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Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 04.11.21, 08:38:19

Hallo zusammen,

offenbar muß ich das Rätsel selbst auflösen:

Die weiß gebliebenen Linien an den Rändern des Hintergrundes um den Schwan sind offensichtlich mit einer Guillochiereinrichtung gestochen worden. Die zwischen diesen Linien verbliebenen Zwickel druckten, stehen also erhaben auf dem ursprünglichen Stich. Das nennt man "Hochstich", üblich beim Buchdruck.

Der "Urdruckstock" wurde folglich so angefertigt, wie für den Buchdruck erforderlich. Da unterstellt werden darf, daß die Katalogangabe, die Marken seien im Stichtiefdruck hergestellt worden, zutreffend ist, muß von diesem "Urdruckstock" eine Tiefdruckplatte erzeugt worden sein.

Legt man das zuvor beschriebene Verfahren zur Vervielfältigung des Stahlstichs zugrunde, entspricht in diesem Falle der der Urdruckstock der zweiten Stufe im Prozeß, also der Abprägung mit erhaben stehenden Linien bzw. erhabenem Druckbild.

Abprägungen davon erzeugen wiederum die für den Tiefdruck benötigten Vertiefungen.

Die Bezeichnung "Stichtiefdruck" umschreibt dieses Verfahren nur unzulänglich, weil der Ursprung nicht aus einem klassischen Stich besteht, sondern einem Hochdruck-Druckstock entspricht.

Ohne die zweifelsfrei tief gravierten Guillochierornamente wäre der Nachweis dieses Verfahren schwer zu erbringen.

Vielleicht finden sich weitere Marken, die auf diese Weise hergestellt worden sind.

Beste Grüße

Altsax
03.11.21, 14:54:58

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 04.11.21, 08:39:06

Zitat von lolli:
nachdem das Bilder selber sehr sauber gestochen ist, der Rahmen jedoch verschwommen...
könnte es sein dass es aus 2 unterschiedlichen Platten besteht?

- Bildmitte im Stichtiefdruck
- Rahmen in eine Flachdruckverfahren?


Hallo Stefan,

der einzige plausible Grund für zwei Platten wären unterschiedliche Druckfarben gewesen. Das scheidet hier aus.

Außerdem liegen bei dieser Marke nahezu übergangslose Verbindungen zwischen Rahmen und Bildfeld vor. Bei zwei Platten ist immer mit Passerproblemen zu rechnen. Deshalb wählt man dort deutliche Abstände.

Beste Grüße

Altsax
03.11.21, 15:02:15

philetalia

(Mitglied)

Hallo,

im letzten Beitrag zu diesem Thema war von Schwänen die Rede. Hier passenderweise ein hässliches Entlein, das ich mehrere Jahre missachtet habe und das sich gerade eben aber bei genauerer Betrachtung in einen Schwan verwandet hat. Wer hat gute Augen und sieht es auch?

Viel Spaß und herzliche Grüße
Bernhard
Dateianhang:

 img1747_01_DR19_gedreht.jpg (175.11 KByte | 15 mal heruntergeladen | 2.57 MByte Traffic)

07.03.24, 13:27:51

philetalia

(Mitglied)

Hallo,

zunächst einmal vielen Dank für die offensichtlich große Aufmerksamkeit, die diesem Rätsel geschenkt wird. Da noch keiner auf die Lösung gekommen ist, scheine ich ja doch nicht so blind gewesen zu sein. Hier noch ein kleiner Tipp, damit Eure Augen auf die Richtung gelenkt werden, auf die es bei dem Rätsel ankommt: Dafür ist noch kein Eintrag im hierfür einschlägigen Katalog zu finden!

Viel Spaß weiterhin!
Bernhard
07.03.24, 17:25:11

Lippe865

(Mitglied)

geändert von: Lippe865 - 07.03.24, 18:37:16

Hallo Bernhard,

Du warst eine Stunde zu schnell mit Deinem Lösungs-Hinweis. Ja, es ist so, wie Du schreibst: Im "Katalog der Bahnpoststempel zur Zeit der Brustschildausgaben 1872 bis 1875, 2. Auflage" der "Arbeitsgemeinschaft Brustschilde und nachverwendete Altdeutschland-Stempel e.V." sind folgende Bahnpost-Dreizeiler mit der Ortsangabe METZ aufgeführt:
METZ/.../ BINGERBRÜCK
METZ/.../LUXEMBURG
METZ/.../SAARBRÜCK (auch SAARBRUCK)
BINGERBRÜCK/.../METZ
LUXEMBURG/.../METZ
SAARBRÜCK/.../METZ
STRASSBURG i.E./.../METZ

Aber METZ/.../STRASSBURG i.E. fehlt.

Die Abschläge Deines neu entdeckten Stempelgeräts werden also mindestens die "Lp"-Bewertung der Abschläge der Gegenstrecke "STRASSBURG i.E./.../METZ" haben.

Herzlichen Glückwunsch dazu, dass Du Dein "hässliches Entlein" hier als strahlend stolzen Schwan vorstellen konntest,

Hans Rummenie
07.03.24, 18:24:42

philetalia

(Mitglied)

Hallo Hans,

Du liegst natürlich vollkommen richtig mit Deiner Lösung! Ich werde die weitere Diskussion dieses neuen Fundes jetzt in das entsprechende Thema verlagern, damit das dann leichter auffindbar ist.

Herzliche Grüße
Bernhard
07.03.24, 19:04:39
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