Hallo,

in einigen Themen geht es um für Briefmarken geeignete Scanner. Hier soll es jetzt nur um unterschiedliche Software für Scanner gehen. Unsere Empfehlung zum scannen von Briefmarken sind Scanner von Epson aus der Serie "Photo". Das sind insbesondere

Epson V500 Photo, Epson V550 Photo, Epson V600 Photo, Epson V700 Photo, Epson V750 Photo und Epson V850 Photo.

Epson-Scan:
Zu den Epson-Scannern wird an Software unter anderem eine Twain-Schnittstelle mitgeliefert, um aus Bildprogrammen heraus zu scannen und eine eigenständige Software "Epson-Scan". Die oben aufgeführten Scanner haben neben den normalen Farbkanälen auch einen separaten Infrarotkanal. Zum separaten Auslesen dieses Kanals hat die Epson-Software leider keine Funktion. Infrarot wird nur zur Staubentfernung innerhalb der Epson-Software berücksichtigt.

Die oben genannten Epson-Scanner sind ab Werk sehr gut hardwarekalibriert. Insbesondere bei der Nutzung des Programms Epson-Scan ohne jede Automatik und den Einstellungen nur einen Punkt bei ICM und Bildschirm-RGB, entstehen vergleichbare, natürliche Farben.

VueScan64:
Zum Auslesen des Kanals haben wir Beispiele hier im Forum mittels VueScan 64 (pro). Die Software kann kostenlos probiert werden, speichert dann aber ein "Wasserzeichen" über dem Bild. Das Programm kostet in der "Pro-Version" um 70,- Euro. Geschrieben wurde es ursprünglich zur Vermeidung von Computerschrott, indem unzählige alte Scannertypen mit Treibern versehen wurden.

VueScan schreibt dazu: VueScan is compatible with 6808 scanners from 42 manufacturers on Windows, Mac OS X and Linux.

Ich habe die aktuelle Version von VueScan heute heruntergeladen und im Vergleich mit der Original-Epson-Software und mit Silverfast getestet. Das Programm steuert die zu scannenden Linien einzeln an, was zu einem brummen und ruckeln des Scanners führt und das Verhältnis zwischen Höhe und Breite zugunsten der Höhe verändert. Die Ergebnisse unten zusammengefasst.

Silverfast
Zum Scannen von Fotos und Negativen in möglichst natürlichen Farben gibt es die Silverfast-Software zu der es Aufsichts- und Durchlichtmedien zur Farbkalibrierung gibt. Speziell bei einigen "Problemfarben" wie neonrot, verschiedenen Blautöne und Grüntönen und weiteren Farbtönen, lässt sich damit eine natürlichere Darstellung erzielen.

Zum Scannen von Briefmarken:

Platz 1. Epson-Scan
+ in den empfohlenen Einstellungen vergleichbare, natürliche Farben
+ deutliche Darstellung der Struktur von Oberflächen (ab V600 auch abschaltbar), wichtig bei Briefmarken mit Prägung
- wenige, meist ungewöhnliche Farbtöne werden nicht 100% korrekt gezeigt

Platz 2. Silverfast
+ über die gesamte Palette aller Farbtöne nahezu natürliche Farben
- keine Darstellung von Oberflächenstrukturen, da speziell zur Fotooptimierung gedacht

Platz 3. VueScan
+ separate Darstellung des Infrarotkanals bei Epson-Photo-Scannern
+ Unterstützung veralteter Scanner für Windows, Linux und MacOS
+ mit Struktur erhalten geht wohl, aber nur in der Pro-Version (erst ab V600 interessant)
- für Briefmarken-Dokumentationen wegen der Verzerrung von Höhe und Breite der Vorlagen unbrauchbar
- die hardwareseitig vorhandene Farbkalibrierung des Scanners wird wohl nicht genutzt.
- je nach Vorlage andere Einstellungen für ein natürlicheres Ergebnis nötig

Hallo Philavirus,

unsere Standardeinstellungen sind ohne jedwede aktivierte Automatik. Die Staubentfernung ist eine der Automatikfunktionen.

Sieh auf das Bild im Anhang. Nirgendwo ist ein Haken, außer bei ICM und sRGB und bei unscharfe Maske, damit das Bild nicht weichgezeichnet ist. Wichtig ist auch, dass kein Haken in "kontinuierliche automatische Belichtung" ist. Um den Haken dort zu entfernen, muss man die Anwendung nach Entfernen des ersten Hakens noch einmal starten, um den zweiten Haken zu entfernen.

Dann noch einmal drei Bilder. Die jeweilige Scansoftware steht im Bildnamen. Viewscan zeigt das Bild mit braunen Marken. Die Marken sind aber nicht braun, sondern orange. Farbeinstellungen gibt es nicht wirklich, man kann in VueScan nur den "Weißpunkt" und den "Schwarzpunkt" verschieben. Wählt man dort höhere Werte, werden die Farben etwas oranger und vollkommen übersättigt. Am ähnlichsten, praktisch fast völlig identisch, sehen die Farben auf dem Epson-Standardscan aus.

Der Hauptschwachpunkt der VueScan-Software in Verbindung mit dem Epson-Scanner fällt hier gar nicht auf. Völlig unbrauchbar werden die originalen Scans, "out of the box", durch die Veränderung der Höhen- zum Breitenverhältnis. Alle Marken werden, wenn sich leserichtig im Scanner liegen, zu hoch. Das kann ich in jedem Bildprogramm korrigieren, aber was soll der Quatsch?

Nehmen wir nur die exklusiven Vorteile von VueScan, betrachten wir die einzelnen Farbkanäle. Was nützen uns die Werte, wenn wir wissen, dass die Farben gar nicht stimmen? Einzig nützlich bleibt der Infrarotkanal, wenn es auf dem etwas zu sehen gibt.

Ich mache viele digitale Grafiken sowie Briefmarkenartikel und Blogs
Meine Scanner sind Epson Perfection V850 Pro und Canon 9000f Mark II. Die Cannon ist viel schneller als die Epson und mit weniger Lärm. Die von mir verwendete Software ist Silverfast & Viewscan Pro 64. Ich bevorzuge den Viewscan, da er viele weitere Kalibrierungsoptionen bietet. Zur Bildsteuerung verwende ich Photoshop CS6. Ich würde nie in Erwägung ziehen, kostenlose Programme wie Gimp oder Irfanview zu verwenden, die Bilder beeinträchtigen können. Irfanview eignet sich hervorragend zum schnellen Anzeigen von Bildern.
Ich habe bei ViewScan noch nie ein Zittern oder mehr Rauschen gesehen, daher ist dies offensichtlich ein Hardwareproblem oder möglicherweise ist ViewScan nicht richtig kalibriert. Vor einigen Jahren habe ich 2 Epson-Scanner zurückgegeben, die Probleme mit starken internen Geräuschen hatten.
Beim Versuch, das perfekte Farbbild zu erhalten, zeigen mein Bildschirm, Ihr Bildschirm und der Bildschirm aller anderen die Farben unterschiedlich an.
Außerdem habe ich bei den Stempeln mit dem Canon und entweder Viewscan oder Silverfast nie einen Größenunterschied gesehen, daher ist dies wahrscheinlich ein weiteres, nicht damit zusammenhängendes Problem