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Hallo liebe Teilnehmer,

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14.02.10, 10:24:49

Altsax

(Mitglied)

Bereits zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden in Deutschland Zug um Zug (im wahrsten Sinne des Wortes, denn oft an den Bahnstrecken) Telegraphenlinien aufgebaut.

In Sachsen bestanden nebeneinander Staatstelegraphenlinien und solche der privaten Bahngesellschaften, selbstverständlich miteinander vernetzt. Diese Telegraphenanstalten wurden unabhängig von der Post betrieben. Die Zustellung der Telegramme erfolgte im Umkreis der Stationen mittels eigener Boten.

Der Post bediente man sich der Zustellung nur dann, wenn der Bestimmungsort zu weit von der Telegraphenstation lag. Je nach Entfernung konnte der Zeitvorteil der telegraphischen Übermittlung trotz Beauftragung eines Eilboten nur gering sein.

Deshalb gab es die Möglichkeit, das Telegramm ab Station per Estaffette befördern zu lassen. Das konnte sowohl per Reiter als auch mit einer Cariole geschehen. Sofern eine Bahnlinie schnellere Beförderung versprach, hatte der Bote sich ihrer zu bedienen.

Das nachfolgend gezeigte Telegramm (Umschlag mit Inhalt) gelangte auf diese Weise zum Empfänger. Derartige Belege sind wesentlich seltener als solche mit Markenfrankatur, aber um mehr als eine Zehnerpotenz günstiger zu erwerben.

Altsax
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14.02.10, 10:25:49

bayern klassisch

(Gast)

Lieber Altsax,

ein hervorragender Beleg für eine späte Estafette - auch wenn der Inhalt sehr betrüblich war.

Gerne würde ich aus der Markenzeit Bayerns ein Pendant zeigen - allein ich habe noch keines gesehen. Schon aus der VMZ sind alle Estafettenbelege (allein schon wegen der exorbitanten Kosten damals) selten und gesucht.

Liebe Grüsse und danke fürs zeigen sagt bayern klassisch
14.02.10, 10:58:58

kibitz

(Mitglied)

Leider zu spät für „Altdeutschland“ aber auch nach Sachsen.
Der Umschlag fehlt und leider weiß ich nicht wie das Telegramm zugestellt wurde.
Vielleicht weiß es hier jemand.

beste Grüße
kibitz
Dateianhang:

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14.02.10, 18:36:19

Altsax

(Mitglied)

Zitat von kibitz:

Der Umschlag fehlt und leider weiß ich nicht wie das Telegramm zugestellt wurde.
Vielleicht weiß es hier jemand.


Hallo kibitz,

zum Zeitpunkt der Zustellung existierte bereits die "Reichs Post- und Telegraphenverwaltung", die Trennung war also beendet. Folglich dürfte das Telegramm von der Post zugestellt worden sein, vermutlich von einem Eilboten außerhalb der üblichen Bestellgänge.

Beste Grüße

Altsax
15.02.10, 08:58:34

Dresdner

(Mitglied)

Hallo kibitz,

anbei die vorschrift zur Zustellung ( Auszug)
Beste Grüsse Bernd
Dateianhang:

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15.02.10, 09:19:51

Altsax

(Mitglied)

Hallo Dresdner,

in dieser Verordnung ist aber noch von getrennter Zustellung (teils durch Telegraphenboten, teils durch die Post) die Rede!

Beste Grüße

Altsax
15.02.10, 09:24:28

Dresdner

(Mitglied)

Hallo Altsax,
es gab wohl verschiedene Zustellmöglichkeiten, im Ortszustellbezirk der Telegraphenanstalt stellten meistens die Boten dieser zu. In den Landbestellbezirk ar es die Post, wenn der Absender es nicht anders verfügte.
Aber ich kenne mich bei Telegrammen in der Zeit nicht aus, habe nur die Verordnungen.
Beste Grüsse Bernd
Dateianhang:

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15.02.10, 10:04:30

Altsax

(Mitglied)

Hallo Dresdner,

solange Post- und telegraphenverwaltung getrennt waren, galten Regelungen, wie von Dir gezeigt:

Im Nahbereich der telegraphenstation trugen von ihr beauftragte bzw. bei ihr angestellte Boten die Telegramme aus. Für größere Entfernungen wurde die Post in Anspruch genommen, was dann ggf. vom Absender oder Empfänger gesondert zu honorieren war.

Nach der Zusammenführung der beiden Verwaltungen wurde diese Unterscheidung nicht mehr gemacht.

Beste Grüße

Altsax
15.02.10, 10:09:58

kibitz

(Mitglied)

Altsax und Dresdner,

vielen Dank!

Ich bin mir aber unsicher ob Reuter´s in Leipzig eine Station hatte oder verwendete die Reichspost Formulare von Reuter´s?
An eine Zustellung aus London mag ich nicht glauben.

beste Grüße

kibitz
15.02.10, 14:30:18
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