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stampsteddy

(Mitglied)

Hallo Oberlausi,

ich sehe eben erst, an dem Minibild im Zustand vor Behandlung, dass an bestimmten Stellen kein Schwarz sondern weiß aufliegt.

Dort, wo die Druckfarbe bereits völligst zerstört ist, kann natürlich auch mit Wasserstoffperoxid keine Druckfarbe mehr zum Vorschein kommen.

Beste Grüße
Markus

03.07.20, 23:00:32

admin_j

(Mitglied)

Zitat von stampsteddy:
... Der ausländische Händler hat mit Sicherheit kein Wasserstoffperoxid 3% verwendet sondern eine schärfere Chlorbleiche. Das sind die damit zu erzielenden Ergebnisse...
Markus


Hallo,

falls man bei Marken mit Bleisulfidschäden wieder die darunter liegende Farbe sehen will, geht das nur mit H2O2. Mit Chlorbleiche ändert man am Bleisulfidschaden gar nichts. Die Bleiche löst nur organische Stoffe auf. Die Bestandteile an Druckfarbe, die sich schwarz färben, sind aber anorganisch.

Chlorbleiche hilft brutal gegen Stockflecke, macht aber Papier schneeweiß. Stockflecke desinfizieren kann man auch mit H2O2 und schon lauwarmes Wasser nach dem Desinfizieren hellt die Stockflecke etwas auf, aber nicht das Papier. Bei der Verwendung von Chemikalien, sollte genau wissen, was zu tun ist.

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03.07.20, 23:23:52

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo Jürgen,

ich hatte das schon richtig ausgedrückt, dass die farblosen Stellen das Ergebnis einer Chlorbleiche sind.

Diese hellen Stellen sind nicht von Bleisulidschwarz befallen.

Dort wo nichts vorhanden ist, was sulfidieren kann, kann auch kein Bleisulfidschwarz entstehen. Die hellen Stellen müssen bereits vor dem Bleisulfidschaden vorhanden gewesen sein.

Das Kuddelmuddel meiner Argumentation war letztendlich diesem Minibild geschuldet und das Unterbewusstsein hat dann auch Durcheinander gespielt. lachen

Beste Grüße
Markus

03.07.20, 23:51:10

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo,

daraus ergibt sich ein interessantes Experiment.

Man werfe eine Sachsen MiNr. 15, die mit der Farbstoffmischung Mennige-Coleur gedruckt wurde, in eine Chlorbleiche und sehe dann nach, was vom Druckbild übrig geblieben ist und ob der Rest noch sulfidieren kann.

Beste Grüße
Markus

04.07.20, 00:08:11

jpvde

(Mitglied)

Hallo Markus,

Ich wage es nicht, Briefmarken selbst zu behandeln.
Habe hier ein schönes Exemplar. Ist es interessant für eine Testbehandelung? Kann es dir schicken.

Grusse,
Jean-Paul
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 Brem4_blei.jpg (112.85 KByte | 3 mal heruntergeladen | 338.54 KByte Traffic)

04.07.20, 01:28:56

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo Jean-Paul,

das scheint eine Bremen 4 c auf Kreidepapier zu sein. Hier ist es so, dass nicht die Druckfarbe sondern das Papier bzw. der bleiweisshaltige Aufstrich reagiert.

Gerne kann ich mich langsam herantasten und es probieren. Oberrand ist ja hierfür genug vorhanden.

Beste Grüße
Markus


04.07.20, 06:19:46

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo,

das nächste Versuchskaninchen konnte vom Zauberbärchen eingefangen werden und wird nun in den Zauberhut gesteckt. freuen

Es ist die Vorderseite einer Ganzsache Sachen 1/2 Ngr. Wappen mit sulfidierten Wertstempel. Diese klebt auf einem alten Umschlag. Was es doch alles für einen merkwürdigen Murks in der Philatelie gibt.

Habe auch schon eine Idee, wie ich die Behandlung vornehmen werde. Mal sehen, ob es gelingt.

Beste Grüße
Markus
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04.07.20, 06:30:11

stampsteddy

(Mitglied)

Trara, die Ergebnissbilder sind da! freuen

Es ist gelungen.

Jetzt stellt sich die Frage, wie stelle ich ein Merkmal dar, welches mit Sicherheit die "Entsulfidierung" verrät?

Beste Grüße
Markus
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04.07.20, 08:39:36

Jensen

(Mitglied)

geändert von: Jensen - 04.07.20, 10:03:06

@Jürgen Kraft

bin zwar kein Chemiker und es besteht die Möglichkeit dass ich falsch liege: aber meinem chemischen Verständnis nach, müsste es auch mit Chlorbleiche funktionieren (oder auch anderen Oxidationsmitteln).

Die übliche Chlorbleiche enthält Hypochloritlösung. Hypochlorit gibt dann bei der Bleiche Sauerstoff ab und wird zu Chlorid (wie gewöhnliches Kochsalz). Diese Sauerstoffabgabe zerstört (und entfärbt) organische Farbstoffe oder aber eben auch: oxidiert schwarzes Bleisulfid zu mehr oder weniger farblosen Sulfat.
Chlorbleiche ist aggressiver und es könnten noch andere Reaktionen auftreten die es bei Wasserstoffperoxid nicht geben kann.
Aber grundsätzlich müsste die "Bereinigung" von bleisulfidgeschädigten Marken auch mit Chlorbleiche funktionieren.

Wasserstoffperoxid gibt auch nur Sauerstoff ab und wird dann zu Wasser.

Beides sind Oxidationsmittel und es gäbe noch andere.

(Übrigens ist die Bezeichnung der geschwärzten, also sulfidierten, Marken als "oxidiert" meinem Verständnis nach falsch: sie sind reduziert (was das Gegenteil von oxidiert ist), die "chemische Reinigung" dagegen ist eine Oxidation und macht die Reduktion mehr oder weniger rückgängig.)

Bevor jetzt jemand seine Mauritius Post Office samt Brief in Chlorreiniger badet: Angaben ohne Gewähr...

Beste Grüße
Jens
04.07.20, 10:01:04

TheChemist

(Mitglied)

geändert von: TheChemist - 04.07.20, 10:31:43

Zitat von Jensen:
@Jürgen Kraft

bin zwar kein Chemiker und es besteht die Möglichkeit dass ich falsch liege: aber meinem chemischen Verständnis nach, müsste es auch mit Chlorbleiche funktionieren (oder auch anderen Oxidationsmitteln).
...


Ja, so ist es! Siehe hier: Oxidation von Bleisulfid mit Hypochlorit

PS: Jürgen Kraft liegt allerdings insofern richtig, als dass Chlorbleiche ziemlich aggressiv ist und viele (nicht alle) organischen Farbstoffe ebenso angreift. Das könnte ggf. auch zu einer unerwünschten Entfärbung von einzelnen Druckfarben einer Marke führen.
Meine Frau hat mit Chlorbleiche schon erfolgreich ganze T-Shirts entfärbt ...
04.07.20, 10:13:20
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