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stampsteddy

(Mitglied)

Hallo Count,

das mit der Referenz, ist ja gerade das Problem. Es gibt keine gültigen Referenzen oder Normen, nach denen sich Farbbezeichnungen oder vielerlei Farbeinteilungen von Briefmarken ausrichten.

Klar ist nur, dass SCHWARZ absolute Dunkelheit bedeutet und WEISS das hellste uns bekannte Licht ist. Dazwischen liegen die Graustufen und sobald es buntig wird, ist der Phantasie und der Kreativität des Betrachters keinerlei Grenzen gesetzt.

Farbeinteilungen ergeben sich durch die Betrachtung vieler Marken einer Sorte. Manche Farbkatoligisierungen sind gut durchdacht, andere weniger und manchmal stellt man erst im Laufe der Zeit fest, dass die vorhandene Farbeinteilung umfangreicher gestaltet werden muß/müßte oder Faktum nicht oder zumindestens in Teilen nicht möglich ist. Dieses Forum hier ist voll von derartigen Diskussionen, inkl. den unterschiedlichsten Meinungen zu mancherlei konkreten Farbkatalogisierungen.

So wie es keine Norm für Farben gibt, so gibt es leider auch keine einheitlichen Kriterien, wann, warum eine Marke nach verschiedenen Farben bzw. Farbtönen katalogisiert wird.

Farben werden von Prüfern nicht geprüft sondern bestimmt! Man spricht von einer Farbbestimmung, welcher der Farbenbestimmer vornimmt - manchmal leider im wahrsten Sinne des Wortes!

Gemäß Kornerup/Wanscher-Farbenlexikon gibt es zwei völlig unterschiedliche Richtungen von Kadmiumgelb. Das kann z.B. bedeuten, dass es sich um ein chromgelb = urgelb (knallgelb) oder um brandgelb = dunkelgelb = safrangelb = orangegelb = rotgelb handelt. Je nachdem, was genau gemeint ist. mit Augen rollen

Beste Grüße
Markus

07.03.21, 19:29:18

Jorore

(Mitglied)

geändert von: Jorore - 07.03.21, 22:21:45

Mein Senf bzw. subjektive Erfahrung zwinkern :

Ich habe in meiner Jugend mit großen Erwartungen die 36. Auflage des Michelfarbführers gekauft und war schnell enttäuscht. Zunächst enthielt er nur neue Farbbenennungen, an die die Marken der allermeisten Gebiete im Michelkatalog noch gar nicht angepasst waren. Bei den Ausgaben, die mich wegen Farben am meisten interessierten, wie Kaiserreich, geschah die Anpassung erst mindestens 15 Jahre später. traurig

Zu gebrauchen war der Farbführer zunächst nur für Rollenenden Bund und ähnlich modernen Kram, den ich nie wirklich aktiv sammelte. Auch als nach und nach einige Gebiete überarbeitet und die Farbbezeichnengen angepaast wurden, z. B. Alliierte Besetzung, wovon ich immerhin reichlich Dubletten hatte, nützte der Farbführer mir nicht viel: meistens passte meine Marke zu keine der in Frage kommenden Farben eindeutig. Teils schien es mir auch vom Licht abhängig zu sein (ich weiß, Tageslicht bei leicht bedecktem Himmel, keine direkte Sonneneinstahlung; aber diese Verhältnisse hat man eben nicht immer, speziell, wenn man erst abends dazu kommt, sich um seine Sammlung zu kümmern). Der Farbführer lag bei mir schießlich viele Jahre nur noch ungenutzt rum, bis ich ihn Anfang/Mitte der 2000er bei eBay versteigerte und immerhin einen unerwartet guten Preis erzielte (ich hoffe, dem Käufer war er hilfreicher als mir!).

Mittlerweile scheinen die Farbführer viel dicker und umfangreicher zu sein, dafür auch sehr viel teurer. Ich habe kein Interesse daran! Ich besitze das Michel-Handbuch Pfennige, in dem zu den einzelnen Ausgaben auch Farbtafeln sind. Aber auch hier passt eine Marke fast nie eindeutig zu einer der abgedruckten Farben.

Wie hier (und diversen anderen Threads!) schon geschrieben wurde, wurden Farben aus vielen verschiedenen Komponenten zusammengerührt; man bestellte also nicht im Baumarkt irgendwwie genormtes "mittelviolettultramarin". zwinkern Folglich ist es oft so, dass die Farbabbildungen (und -Bezeichnungen) nur Näherungswerte sind, es viele Tönungen gibt, es auch einen Unterschied macht, ob die Druckplatten frisch bestrichen waren oder schon viele Bögen gedruck waren und man kurz nach Druck des Exemplars die Druckplatten neu einfärbte.

Ich schreibe dies nur als Warnung, damit sich niemand von einem Farbführwer zu viel verspricht und hinterher enttäuscht ist. Womöglich kommen andere Sammler besser zurecht; ich tu mich immer schon schwer bei Farbunterscheidungen. Eine bessere Lösung ist m. E. sich möglichst viele geprüfte Farben zu kaufen. Speziell die billigen Farben, bei denen diverse Töniungen zusammengefasst sind, mehrfach. Die teuren Farben auch in 2. oder 3. Wahl, Hauptsache, das Papier ist nicht verfärbt und die Prüfung ist möglichst aktuell. Spzeille bei Pfennig(e) und Krone/Adler bin ich grade eifrig dabei, mir eine Farbvergelichssammlung zusammenzustellen und es macht mir viel Spaß. freuen Vor allem sieht man dann die besserebn Farben auch im Original bei Tageslicht und ggf. unter UV.


EDIT: Im Nachhinein empfinde ich es übrigens als Undig, dass Michel damals einen Farbführer rausgebracht hat, der zunächst nur für maximal 10% der katalogisierten Marken brauchbar war. Unerfahren wie ich damals war, wusste ich dies natürlich nicht und der Händler hat mich leider auch nicht darauf hingewiesen. traurig


Grüße
Romano
07.03.21, 20:25:23

stampsteddy

(Mitglied)

kleines stampsteddy Briefmarken immer nur nach Hauptnummern sammeln! mit Augen rollen
Dateianhang (verkleinert):

 Frankreich_64-I_64-II.jpg (912.8 KByte | 18 mal heruntergeladen | 16.05 MByte Traffic)


07.03.21, 23:19:03

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo,

gut, mein letzter Michel Südwesteuropa-Katalog datiert auf das Jahr 2013. Dennoch denke ich, dass sich dort in Bezug der Farbbezeichnung für Frankreich 64 I (Yvert 69) und 64 II (Yvert 80) nichts getan hat. Zumindestens kann ich nachvollziehen, dass Michel für diese beiden Marken über Jahrzehnte die Farbbezeichnung "braun" angegeben hat.

Aus dem Handbuch-Katalog von Peter Boner kann ich entnehmen, dass Yvert früher so katalogisierte:

69 braun
69 a dunkelbraun (vermutlich die ersten drei in erster Reihe, welche sich auch von der Papierfarbe der letzten beiden geringfügig unterscheiden)
80 braun

In meinem Yvert aus dem Jahre 2008 wird hingegen die No. 69 nicht mehr nach Farben unterschieden und die Farbbezeichnung hat sich auf "hellbraun" verändert.

Dafür wird nun die No. 80 nach gelbbraun und braun unterschieden.

Sehe gerade, die zweite Marke in erster Reihe ist viel dunkler im Farbeindruck, als die erste. Hätte ich wohl genau umgedreht aufstecken müssen.

Nunja, mag jeder davon halten, was er möchte. Selbst sammle ich so, wie es mir gefällt und vielleicht sollte man sich nicht zum Sklaven von diversen Katalogredakteuren und Prüfern machen. Das was Sammler in der Regel bei Farben wuschig macht, sind doch ohnehin nur die oftmals sehr unterschiedlichen Bewertungen von diversen Farbtönungen. Genau davon, sollte man sich frei machen. Dann ist das Sammeln von Briefmarken viel entspannter.

Beste Grüße
Markus

08.03.21, 10:17:07

Meinhard

(Mitglied)

geändert von: Meinhard - 08.03.21, 11:47:28

Zitat von Count:
Mir geht es nicht so sehr um eine enge Bindung einer Farbbezeichnung zu einer Farbe. Dass diese blumigen Bezeichnungen subjektive Wahrnehmungen widerspiegeln, ist mir schon klar.

Mir geht es mehr um eine Referenz, um die Farben einer Hauptnummer einigermaßen erkennen zu können.

Zum Beispiel Österreich 2X. Da sind vier Farben aufgeführt:
2Xa schwarz
2Xb silbergrau
2Xc grauschwarz
2Xd grau

Ich glaube, a/c und b/d werde ich auch so auseinanderhalten können. Aber wo ist zum Beispiel der Unterschied zwischen silbergrau und grau? Da wäre ein passender Farbenführer hilfreich, sofern beide Farben sich deutlich unterscheiden. Bei "silbergrau" denke ich an ein altes, verranztes Markstück von 1950, das schon tausend Zigarettenautomaten von innen gesehen hat. Aber ist mein Gedanke richtig?



Die Farbbezeichnungen von ANK und MICHEL sind nicht vergleichbar. Ich habe dir mal einige von Österreich in grau eingestellt.

Dateianhang (verkleinert):

 ANK 674 a bis c.jpg (1.23 MByte | 17 mal heruntergeladen | 20.88 MByte Traffic)

08.03.21, 11:43:59
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