Hallo zusammen und allen ein gutes neues Jahr, nicht nur philatelistisch.
Ich habe die Feiertage damit verbracht, einem Jungsammler ein Album als Geschenk zusammenzustellen. Dafür habe ich aus einem erheblichen Bestand an Markenbündeln (jeweils 50 Stück), die von Uropas Zeiten an in einer Zigarrenkiste geschlummert haben und von dem ich nicht weiß, wer sie dort in den 20er Jahren mal eingelagert hat, geöffnet. Alle Marken wurden so wie sie aus den Bündeln kamen in ein leeres Einsteckalbum gesteckt. Als ich dann nach Stempel gesucht habe, ist mir beim zweiten Hinsehen aufgefallen, dass in den beiden Bündeln mit 30Pf-Marken sich eine, farblich passende, Marke zu 50 Pf. befand. Ich schließe daraus, dass auch demjenigen, der das Bündel vor 100 Jahren geschnürt hat, die Marke nicht als 50-Pf.-Stück aufgefallen ist, und folglich die Farbe damals schon so kurios war, wie heute noch. Sie war definitiv auch nicht oben auf dem Bündel, so dass Lichteinwirkung aus meiner Sicht auszuschließen war. Außerdem lagen auch 3 Bündel á 50 Stück 50-Pf.-Marken bei dem Bestand, alle korrekt sortiert.

Daher frage ich mich als Laie, ob es sich um eine Fehlfarbe handelt, oder ob eine nachträgliche Verfärbung eingetreten ist. Deshalb meine Frage an die Experten, ob solche erheblichen Verfärbungen irgendwie bekannt sind? Eine bewusste Manipulation schließe ich von der Provenienz her aus. Keiner meiner Vorfahren war alls Sammler bekannt, oder hatte sonstwie mit Briefmarken zu tun, es war ein bäuerlicher ländlicher Haushalt. Die Marken stammen aus der Bedarfspost und wurden vermutlich von jemandem abgelöst, der im 2. Weltkrieg gefallen ist, denn in dessen Nachlass fand sich besagte Zigarrenkiste sowie Feldpost.

Vielleicht weiß ja jemand Rat.
Danke und schönen Feiertag, wenn Ihr in Süddeutschand lebt!
O.

Ich erinnere die Schaufenster-Auslagen des "Heinz Kegel Briefmarkenfachgeschäft (21a) Paderborn Wilhelmstraße 15" in den späten Fünfzigern. Das Schaufenster war genau südorientiert. Die Marken im Schaufenster erhielten die volle Mittagssonne und sie waren ähnlich stark verfärbt wie die 50 Pfennig Germania Reichspost von Otjikururume.

Die Sonnenbestrahlung muss nicht "jahrelang" erfolgt sein. Da genügen drei sonnige Sommer-Monate auf der Fensterbank.

Ich würde erst einmal abwarten, was stampsteddy dazu sagt:
Es lesen 5 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema: Deneb, Lippe865, Otjikururume, bonisegna, el-zet, stampsteddy, tyrolsgade

Das stimmt in der Tat, aber die Rückseite der Marke ist komplett einfarbig genauso gelblich ohne Schattierungen. Nehmen wir an, die Marke wäre auf einem Brief geklebt und der wäre in der Sonne gelegen, dann würde ich annehmen, dass das Sonnenlicht dort nicht so stark wirkt, wo Schwarz gedruckt wurde. Mich irritiert etwas, dass überhaupt keine Schattierungen zu erkennen sind. Ich kann natürlich nicht sagen, ob jemand eine abgelöste Marke auch mit der Rückseite in die Sonne gelegt hat, schließe es aber eigentlich aus. Dann wäre sie wohl kaum in einem Bündel gelandet und noch dazu im falschen. Das alles ist irritierend.

Danke trotzdem.
Gruß
O.