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Quincy

(Mitglied)

geändert von: Quincy - 04.09.20, 18:10:11

Zitat von dieterm:

...in der SBZ hatte er aber damals keinen Kaugummi zwinkern


Apropos Kaugummi: In Irland hat man Briefmarken 1935 auch nicht mit Kaugummi gummiert, aber die Übersetzungsmaschine von eBay macht´s nachträglich möglich.

Das ist in der Tat ein ´neuer philatelistischer Erhaltungszustand´. lachen

Gruß
Hans-Jürgen
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04.09.20, 18:06:45

childon

(Mitglied)

Hallo,

"Not macht erfinderisch",

folgend eine FP-Karte, bei welchem die Papierrolle/der Papierbogen (?)
vor dem Druck repariert wurde, erkennbar daran, weil der Druck
auf dem Reparaturstreifen erfolgte.

Gruß
IF
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04.09.20, 20:36:33

diogenes

(Mitglied)

Hallo zenne,

danke für das Zeigen von deiner Entdecktung. So deutlich und eindeutig hätte ich es gar nicht erwartet, dies ist in jedem Fall ein besonderer Fund.

Ich sehe auch nicht, dass du besonders unpassende Superlative benutzt hast, du schreibst ja weder etwas zum Wert noch zur philatelistischen Bedeutung im Sinne einer Geschichtsumschreibung, sondern das einzige, was ich finden kann, ist das Wörtchen "seltenste". Und das ist ja objektiv einfach richtig, denn niemand der hier Mitlesenden oder Antwortenden hat so ein Paar im Besitz geschweigedenn davon gewusst.

Natürlich ist dies keine neu entdeckte Briefmarke, aber für mich durchaus gleichwertig zu anderen Abarten wie Plattenfehler oder (großer) Knick im Papier vor dem Druck. Natürlich würde die Bedeutung erheblich steigen, wenn man in irgendwelchen Unterlagen eine Anweisung zu dieser Klebung finden würde, dies ist aber wohl unwahrscheinlich, und so bleibt es einfach eine interessante Abart der selteneren Art. Was dies dann als Wert bedeutet, entscheidet ja wie in allen Märkten nur Angebot und Nachfrage. Es gibt z.B. Marken aus Australien (Kolonien, teils während der federal period), die in einer bestimmten Zähnung oder Wz. nur 1x auf der Welt existieren, aber - bei weitem - nicht den Wert der vielen US-Zähnungsvarianten erreichen.
04.09.20, 20:58:07

stampsteddy

(Gast)

Zitat von diogenes:
und so bleibt es einfach eine interessante Abart der selteneren Art.

Die Sammlung von Postamtsmann Schneider war voll mit interessanten Abarten der seltensten Art aus der OPD Ost-Sachsen! Alles kam ohne den Umweg über den Postschalter direkt von der Druckmaschine zum Postamtsmann - der hin und wieder auch einen ganz kleinen Kreis von ausgewählten Philatelisten mit diesen Seltenheiten bedachtsam bediente!

Die interessanten Seltenheiten waren eine große Freude für den Prüfer und die Erben. Auch die Sammler, welche die Stücke ersteigerten, haben bestimmt große Freude an diesen Seltenheiten! Sie unterliegen leider nur dem Irrglauben, sie hätten Postwertzeichen in der Sammlung. Es sind aber keine sondern nur Mache, die den Anglitz von Postwertzeichen besitzen.

Es bedarf dann bei solchen Sachen, wie hier im Thema bei SBZ-Aufdruckmarken aufgezeigt, schon etwas mehr als nur dem guten Glauben, um hier Machenschaften ausschließen zu können und von legitim hergestellten und verkauften Seltenheiten sprechen zu können.

Beste Grüße
Markus


04.09.20, 23:21:08

diogenes

(Mitglied)

Ja, ich wäre auch gespannt, was am Ende dann auf einem Attest für dieses Paar steht, und über die Echtheit hatten wir hier ja noch gar nicht gesprochen.

Die Frage ist, durch welche Vorgänge so ein spiegelverkehrter Aufdruck auf der Rückseite entstehen kann. Bei den US-Marken (wie neulich auf einem Block von dir) ist es so, dass noch feuchte Bögen rasch übereinandergelegt werden und dieser sogenannte "setoff" entsteht. Aber dann ist der Abklatsch meistens nicht ganz so deutlich wie in diesem Beispiel - aber selten durchaus schon. Wenn es kein Abklatsch ist, wie kann es in der Druckmaschine sonst entstanden sein? Es ist ja spiegelverkehrt und sehr deutlich vorhanden, das sollten ja zwei eindeutige Indizien sein. Leider kenne ich mich mit den SBZ-Aufdrucken nicht aus und kann es nicht beantworten.
05.09.20, 08:15:42

stampsteddy

(Gast)

Selbstverständlich ist es ein Abklatsch, aber halt in der Druckmaschine entstanden.

05.09.20, 08:59:39

Preussenphilatelist

(Mitglied)

Hallo zusammen,

ich hab leider keinen Rückseitenscan mehr, mich nur an ein Stück was ich mal vor Jahren für eine Auktion meines Arbeitgebers beschrieben habe erinnert, das Stück wurde auch im ersten Anlauf für 60.- Euro zugeschlagen.

Anbei Scan der Marke und des Befundes.

Liebe Grüße
Benjamin
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Sammelgebiete: Preussen, Auktionskataloge
05.09.20, 10:50:50

stampsteddy

(Gast)

Hallo Benjamin,

selbstverständlich zählt ein solches Stück als "postfrisch", wenn das Anbringen eines Papierfalzes bzw. eines Bogenrandstückes herstellungsbedingt erklärt werden kann.

Ob das nun auch wirklich bei Marken der Maschinenaufdrucke besagter Marken von Nöten war, darf in Frage gestellt werden. Bogenmaterial war in rauhen Mengen vorhanden, um es Überdrucken zu können. Sollte es dennoch nachweisbar sein, dass derartiges, wie von zenne aufgezeigt, von Nöten war und auch über den Postschalter verkauft wurde, dann ist es eine postfrische Einheit.

Beste Grüße
Markus

05.09.20, 11:13:38

MACKAS

(Mitglied)

Zitat von MACKAS:
ich könnte mir vorstellen, dass das eine Erwähnung auf einem (Kurz)-Befund findet, wir hier aber sicher keine Sensation vor uns haben.

Gruss Marcus


Dann lag ich ja ganz gut.

Der Erhaltungszustand ist mindestens seit 2009 beim BPP bekannt und findet Erwähnung auf einem Kurzbefund.

Also einfach bei der nächsten Prüfsendung mitschicken und sich daran erfreuen.

Gruss Marcus

PS: Um einmal Markus zu zitieren: Alles wiederholt sich in der Philatelie lachen

05.09.20, 12:51:38

zenne

(Mitglied)

geändert von: zenne - 05.09.20, 13:03:08

Hallo,

ich hatte einen bösen Traum:

Ein gewissenloser, krimineller (nicht Kaugummi kauender) Mitarbeiter einer ostdeutschen Druckerei hatte einen perfiden Plan. Er war damit beauftragt, Bogen der Gemeinschaftsausgabe, deren Marken zwar weiter verwendet werden konnten (in der SBZ noch 4 Wochen), aber nur noch 1/10 ihres ursprünglichen Wertes hatten, mit dem Maschinenaufdruck „Sowjetische Besatzungs Zone“ zu versehen, wodurch die Marken wieder ihren vollen ursprünglichen Nominalwert bekamen.

Da sein Onkel, der Postamtsmann Schneider massenhaft „gemachte und manipulierte Abarten“ von Ost-Sachsen“ an gewissenlose Händler verkaufte, wittere der Drucker ein Geschäft.

Er zertrennte viele Bogen der Gemeinschaftsausgabe und klebte sie anschließend mittels Bogenrändern wieder zusammen. Nach dieser recht simplen Aufgabe hatte er allerdings das Problem nach dem Maschinenaufdruck auf der Rückseite und dem Aufkleber auch noch einen Abklatsch zu platzieren (das war wirklich nicht leicht).

Aber er hat es geschafft.

Nun trennte er alle Paare mit „gestützter Zähnung“ aus den vielen Bogen heraus (es waren Hunderte) und warf die restlichen überduckten Bogenteile weg. Nur eines diese Paare hat er selbst behalten und später an einen dummen Sammler verkauft. Nunmehr versorgte er den Postamtsmann Schneider mit diesen Machwerken.

Da dieser allerdings noch damit beschäftigt war, die ganzen Ost-Sachsen-Manipulationen an die gewissenlosen Händler zu verteilen, legte er zunächst die vielen Paare mit „gestützter Zähnung“ in ein Album und hat sie danach vergessen, so dass sie noch heute darauf warten, wieder entdeckt zu werden.

Bevor geklärt werden konnte, wer der dumme Sammler ist, der dieses einzige (gemachte, manipulierte und nahezu wertlose) Paar mit „gestützter Zähnung“ heute besitzt, bin ich glücklicherweise aus dem bösen Traum erwacht.

Nun meine ganz persönliche Meinung zu dem themenbestimmenden Paar:

Ein aufmerksamer Mitarbeiter einer ostdeutschen Druckerei hat bemerkt, dass bei einem Bogen der Gemeinschaftsausgaben, welcher überdruckt werden sollte, die Zähnung relativ weit aufgetrennt war. Um den Bogen trotzdem dem Maschinenaufdruck komplikationslos zuführen zu können, hat er die getrennte Zähnung mittels Bogenrandteilen gestützt.

Ob das nötig war oder ob er den Bogen hätte wegwerfen sollen, ist völlig uninteressant, er hat es ganz einfach getan!!!

Meiner Meinung nach war er sich in keiner Weise bewusst, dass im Zusammenhang mit einem auch nicht einzuplanenden Abklatsch ein Paar entsteht, über welches 72 Jahre später trefflich gestritten wird.

Ich denke, der Drucker hat nicht nur nicht gewusst, dass es passieren wird, er hat auch gar nicht mitbekommen, dass es überhaupt passiert ist.

Ich gehe davon aus, dass der überduckte Bogen trotz der (vorderseitig kaum zu erkennenden) Stützung auch nur ansatzweise den Eindruck von Makulatur erwecken konnte und somit ganz normal an den Postschalter (nicht an dem von Postamtsmann Schneider) gelangt und dort verkauft wurde, wobei das besondere Paar (vielleicht waren es auch 2 oder 3) von einem pfiffigen Postbeamten oder Sammler separiert wurde.

Im Bild zeige ich das gute Stück noch einmal.

Für mich eine große Rarität und einer der spektakulärsten Funde meiner philatelistischen Laufbahn.

Hoffentlich waren das nicht wieder zu viele Superlative.

Ich hoffe, dass euch das Thema ein wenig Spaß bereitet hat.

Beste Grüße

zenne
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05.09.20, 12:59:11
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