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stampsteddy

(Mitglied)

geändert von: stampsteddy - 11.04.21, 21:12:34

Hallo Gunther,

die Stadt Wiesbaden versenkte 20 Millionen Euros in einer Bank in Bremen. Es wäre sinnvoller gewesen, für diese Summe über Jahre eine enorme Sammlung philatelistischen Guts aufzubauen und dabei mit 10% der Gelder den Projektleiter über Jahre, inkl. leckerem Bärentraubensaft, gut durchzufüttern. freuen

Interesse an Philatelie kann nur geweckt werden, wenn sie stetig präsent ist, z.B. in ganz vielen Museen.

Beste Grüße
Markus

11.04.21, 21:11:08

xg1651

(Mitglied)

geändert von: xg1651 - 11.04.21, 21:32:32

Hallo Markus,
Leider ist das Gegenteil der Fall.
Eines der ehemaligen Forenmitglieder war aktiv bei Ausstellungen aller Art mit seinem Sammelgebiet Bayern.
Ich kenne Teile seiner Sammlung und habe nie so viele Schwarze Einser auf einem Haufen gesehen (einige werden wissen wen ich meine)
Statt solche Aktivitäten zu fördern zahlen die Aussteller für ihre Rahmen,- das motiviert ungemein.
Offenbar ist das Kulturgut Briefmarke das zeigen nicht mehr wert. Neben dem immensen Zeitaufwand kommt noch die Rechnung.
Briefmarkensammler sind in der Regel gut gebildet, das ist auch im gewissen Maße nötig, um sich mit der Materie zu beschäftigen. Viele lernen auch durch das Hobby noch dazu, es ist also auch individuell förderlich. ( das erklärt Deine Südafrika Erfahrungen- eine ungebildete Schicht wird nie einem solchen Hobby nachgehen, selbst wenn es finanziell möglich wäre)

Doch es läuft alles recht kontraproduktiv,- das Kulturgut stirbt.
Ein uns allen bekannter Prüfer sagte mir, als ich mit ihm seine Einlieferung durchsprach:
"Briefmarkenhändler sterben reich,- an Ware"- dem ist nichts hinzuzufügen.
11.04.21, 21:30:22

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo Gunther,

eine Sammlung zeichnet sich nicht durch eine Anhäufung von ein und der selben Marke aus, auch wenn es sich um den schwarzen Einser handelt sondern dass die Sammlung von Anfang bis Ende einem einfach erkennbaren roten Faden folgt.

Mir sind Heimatsammlungen bekannt geworden, in denen gewisse Briefe mit bestimmten Portostufen und Destinationen zu Hauf vorhanden waren, weil der Sammler ganz einfach alles anhäufte, was er in die Finger bekommen konnte.

Die Schwierigkeit, eine aussagekräftige Sammlung aufzubauen, ist es einen roten Faden bzw. ein Gerüst zu definieren und danach zu sammeln, das entsprechende Material zu besorgen. Für manches davon benötigt man einen langen Atem.

Mir ist bekannt, dass Du einem gewissen Pessimismus unterliegst, dass drückt sich auch in Deinen Beiträgen hier im Thema aus und Dir dadurch die Wege versperrst, welche die Chance auf Ausweg haben.

In dieser Zeit drückt die Sache mit dem Corona-Virus bestimmt noch zusätzlich auf das Gemüt der Menschen. Aber es gibt aber auch virtuelle Lösungen, die man in Sachen Philatelie angehen und Interesse wecken kann. Dabei sollte man aber in der Erwartung, was das Werben von neuen Sammlern angeht, sehr zurückhaltend sein. Aber jeder gewonnene Sammler, ist ein Stück Zukunft in der Philatelie.

Beste Grüße
Markus

11.04.21, 21:51:20

xg1651

(Mitglied)

Markus, Du weißt so gut wie ich, daß der von Dir beschriebene Sammler die Ausnahme ist.
Die Masse der Sammler sammelt ein, zwei, drei Gebiete und kümmert sich weniger um Briefe, Destinationen und weiß der Geier was.
Sind die Sammlungen voll, wird etwas Neues angefangen, oder man sammelt gleich die ganze Welt,- was heute sehr ambitioniert ist, aber wie Du weißt, sehr wohl der Fall ist, wenn natürlich hier auch die Lücken groß bleiben, auch wenn es am Ende 36 (oder waren es noch mehr?) Umzugskartons dabei zusammen kommen.
Natürlich hat sich das Sammelverhalten im Laufe der Zeit geändert, aber Heimatsammler sind dünn gesäht-und ich zweifle das die Sammler der ehemaligen deutschen Ostgebiete das noch als "Heimatsammler" betreiben,- eher in 2. Generation.
Ganz ehrlich, ich habe das Helbigbuch "Das schwarze Kabinett" nicht nur gekauft, sondern auch gelesen, aber das Verständnis für einen Portobaum hat sich bei mir nicht verinnerlicht.
Diese Art zu sammlen geht über den Normalverbrauch weit hinaus.
Ich zweifele nicht, daß einige der stampsx Mitglieder jetzt müde lächeln- so ein peanuts, dann must Du Dich mehr damit beschäftigen....
Fakt ist es machen sehr wenige, die Mehrheit der Sammler stolpert über viel einfachere Dinge.

PS: Meinen Pessimismus habe ich mir über 31 Jahre Bundesrepublik redlich erworben,- den lasse ich mir nicht mies machen zwinkern lachen
11.04.21, 22:06:17

Briefmarkentor

(Mitglied)

geändert von: Briefmarkentor - 11.04.21, 22:16:52

Schade, bei Ebay bin ich heute mal wieder leer ausgegangen. Sechs Bieter und der Zuschlag lag über Michel.

Ob das alles Preistreiber oder tatsächlich Sammler waren? https://www.ebay.de/itm/384077436782?_trksid=p2471758.m4704

Aber Sammler gibt es ja kaum noch.
11.04.21, 22:16:39

stampsteddy

(Mitglied)

geändert von: stampsteddy - 11.04.21, 22:44:40

Hallo Gunther,

die von Dir durch die Blume angesprochene Sammlung, war zwar umfangreich, aber im wirtschaftlichen Sinne eigentlich, aufgrund des dafür geübten Zeitaufwands, ein nicht rühmliches Geschäft. Das hatte ich damals auch im Vorfeld so erklärt und genau so war es dann auch gekommen.

Es kommt nicht auf das Volumen einer Sammlung an sondern auf die Werthaltigkeit der gesammelten Marken oder Belege, in Relation zum dafür geübten Zeitaufwand, ein Mehr gegenüber den Einsatz zu erwirtschaften und das innerhalb von einem überschaubaren Zeitfenster.

Durchaus gab und gibt es auch heute noch solche Sammlungen oder Bestände, mit denen das möglich ist. Dabei spielt die Summe des Einsatzes, eine untergeordnete Rolle. In der Gesamtheit habe ich mit Sammlungen und Beständen, die mit einem hohen fünf- oder sechsststelligen Einsatz verbunden waren, die besten wirtschaftlichen Ergebnisse erzielt. In dieser Region wird bei vielen Mitbewerbern ohnehin die Luft dünne. Verzettelt habe ich mich aber mit vielerlei geringwertigen Einkäufen und mit meinem Wissensdurst, alles wissen zu wollen. Das bedeutet aber nicht, dass ich in die Zukunft voller Pessimismus blicken würde. Viel mehr mit Optimismus, denn mein Wissen und meine Erfahrung kann mir niemand mehr nehmen.

Beste Grüße
Markus

11.04.21, 22:32:37

iceland10

(Gast)

AMEN

11.04.21, 22:38:36

stampsteddy

(Mitglied)

Zitat von Briefmarkentor:
Schade, bei Ebay bin ich heute mal wieder leer ausgegangen. Sechs Bieter und der Zuschlag lag über Michel.

Ob das alles Preistreiber oder tatsächlich Sammler waren? https://www.ebay.de/itm/384077436782?_trksid=p2471758.m4704

Aber Sammler gibt es ja kaum noch.

Hallo Marko,

das Ergebnis wundert mich nicht. freuen

Der Beleg ist ein wahrhaftes, zeitgeschichtliches Dokument. Persönlich gehe ich sogar davon aus, dass sich auch bei einem Preisverlangen von Euro 60.- noch ein Käufer gefunden hätte. Dieser Art unverfänglicher Belege, aus kleinen Orten bzw. kleinen Städten, kann man gar nicht hoch genug einschätzen und geht genau in die von mir zuvor beschriebene Richtung.

Beste Grüße
Markus

11.04.21, 22:52:12

xg1651

(Mitglied)

Zitat von stampsteddy:
Hallo Gunther,



Es kommt nicht auf das Volumen einer Sammlung an sondern auf die Werthaltigkeit der gesammelten Marken oder Belege, in Relation zum dafür geübten Zeitaufwand, ein Mehr gegenüber den Einsatz zu erwirtschaften und das innerhalb von einem überschaubaren Zeitfenster.



Beste Grüße
Markus


Das ist das Problem, ich habe oft genug gesehen, daß die Umzugskisten in einer Einlieferung direkt mit einem Preis versehen wurden und ins Regal kamen.
Nichts desto Trotz werden genau diese Posten verkauft.
Wenn ich mich mal bei Philasearch umschaue- in der Kategorie Nachlässe,- dann sehe ich regelmäßig den Kahlschlag, ca. 90 % werden in der Auktion verkauft soweit sie im Bereich unter 1000 Euro liegen, was übrig ist, ist meist unverkäuflich.
Im Einzellosbereich hingegen liegt der durchschnittliche Abgang bei ca. 35 bis 40 Prozent (ausgenommen echte Supersammlungen die aufgelöst werden da sind schon mal 90 % Verkauf drin)
Die Standardware hingegen wird immer hochwertiger nach Michel.
Galt vor 20 Jahren noch eine 100 Mi€ Marke als wertig, ist diese heute eher Massenware.
Attestware startet mit 20 bis 25 % Michel und bleibt mehrheitlich liegen (eben die 60 bis 65 % unverkaufte Einzellose)
Ich denke jedoch in den nächsten Wochen wird auch ein Einbruch der Nachlässe erfolgen, weil der wichtigste Weg der Weiterverwertung Probleme bereitet, ich schaue mir einfach mal die Auktionsergebnisse an, ob ich richtig liege.
11.04.21, 23:02:09

stampsteddy

(Mitglied)

geändert von: stampsteddy - 11.04.21, 23:39:43

Hallo Gunther,

sogen. Wunderposten, im Preisbereich unter Euro 500.-, finden derzeit reißenden Absatz bei Auktionen. Der Kapitaleinsatz ist überschaubar und je uriger, belassener ein Posten wirkt oder gar ist, umso einfacher ist er zu verkaufen.

In der Regel handelt es sich dabei um Posten, die in der Aufarbeitung, aufgrund einer hohen Markenanzahl, viel Freizeitbeschäftigung versprechen - selbst wenn sich in der Regel keine Weltraritäten in solchen finden lassen. Es ist einfach die Entdeckerfreude, wenn Sammler in solchen Posten schöne Stempel oder auch den einen oder anderen Plattenfehler finden. Ein wirklich lukratives Geschäft, ist im wirtschaftlichen Sinne, aus der Sicht eines Briefmarkenkaufmanns, mit solchen Posten nicht zu betreiben.

Früher haben Sammler auf Michelwerte geachtet. Das hat sich aber verschoben. Vielen Sammlern ist heute z.B. bewusst, dass gewisse ungebrauchte oder gar postfrische Marken, aus verschiedenen altdeutschen Staaten, kleine Seltenheiten sind, selbst wenn sie mit irrwitzig niedrigen Katalogwerten notieren.

Wahrhaftig knappe Ware, kann man nicht pauschal mit Katalogwerten festhalten. Das gilt auch für den zuvor verlinkten Beleg aus Mecklenburg-Vorpommern. Angebot und Nachfrage, als auch die Qualität der angebotenen Sache, bestimmen den Preis - aber halt eben nicht, in die eine oder in die andere Richtung, irrsinnige Michelwerte. Jedoch werden aber auch die Preise, für übliche und ständig wiederkehrende Standardware, leider durch eine Vielzahl von verfälschten Marken (Neugummi, entfalzter Originalgummi, Falschstempel), durch uninformierte Sammler in ein absurd niedriges Preisniveau getrieben.

Beste Grüße
Markus

11.04.21, 23:38:14
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