke aus einem Druckbild der originalen 40 Cent-Marke in Type A erzeugt. Hieraus ergab sich für Saatjian eine bestimmte Schwierigkeit und die zeigt sich im Vergleich zu den vier verschiedenen originalen Typen der 5 Cent-Marke ganz klar auf und wird nirgends erwähnt, weder auf der verlinkten Webseite, noch im Seerane (ob es in den mir nicht vorliegenden Handbüchern aufgeführt wird, was ich meine, entzieht sich meiner Kenntnis).

Welche Schwierigkeit bzw. welches eindeutige Merkmal meine ich, an dem sich eine jede Saatjian-Fälschung, zu den 1, 5 und 20 Cent-Marken, auf den ersten Blick verrät?

Beste Grüße
Markus

11.06.20, 06:13:08
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