stampsX-Forum - Thema: Deutlichkeit von Wasserzeichen aufgrund der Herstellungsart

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Deutlichkeit von Wasserzeichen aufgrund der Herstellungsart

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30.10.21, 12:53:31

diogenes

(Mitglied)

Hallo zusammen,

in letzter Zeit habe ich viele italienische Briefmarken angeschaut und auch darüber nachgelesen. Es gibt ja die Wasserzeichen in Regno und Repubblica: Krone, Rad und Stern. Interessant fand ich, dass die Deutlichkeit des Wasserzeichens (bei ital. Marken des 20. Jh., v.a. 1930er bis 1960er gut nachvollziehbar) dort auch von der Herstellung abhängt, also wie das Wz. angebracht wird. Es gibt:
- Wasserzeichen auf dem Rundsieb: Wz. deutlich durch "echte" Aussparung im Papier
- Wasserzeichen auf der Siebwalze (dandy roll): Wz. weniger deutlich durch Verdrängung der Fasern

Das leuchtet mir alles ein, nur fand ich die Verwendung des Rundsiebs so spät überraschen und ich frage mich, ob eigentlich auch in anderen Ländern noch so spät, also weit im 20. Jh., ein Rundsieb benutzt wurde für Briefmarkenpapier und dadurch das Wasserzeichen anzubringen?

Da es hier im Forum viel um Deutsches Reich geht, auch dazu die Frage, ob vielleicht die Undeutlichkeit des Wasserzeichens der Kriegsdrucke in irgendeiner Verbindung zum Rundsieb stehen könnte? Soweit ich weiß, wurde im DR das Rundsieb ja nicht benutzt, nur würde das natürlich inhaltlich passen.

30.10.21, 12:54:31

diogenes

(Mitglied)

geändert von: diogenes - 31.10.21, 11:40:10

Auch nach längerer Suche finde ich keine Quellen dazu, welche Länder auch im 20. Jh. das Rundsieb für Briefmarkenpapier nutzten und damit eine Unterscheidung der Wasserzeichen(-deutlichkeit) aufweisen.

Liegt es in Italien einfach daran, dass man sozusagen eine entsprechende Papierfabrik "zu Hause" hatte, die eben auch (und bis heute) gerne mit Rundsieb gearbeitet hat?

https://fabriano.com/it/324/storia
https://www.museodellacarta.com/it/famiglia_miliani_carta.html

Kann man z.B. definitiv sagen, dass im Deutschen Reich niemals, zumindest nicht im 20. Jh., eine Rundsiebmaschine für Briefmarkenpapier genutzt wurde? (das mit dem Kriegsdruck wäre ja dann genau umgekehrt, das würde also doch nicht passen...)

Gilt das dann auch für andere Länder, eben mit der Ausnahme von Italien?

Falls meine Frage zu briefmarken-anfängermäßig ist, hoffe ich ggf. auf Literaturtipps, weil ich in Briefmarkenkatalogen (Michel etc.) keinerlei Hinweis auf diese Papierherstellungsart finde, sondern höchstens (und nur selten) den Hinweis Handpapier vs. Maschinenpapier - hier wäre ja das Rundsieb genau dazwischen.

31.10.21, 11:36:12

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