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stampsteddy

(Gast)

Zitat von el-zet:
Ach so. Steht das da, wo die vielen bunten Marken kleben?

Nein, etwas höher gucken. Mein Beitrag von 18:45 Uhr.

16.09.21, 21:13:15

Oberlausi

(Mitglied)

Zitat von stampsteddy:
Hallo Oberlausi,

bei der Verfügung geht es um solche Paketsendungen bzw. den dazugehörigen Paketbegleitadressen, welche aus dem Ausland nach Württemberg hereinkamen.

Wie das in Frankreich genau gehandhabt wurde, müssten wir dort nachsehen. Aber ich kann kein Französisch, sonst würde ich bestimmt im Internet nach entsprechenden Amtsblättern dort suchen.

Das in Frankreich aber bestimmt irgend etwas zu Abrechnungszwecken ausgestellt wurde und man sich hat vom Empfänger unterschreiben lassen, ist stark annehmbar. Es gibt viele ganz wunderbare Paketkarten nach Frankreich, nicht nur aus Württemberg, in der Regel Stammteil und Coupon zusammenhängend.

Beste Grüße
Markus


und es kleben selbst bei unfrankierten Stücken aus der Zeit nach 1875 Französisches Fiskalmarken drauf...

16.09.21, 21:22:48

stampsteddy

(Gast)

geändert von: stampsteddy - 19.09.21, 06:48:42

Hallo,

als letzte Postexpedition, welche mit 70 Kr.-Marken versehen wurde, kam dann noch zum 15.05.1875 jene aus Winnenden dazu. Verkündet im Amtsblatt 64 / 1875, Verfügung Nr. 9665



Die Marken selbst waren bis zum 30.06.1875 gültig. Es muß ein reger Bedarf in Winnenden bestanden haben, dass noch kurz vor Ende der Gültigkeit solche dorthin gesendet wurden! Dort entwertete 70 Kr.-Marken sind wohl extrem selten zu finden. Siehe hierzu auch die Ausführungen im Brühl/Thoma-Handbuch, Unterpunkt 28 (erster Beitrag hier im Thema).

Beste Grüße
Markus

16.09.21, 21:51:54

Oberlausi

(Mitglied)

geändert von: Oberlausi - 16.09.21, 22:21:00

Zitat von stampsteddy:
Hallo,

als letzte Postexpedition, welche mit 70 Kr.-Marken versehen wurde, kam dann noch zum 15.05.1874 jene aus Winnenden dazu. Verkündet im Amtsblatt 64 / 1874, Verfügung Nr. 9665



Die Marken selbst waren bis zum 30.06.1875 gültig. Es muß ein reger Bedarf in Winnenden bestanden haben, dass noch kurz vor Ende der Gültigkeit solche dorthin gesendet wurden! Dort entwertete 70 Kr.-Marken sind wohl extrem selten zu finden. Siehe hierzu auch die Ausführungen im Brühl/Thoma-Handbuch, Unterpunkt 28 (erster Beitrag hier im Thema).

Beste Grüße
Markus


da muss es ja ein tatsächliches "Bedürfnis" gegeben haben zu einer Zeit, als die Währungsumstellung bereits in den Amtsblättern verfügt war, für lediglich 6 Wochen Marken mit der alten Währung zuzuteilen.

oberlausi
16.09.21, 22:20:29

stampsteddy

(Gast)

Hallo,

außer der Verfügung vom 24.12.1872, die Verwendung von 70 Kr.-Marken betreffend, gab es noch eine zweite und zwar am 13. Januar 1874

Leider fehlt mir das Amtsblatt 1874 und ich kann nicht beurteilen, was dort in Bezug der Verwendung von 70 Kr.-Marken verfügt wurde.

Also, wenn jemand so rein zufällig über das Amtsblatt 1874 stolpern sollte, dann bitte einmal Bescheid geben.

Im Anhang Verfügung Nr. 14102, aus der das obige hervorgeht.

Beste Grüße
Markus
Dateianhang:

 1875-07-14_Verfuegung-14102.jpg (530.5 KByte | 2 mal heruntergeladen | 1.04 MByte Traffic)


16.09.21, 22:28:13

stampsteddy

(Gast)

Hallo,

nachstehend die Verfügung Nr. 4922, vom 28. März 1873

Dem Postamt Wildbad durfte demnach gestattet, in der Badesaison, vom 1. Mai bis zum 30. September, die 70 Kr.-Marken zu verwenden, wenn die Sendung nach dem Ausland ging und das Couvert zur Frankierung mit den gewöhnlichen Markengattungen keinen genügenden Raum bot.



Das Aufkommen, von in Wildbad gestempelten 70 Kr.-Marken, ist sehr überschaubar. Es soll sogar Daten in solchen Entwertungen geben, welche nicht aus der Badesaison stammen. Ein derartiges Fehlverhalten der Beamten ist dann natürlich als ganz unerhört einzustufen!

Beste Grüße
Markus

17.09.21, 07:11:00

stampsteddy

(Gast)

Hallo,

häppchenweise komme ich immer wieder ein kleines Stückchen weiter und das Puzzlebild ergänzt sich.

Nachstehend die im Brühl/Thoma-Handbuch gezeigte Paketkarte aus der Rothschild-Korrespondenz, befördert am 28.04.1874 von Stuttgart Postamt Nro. 1 nach Paris.

Die Frankatur ist mit dem Einkreisstempel "STUTTGART PA Nro.1" entwertet, welcher von der Fahrpost verwendet wurde. Jedoch sitzt auf dem Coupon, im Feld "Post-Annahmestempel", der Einkreisstempel "STUTTGART", welcher am Briefschalter verwendet wurde.

Post-Annahme deute ich als den Ort bzw. den Schalter, an dem das Paket angenommen wurde. Im Falle es keine andere Erklärung hierfür geben sollte, warum sich auf besagtem Feld ein Stempel des Briefschalters befindet, vermute ich, dass das Paket am Briefschalter aufgegeben wurde. Oder nicht?

Beste Grüße
Markus
Dateianhang (verkleinert):

 STUTTGART-PA-Nro1-1875-04-28_2500Pxl.jpg (791.39 KByte | 32 mal heruntergeladen | 24.73 MByte Traffic)


17.09.21, 17:55:31

Oberlausi

(Mitglied)

geändert von: Oberlausi - 18.09.21, 11:04:06

Die Frankatur ist mit dem Einkreisstempel "STUTTGART PA Nro.1" entwertet, welcher von der Fahrpost verwendet wurde. Jedoch sitzt auf dem Coupon, im Feld "Post-Annahmestempel", der Einkreisstempel "STUTTGART", welcher am Briefschalter verwendet wurde.

Post-Annahme deute ich als den Ort bzw. den Schalter, an dem das Paket angenommen wurde. Im Falle es keine andere Erklärung hierfür geben sollte, warum sich auf besagtem Feld ein Stempel des Briefschalters befindet, vermute ich, dass das Paket am Briefschalter aufgegeben wurde. Oder nicht?

Beste Grüße
Markus[/quote]

Hallo Markus,

bei der 6 Boker Auktion Lose Nr 454 und 455 wurden 2 spätere Paketkarten angeboten die ebenfalls links einen anderen Annahmestempel aufweisen wie die Entwertunsstempel. Bemerkenswert ist die Annahmezeit N 12, und 10-12 N. N sollte für Nachmittag stehen. Wurden hier Pakete an einem Nachtschalter? von der Briefpost angenommen, und dann zur weiteren Bearbeitung an die Fahrpost weitergeleitet? Ich erinnere mich dass es in den Vorschriften der Reichspost den Begriff Haftung des Postbeamten für fehlende Einnahmen, aber auch Hinterlegung einer Sicherheitsleistung gab. In Württemberg könnte dies ähnlich gewesen sein. Warum sollte ein Nachtschalter nicht angenommen haben wenn der Porto- oder Gebührenbetrag ausreichend dazu gelegt wurde, oder eine Sicherheitsleistung des Absenders, bei den o.g. Stücken die Badische Annilin und Soda Fabrik, vorlag?

Viele Grüße aus der Oberlausitz

oberlausi
18.09.21, 11:02:05

palaiss

(Mitglied)

@ oberlausi

Bitte doch meinen Artikel lesen.

Es war nicht möglich, an einem Stuttgarter Briefpostschalter ein Paket aufzugeben. Dort gab es weder Fahrpostmanuale, noch Paketkarten, noch die entsprechenden Aufkleber, noch die Waagen für schwere Sendungen, noch geschultes Personal für die oft komplizierten Fahrposttaxen.

Die Paketkarten wurden mit der Briefpost befördert und erhielten beim Übergang von der Fahrpost auf diese gelegentlich, aber keineswegs immer, als Transitstempel einen Briefpoststempel des abfertigenden Postamtes. Mit der Aufgabe haben diese Stempel nichts zu tun.
18.09.21, 12:14:40

Oberlausi

(Mitglied)

geändert von: Oberlausi - 18.09.21, 13:43:56

Zitat von palaiss:
@ oberlausi

Bitte doch meinen Artikel lesen.

Es war nicht möglich, an einem Stuttgarter Briefpostschalter ein Paket aufzugeben. Dort gab es weder Fahrpostmanuale, noch Paketkarten, noch die entsprechenden Aufkleber, noch die Waagen für schwere Sendungen, noch geschultes Personal für die oft komplizierten Fahrposttaxen.

Die Paketkarten wurden mit der Briefpost befördert und erhielten beim Übergang von der Fahrpost auf diese gelegentlich, aber keineswegs immer, als Transitstempel einen Briefpoststempel des abfertigenden Postamtes. Mit der Aufgabe haben diese Stempel nichts zu tun.


Hallo palaiss,

die Paketkarten bei Boker haben links vorgedruckte Absenderangaben, und wurden vom Absender bei der Aufgabe ausgefüllt vorgelegt. Die Badische Anilin und Sodafabrik war m.E., wie auch das Bankhaus Rothschild mit seinen vielen Niederlassungen, kein Gelegenheitskunde.

Das die Briefpost keine Pakete "bearbeiten" konnte ist mir verständlich. Von mir wurde nur darauf hingewiesen, das bei den 2 Karten im Boker Katalog im Formularfeld die Stempel mit der Nachtzeit abgeschlagen wurden. Ist ein Nachtschalter, wie er ja auch bei der Königlich Sächsischen Post anhand der Stempel bekannt ist, in Stuttgart auszuschließen? Von der Reichspost habe ich noch keine Paketkarte in Erinnerung, die im Annahmefeld einen Transitstempel zeigt.

Viele Grüße aus der Oberlausitz

oberlausi
18.09.21, 13:39:26
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