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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen zum neuen Thema Geldbrief nach Hamburg mit Porto-/Währungsfrage

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
07.07.20, 20:34:11

vozimmer

(Mitglied)

Hallo miteinander,

nach langer Zeit geht es mal wieder um einen Paketbegleitbrief von Bergedorf nach Hamburg.

Ich sage jetzt einmal Paketbegleitbrief (als solchen habe ich ihn auch gekauft), was es erstmal grob trifft, denn der Brief trägt eine Gewichtsangabe für ein Paket und auch eine Paketsignatur.

Zunächst einmal der Brief, um den es geht:





Der Brief datiert vom o5.11.1854.

Wie es machmal der Fall ist, lag dem Los nicht nur der Brief, sondern auch die Seite aus der Sammlung bei, auf die der Brief aufgezogen war. Immer sind solche Beschreibungen hilfreich, blind darf man sich aber nicht auf sie verlassen.
Anbei ein Bild von der vorhandenen Beschreibung des gezeigten Briefes.



Demnach war das Porto für die Geldsendung 4 Schillinge. 2 Schillinge für das Paket, hier als Gewichtsporto über 16 Loth bis 6 Pfund und 2 Schillinge das Wertporto für verpackte Gelder bis 100 Taler. Der Beschreibung nach beziehen sich die Angaben auf die Landporto-Taxe von 1853 für den Verkehr der Hamburgischen Landschaften unter sich.
Wo welches Porto auf dem Brief notiert war ergibt sich nicht, auf dem Brief sieht man, dass auf der Vorderseite und auf der Rückseite jeweils eine Taxierung mit Rötel notiert wurde. Jeweils eine 2, macht also zusammen 4 Schillinge, wie beschrieben.

Stutzig gemacht hat mich die Addition von Gewichtsporto und Wertporto gemacht, bin ich bisher davon angegangen, das man nur eines zu zahlen hatte, je nachdem, ob es sie um ein Paket, oder eine Geldsendung handelt.

Ein Blick in die eigene Portotabelle sollte weiterhelfen:



Der schnelle Blick schien zu ergeben: 2 Schillinge Porto für die Geldsendung, 2 Schillinge Bestellgeld für die Geldsendung. Das Porto auf der Vorderseite notiert, das Bestellgeld auf der Rückseite passt auch besser.
Aber, da steht doch Taler! 3 Mark sind 1 Taler, und ein erneuter Blick in die Tabelle zeigt, es paßt nicht. demnach hätte die Geldsendung 2 Schillinge Porto, aber nur 1 Schilling Bestellgeld gekostet. Sorry, die nächsten zwei Sätze klingen wie aus ZDF History: Sollte die Addition von Gewichtsporto und Geldporto doch richtig sein? Und wurde das Bestellgeld nicht notiert?

Also erstmal die Quelle meiner Taxtabelle Prüfen, sie stammt aus dem Krötzsch. Bei der Übertragung der Daten in meine Tabelle ist mir jedoch kein Fehler unterlaufen, genau so steht es im Krötzsch.

Glücklicherweise gibt es die ´Sammlung der Lübeckischen Verordnungen und Bekanntmachungen´ in digitalisierter Form, dort in den Anhängen sind auch die ´Bekanntmachungen und Verordnungen für das Amt und Städtchen Bergedorf´ abgedruckt. Daraus hat wiederum Herr Krötzsch zitiert.

In diesen Bekanntmachungen findet man nun folgendes.




Also praktisch den gleichen Text, jedoch werden Währungen und Gerichte nicht ausgeschrieben, sondern mit ihren Kürzeln bezeichnet. Das Zeichen für das Gewicht in Pfund war mir bekannt, bei dem Zeichen für die Währung war ich mir nicht sicher.
Die Suche im Netz führte nicht ganz zum Ergebnis, immerhin fand sich in einem numismatischen Forum ein Thread der folgendes liefert:





Nun hoffe ich, dass jemand hier im Forum bestätigen kann, dass das Währungszeichen tatsächlich für Mark und nicht für Taler steht (Am besten mit einer Quellenangabe).

Dann würde sich das Bild doch fügen, 2 Schillinge Porto auf der Vorderseite und wie in der Bekanntmachung zu lesen ist, 2 Schillinge Bestellgeld auf der Rückseite. Der Adressbrief war portofrei.

Beste Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
07.07.20, 20:35:11

childon

(Mitglied)

Hallo!

Anbei die Bestätigung lt. "SIGNA" (Denkmalschmiede Höfgen):

Auszug - Gewichts- und Währungszeichen des 16.-19. Jahrhunderts

(Klick für Vergrößerung)


Gruß IF
07.07.20, 21:13:21

vozimmer

(Mitglied)

Hallo childon,

besten Dank für die Bestätigung. Dann werde ich mal in meiner Taxtabelle die Taler durch Mark ersetzen.

Beste Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
07.07.20, 21:42:36

Magdeburger

(Mitglied)

Hallo vozimmer

sehr schöner Brief! Ich gebe mal mein Senf dazu:

Die Wertangabe lautet 170 Mark 8 Shilling.
Die Reduzierung:
1 Mark = 16 Shilling - 1 Thaler = 40 Shilling - 2,5 Mark = 1 Thaler
Damit sind 170 Mark 8 Shilling = 68 Thaler 6 Sgr.

Meines Erachtens ist auch vorderseitig das Porto von 2 Shilling als reines Wertporto notiert und siegelseitig das Bestellgeld ebenfalls nach Wert.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
08.07.20, 11:25:42

vozimmer

(Mitglied)

Hallo Ulf,

danke für Deinen Senf freuen

Das die Wertangabe in Mark und Schillingen angegeben ist macht Sinn, denn diese Währung wurden ja in Hamburg benutzt.

Auch wenn die Talerumrechnung für den Brief nicht bedeutend ist, Mark und Schillinge decken ja alles ab, so habe ich die folgende Information:

ab 1848:
35 Kurantmark = 1 Kölner Mark Feinsilber = 42 dt. Mark
1 Kurantmark = 6,682g = 11⁄5 dt. Mark
100 Mark Banco = 126,126 Kurantmark = 42,042 Kuranttaler

Da Passen die 2,5 Mark nicht zu einem Taler.
1 Kuranttaler entsprechen demnach 2,3786 Mark Banko, oder
1 Kuranttaler entsprechen 3 Kurantmark

Beste Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
08.07.20, 21:39:18
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