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Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen zum neuen Thema Herstellungs-, Stempel- und Prägungsdiskussion der 2 Kreuzer ALZEY 31.12.74

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!

Hallo,

es kann sein, dass der Stempel echt ist, aber die Prägung ist nach den vorliegenden Bildern falsch. Ich sehe da kein Detail, das für echt sprechen würde. Ein Foto mit maximalem Schräglicht wäre schön. Zum Beispiel mittels einer hellen Taschenlampe, die auf demselben Tisch liegt wie die Marke.

6. Der Fluss der Stempelfarbe in Bezug auf die Prägung
in der mikroskopischen Vergrößerung.
Hier lassen sich erst einmal keine auffälligen Anomalien feststellen, die auf eine Umprägung deuten würden.

Vorausgesetzt natürlich der Stempel ist echt, deckt sich
scheinbar der Stempel mit Teilen der Prägung, die der Stempel berührt. 1) So weit so gut.

Damit ist für mich erst einmal hinreichend über den Stempel geschrieben worden.

Jürgen, was hast Du es so eilig?
Ich habe mir echt Mühe gegeben
und wir fangen gerade erst an.

Welches Ergebnis herauskommt ist doch egal.

Eine Umprägung sehe ich hier in den Details erst mal nicht.

Lass mir und Dir mal ein wenig Zeit für eine vernünftige Aussage.

Ob die Marke letztendlich hopp oder top ist entscheidet ausschliesslich der Prüfer.

Ich verfolge hier einen gangbaren Weg für Sammler zu entscheiden, ob sich eine Prüfung der eigenen Marken lohnen mag.

Herstellung der Marke:

Die Prägung der Marke ist nach links verschoben.
Im Bereich des Z von Alzey und darum liegend
ist der Kreis mitgeprägt.

Auf der rechten Seite ist der Rand hingegen ungeprägt. 3.)
Bei einer Umprägung ist aus den verschiedensten Gründen
oft der ganze Kreis oder 2 gegenüberliegende Seiten geprägt.

Jetzt kommt die Stellung der Prägung im Arbeitsprozess
zur Fragestellung.
Wann wurde geprägt - vor oder nach dem Druck.
Die gängige Arbeitsverordnung ist letztendlich im Drucksaal contra zur Produktivität.
In dringenden Lieferengpässen wurde alles unternommen um pünktlich zu liefern.
Also auch unbedruckte aber geprägte Ansichtsbogen der Prägestation kamen höchstwarscheinlich zum Einsatz.
In einer Druckmaschine mit Handanlage und friktionsgesteuerter Bogenübernahme - kein Problem.

Warum ich darauf komme?
1. Die Prägung wirkt gepresst, zB als wäre die Marke in der elektrischen Trockenpresse gewesen.
Bei der Übergabe des Bogens an zwei Gummiwalzen mit gegenseitigem Anpressdruck ist dies Aussehen
zu erreichen aber durchaus möglich.
Vor allem - es sind mehrere Passagen der Friktion in der Druckmaschine notwendig.
Nur der Anpressdruck dürfte recht lasch gewesen sein, damit getellertes Papier knitterfrei bleibt und die Prägung bleibt dadurch auch relativ erhalten.
Eine Prägung wird dabei natürlich auch etwas runder und die besonders hoch liegende Struktur
des Unterteils des Schildes geht verloren. Durch die Friktion wird das Papier in sich auch etwas gestaucht,
so das harte Prägekanten die typischerweise heller erscheinen zusammengeschoben werden und nicht mehr sichtbar sind. 4.)
2.Der Kreis um das Z von Alzey wurde mitgeprägt und hat tieferliegende unbedruckte der Prägung nachempfundene Stellchen.
Dies könnte für Prägung vor dem Druck sprechen.