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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen zum neuen Thema OPD Potsdam - Bedarfsbelege aus November 1945

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
03.01.23, 20:00:00

Briefmarkentor

(Mitglied)

Ziel diese Themas ist es Belege zu zeigen, die im November 1945 auf dem Gebiet der Oberpostdirektion Potsdam aufgegeben wurden. Als Neuling bin ich für Ergänzungen, Korrekturen und weitere Abbildungen dankbar.

Den Anfang macht ein Brief im Fernverkehr bis 20 g vom Dienstag, den 20. November 1945, gelaufen ab dem Postamt Fürstenwalde (Spree) 1 nach Kreuzberg im amerikanischen Sektor Berlins.. Mangels vorrätiger Briefmarken wurde auf die Barfrankatur zurückgegriffen. Dokumentiert wurde die Barfrankatur durch die handschriftliche Notiz "12 Rpf Geb bz".

Als Aufgabestempel diente das Stempelgerät FÜRSTENWALDE (SPREE) 1 q in der Form Zweikreisbrückenstempel.
Dateianhang (verkleinert):

 1945-11-20 Fürstenwalde Versend. Bf Fernverkehr bis 20 g Barfrankatur.jpg (486.75 KByte | 5 mal heruntergeladen | 2.38 MByte Traffic)

03.01.23, 20:01:00

labarnas

(Mitglied)

@Briefmarkentor, grüße Dich und Dir gern ein gutes 2023. Eine Frage habe ich, weil ja die Postsperre aufgehoben war, ab Ende Oktober 1945 (28.10.) die Bärenmarken und ab Anfang November (12.11.45) alle Marken der SBZ in der Provinz Brandenburg verwendet werden konnten. Woher willst Du wissen, dass es im November 1945 in Fürstenwald keine Briefmarken gab? Es kann ja auch eine bewusste Abgabe am Schalter sein mit einer Quittung des Bezahlen.

Grüße
labarnas
06.01.23, 08:29:05

Briefmarkentor

(Mitglied)

geändert von: Briefmarkentor - 06.01.23, 13:02:18

Hallo Labarnas,

dir auch ein gesundes neues Jahr und vielen Dank für deine Nachfrage.

Ich möchte vorausschicken, dass ich auf diesem Gebiet ein Anfänger und Laie bin und über jede Information und Richtigstellung dankbar bin. Auch über Hinweise zu weiterführender Literatur bin ich dankbar.

Die "Neuen Postbenutzungsbedingungen" (1) sahen unter Absatz II vor, dass:

"Alle Sendungen (auch Briefe und Postkarten) - mit Ausnahme der Briefe der Postscheckkunden an die Postscheckämter in Postscheckangelegenheiten bei Verwendung der gelben Briefumschläge - sind stets freizumachen. Nichtfreigemachte Sendungen werden dem Absender zurückgegeben"

Die Ausgaben der Magistratspost waren ab dem 28. Oktober 1945 auf dem Gebiet der OPD Potsdam frankaturgültig (2).

Jetzt vermute ich, dass ein rund fünfzig Kilometer von Berlin entferntes Postamt innerhalb eines Monats nach Zulassung der Postwertzeichen auch mit diesen Postwertzeichen beliefert wurde. Weiterhin vermute ich, dass der Angestellte der Post entsprechend den geltenden Regeln einen Brief vorschriftsmäßig mit diesen Postwertzeichen frankiert. Warum sollte er sich bei vorliegen dieser Postwertzeichen den zusätzlichen Arbeitsaufwand einer Barfrankatur machen?

Wie gesagt alles Vermutungen und meinem Anfängerwissens auf diesem Gebiet geschuldet.

(1) Das Werden einer demokratischen Postverwaltung - Vom Chaos zum Zweijahresplan von Dr. Wilhelm Schröder - Seite 26
(2) Michel Deutschland-Spezial 2012 - Band 2 - Seite 111
06.01.23, 13:00:58

labarnas

(Mitglied)

Hallo,

danke für die rasche Antwort. Wir haben hier viele Barfreimachungen. Einen Grund habe ich schon oben geschrieben. Ein anderer wäre, dass nicht jeder in Brandenburg "STADT BERLIN" auf seine Post kleben wollte. Du solltest beachten, dass die Überstempelung der Bärenmarken mit einem Schriftzug für die Provinz Brandenburg von der Zentralen Postverwaltung (ZPV) nach Antrag des Landes gerade zuvor abgelehnt wurde.

Ansonsten nur etwas so aus dem Gefühl. Du schreibst bei Dir ja auch Mecklenburg-Vorpommern und nicht OPD Schwerin. Die OPD Potsdam war eine untergeordnete Behörde der ZPV und nicht eigenständig tätig (z. B. bei der Herausgabe von Briefmarken). Denn die OPD Potsdam entstand neu, weil die RPD Potsdam 1943 aufgelöst und Berlin zugeordnet worden war. Die RPD Frankfurt (Oder) war in den Folgen des 2. Weltkrieges "untergegangen".

Fazit: Eine Barfreimachung ist nicht zwingend gleichzusetzen mit einem "Mangel" an Postwertzeichen und eine Freimachung in Sinne der oben zitierten Nutzungsbedingungen. Darum ging es mir.

Grüße
labarnas
06.01.23, 13:50:46

bernhard

(Mitglied)

Hallo zusammen,

ein einzelner Beleg mit Bärenmarken beweist nicht, dass die Bärenmarken an diesem Tag am Schalter verkauft wurden. Eine einzelne Barfrankatur kann auch nicht das Gegenteil beweisen.

Doch bei mehreren Belegen verschiedener Absender vom gleichen Tag, wird das eine oder andere relativ unwahrscheinlich.

Vom 1.11.1945 liegen von Finsterwalde mehrere Belge mit Barfrankatur von verschiedenen Absendern vor und kein einziger mit Bärenfrankatur.

Nachfolgend zeige ich zwei der besagten Belege.


Viele Grüße
Bernhard
Dateianhang (verkleinert):

 Finsterwalde 1 i 1945-11-01-10 v.jpg (139.66 KByte | 2 mal heruntergeladen | 279.31 KByte Traffic)

Dateianhang:

 Finsterwalde 1 i 1945-11-01-18 Potsdam v.jpg (123.39 KByte | 2 mal heruntergeladen | 246.78 KByte Traffic)

14.01.23, 10:47:01

labarnas

(Mitglied)

geändert von: labarnas - 15.01.23, 14:32:47

Obwohl ich kein Belegsammler bin, dann mal drei aus dem November 1945.

Der erste wird portogerecht in der 1. Portoperiode im Fernverkehr von Forst (heutiges Bundesland Brandenburg) nach Gräfenhainichen (heutiges Bundesland Sachsen-Anhalt) - innerhalb der SBZ - verschickt. Es wurde freigemacht mit einer 5 AA - 12 Pfg. Die Marke kann aufgrund der Feldmerkmale bestimmt werden mit F99 BIII-Bogen. Der Stempel FORST (LAUSITZ) 1 h hat das Datum: 27.11.45 mit der Zeitangabe 17-18.

Dateianhang (verkleinert):

 5AA_F99-BIII_lbs.jpg (181.82 KByte | 6 mal heruntergeladen | 1.07 MByte Traffic)

15.01.23, 10:28:27

labarnas

(Mitglied)

geändert von: labarnas - 15.01.23, 14:32:26

Dann der zweite aus diesem Monat.

Der portogerechte Fernbrief geht von Potsdam, sowjetische Zone (Provinz Brandenburg) nach Erlangen - Mittelfranken - amerikanische Zone. Es wird der Stempel POTSDAM 1 o mit dem Datum 30.11.45 auf einer 5 AA - 12 Pfg. verwendet. Die Marke kann aufgrund eines Sekundärfehlers auf das Bogenfeld F29 bestimmt werden.
Dateianhang (verkleinert):

 5AA_F29-ABCD_lbs.jpg (194.19 KByte | 6 mal heruntergeladen | 1.14 MByte Traffic)

15.01.23, 10:36:09

labarnas

(Mitglied)

Es ist noch ein dritter Beleg hinzugekommen. Dieser portogerechte Fernbrief stammt aus Calau und wurde innerhalb der SBZ nach Velsdorf über Haldensleben im November 45 versandt.

Verwendet wurde ein L1 Notstempel mit violetter Farbe "Calau (Niederlausitz)" auf einer 5 AA. Die Marke kann anhand des Sekundärfehlers dem Bogenfeld 11 zugeordnet werden. Weil zugleich die Tertiärfehler der Bögen A, B und D fehlen, ist es vermutlich Bogen C. Das Datum "27. Nov. 1945" wurde mit einem violetten Datumseinzeiler aufgetragen.
Dateianhang (verkleinert):

 5AA_F11-ABCD_lbs.jpg (196.53 KByte | 3 mal heruntergeladen | 589.6 KByte Traffic)

15.01.23, 14:41:03

bernhard

(Mitglied)

@labarnas:
Schöne Belege! Alle gegen Ende des Novembers.

In Finsterwalde sind auch am 12. November 1945 mit ziemlicher Sicherheit noch keine Bärenmarken am Schalter. Ich zeige wieder 2 Beispiele.


Viele Grüße
Bernhard
Dateianhang:

 Finsterwalde 1 i 1945-11-12-16 vs v.jpg (114.21 KByte | 1 mal heruntergeladen | 114.21 KByte Traffic)

Dateianhang:

 Finsterwalde 1 i 1945-11-12-19 vs v.jpg (97.73 KByte | 1 mal heruntergeladen | 97.73 KByte Traffic)

15.01.23, 15:21:03
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