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Meinhard

(Mitglied)

geändert von: Meinhard - 31.01.20, 11:22:32

Zitat von palaiss:



...Ich habe jetzt, um weitere Schäden zu vermeiden, die Marken etc. erstmals aus den Folien entnommen und sie auf die gleichen Vordruck-Kartonblätter mit HAWID neu aufgeklebt. Dies ging erstaunlich flott und die Marken sind jetzt sicher und zweckmäßig untergebracht. Die Hart-PVC-Folienblätter habe ich entsorgt. ….



Hallo palaiss,

kannst Du mir verraten, wie Du die Folien von den Blättern entfernt hast. Ich habe eine "Kirchenstaat/Altitalien Stempelsammlung" bei einem Auktionshaus erworben. Alle Marken und Briefe sind unter PVC-Folie. Die Sammlung stammt etwa aus den 90iger Jahren, weil die Preise in LIRE angegeben sind. 2 Blätter als Info.

Beste Grüße,
Meinhard
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31.01.20, 08:54:16

palaiss

(Mitglied)

@ meinhard

Wie beschrieben, eignet sich die Methode nur bei Vordruckalben, bei denen die Marken/Blocks auf den Kartonblättern vorgedruckt sind.
31.01.20, 11:39:52

Roman Scheibert

(BPP-Mitglied)

Diese Hüllen werden auch viel verwendet in der Kombination mit passendem Papier:
https://archivbox.com/de/archivierung-schriftgut/huellen-taschen/huellen/554/huelle-panorama-din-a4

Von der Website:
"Hochwertige Hüllen aus Polypropylen für die professionelle Archivierung von Fotosammlungen, Dias, Negativen, Postkarten, Spielkarten, Briefmarken und Schriftgut aller Art. Die Hüllen sind weichmacher- und säurefrei, physiologisch unbedenklich, PAT-getestet und dokumentenecht. Das stabile und transparente Polypropylen erlaubt einen freien und klaren Blick auf den Inhalt. Die Hüllen haben keine weiße Zwischenfolie und sind komplett transparent. Mit Hilfe des seitlichen Heftrandes lassen sich die Hüllen archivgerecht zum Beispiel in der Archivbox „Reflex“ unterbringen. Eine sichere und praktische Kombination."
31.01.20, 11:40:07

palaiss

(Mitglied)

geändert von: palaiss - 24.03.20, 10:05:31

"Ich benutze auch die Blätter Texas der Firma Prinz, sie passen in die Ringbinder der Firma Lindner, haben 2-7 Streifen, die glasklar sind und aus unbedenklichem Polyeser bestehen."

@ Johannes

Ich muss an dieser Stelle eine Lanze für die Firma PRINZ brechen. Die Firma hat -als einzige mir bekannte!- bereits in den 1990er-Jahren, weit vor der großen öffentlichen Bleisulfid-Diskussion, nachfragenden Kunden korrekte Auskünfte gegeben, vor der Unterbringung klassischer Marken in Hart-PVC-Folien ausdrücklich gewarnt und stattdessen Polystyrolfolien empfohlen.

Hier zum Vergleich eine Auskunft der Fa.X gegenüber einem nachfragenden Bayernsammler auf dem Höhepunkt der Bleisulfid-Diskussion vom 2.2.2008:

"Die Blattschutzhüllen sind Spezial-Hart-PVC-Folien, welche absolut weichmacher- und säurefrei, maß- und formfest sowie auch alterungsbeständig gemäß Herstellerangaben sind. Sie können also Ihre Sammlerstücke weiterhin mit gutem Gewissen sicher aufbewahren."

Hart-PVC kann ohne Weichmacher nicht zu Folien verarbeitet werden. Richtig ist, dass die Folien keine in Weich-PVC-Folien enthaltenen chemischen Weichmacher (Phthalate) mehr enthalten. Sie wurden durch weichmachende Ölsäure-Ester u.ä. ersetzt.

Der gleiche Sammler erhielt im Jahre 2003 von der Firma X die falsche Auskunft, dass die erwähnten Blattschutzhüllen Nr. 8805 aus "einer weichmacher- und säurefreien Polypropylen-Folie (PP-Folie)" bestehen. Polypropylen-Folien sind unbedenklich für die Unterbringung von Briefmarken. Tatsächlich bestanden die Blattschutzhüllen wohl aus Hart-PVC, das die Firma nach eigenen Angaben ausschließlich verarbeitet.

In einer Kundeninformation der Firma Y auf dem Höhepunkt der Diskussion um die Folienproblematik schreibt die Firma:

"Unsere Folien wurden laufend getestet. Es besteht kein Anlass, an der Eignung für Briefmarken, auch für sogenannte "klassische" Marken zu zweifeln. Insbesondere ist das dreifach untermauerte Ergebnis der Untersuchung von Prof. Honnen wichtig, welches zeigt, dass aus der von uns verwendeten Hart-PVC-Folie keine Weichmacher oder Stabilisatoren heraus migrieren und demzufolge auch mit nichts reagieren können."

Der Firma Y waren zum damaligen Zeitpunkt die gegenteiligen Gutachten der Deutschen Bundesanstalt für Materialforschung, der schweizerischen Materialforschungsanstalt EMPA und der Papiertechnischen Stiftung PTS bekannt, die das Austreten bzw. die Migration von Stabilisatorenbestandteilen (hier also der Schwefelanteile) aus den Folien als Tatsache bezeichnet haben.

Über eine Auskunft der Firma LEUCHTTURM schreibt ein Forennutzer hier im Thread am 22.6.2019:

"Also es ist Hart-PVC, genau das was man nicht nehmen sollte? Sie meinen aber, dass das Material dokumentenecht, weichmacherfrei und somit keine Verfärbungen verursachen könne."

Diese Auskunft ist falsch.

Oder die Firma KOBRA in ihrer Kundeninformation:

"Wir verwenden zur Herstellung unserer Alben nur erprobte Rohstoffe. So sind auch die für die Einsteckblätter unserer Briefmarkenalben, Bogenalben und Schutzhüllen verwendeten Folien garantiert weichmacher- und säurefrei."



31.01.20, 12:08:55

sanane

(Gast)

geändert von: sanane - 31.01.20, 14:56:05

Also manchen kann man nicht recht machen lachen

Diese Firmen schenken für wenig Geld wahrlich Vielfalt und bringen Farbe ins Leben.

Warum soll eine rote Marke immer nur rot sein? Nehmen wir mal Sachsendreier als Beispiel: Durch diese Folien haben Sie endlich die Möglichkeit diese Marke auch in dunkelrot, schwarzrot, rot mit schwarzen oder grauen Streifen zu besitzen. Und ja, wenn Sie genug Geduld aufbringen, können Sie sogar einen schwarzen Sachsendreier haben. Nach dem berühmten Fehlfarbe-Beispiel der Tre Skilling Marke können Sie die Marke irgendeinem Deppen mit dickem Portemonnaie als Fehlfarbe für ein Batzen Geld unterjubeln lachen

Dagegen kann man über die Firma PRINZ nur das sagen: Spielverderber lachen

31.01.20, 14:55:32

Altsax

(Mitglied)

Zitat von sanane:
Warum soll eine rote Marke immer nur rot sein? Nehmen wir mal Sachsendreier als Beispiel: Durch diese Folien haben Sie endlich die Möglichkeit diese Marke auch in dunkelrot, schwarzrot, rot mit schwarzen oder grauen Streifen zu besitzen. Und ja, wenn Sie genug Geduld aufbringen, können Sie sogar einen schwarzen Sachsendreier haben. Nach dem berühmten Fehlfarbe-Beispiel der Tre Skilling Marke können Sie die Marke irgendeinem Deppen mit dickem Portemonnaie als Fehlfarbe für ein Batzen Geld unterjubeln lachen


Hallo sanane,

beim Sachsendreier funktioniert die Methode mit der Folienlagerung nicht. Ich habe noch keine in dieser Art verfärbte Marke gesehen. Das kann nicht daran liegen, daß noch keine von ihnen unter PVC aufbewahrt worden ist.

Erstaunlicherweise haben Materialprüfungen aller drei katalogisierten Varianten ergeben, daß der Farbstoff (hauptsächlich oder ausschließlich?) aus Zinnober besteht, was eigentlich für Verfärbungsanfälligkeit spricht.

Beste Grüße

Altsax
31.01.20, 16:43:30

sanane

(Gast)

geändert von: sanane - 31.01.20, 17:04:34

Hallo Altsax,

herzlichen Dank für die Info. Bei vielen altdeutschen Marken gibt es aber noch Möglichkeit solche Ergebnisse zu erzielen, was viele gezeigten Beispiele zeigen.

Und bezüglich Sachsendreier in vielen Farben mach dir keine Sorge. Da kann ich mit einem Pinsel behilflich sein lachen

Herzliche Grüße,
sanane
31.01.20, 17:04:09

Sherlock68

(Mitglied)

Hallo zusammen,

die Leuchtturm-LB Blätter scheinen mir doch recht vernünftig und vielseitig zu sein (man muss nur den richtigen Suchbegriff bei Leuchtturm eingeben freuen ). Die Folien sind auch explizit aus Polyester angegeben. Muss mal am Wochenende etwas rechnen...

Viele Grüße,
Sherlock
31.01.20, 17:06:30

Jensen

(Mitglied)

Hallo

@Altsax:
wenn der Farbstoff Zinnober ist, sollte er doch meinem Verständnis (?) nach für -sulfidschäden gerade nicht anfällig sein, denn Zinnober ist ja selbst ein Sulfid (Quecksilbersulfid), da kann es keine weitere Sulfidierung durch Schwefelwasserstoff geben.

Viele Grüße
Jens
31.01.20, 21:40:41

Altsax

(Mitglied)

Zitat von Jensen:
wenn der Farbstoff Zinnober ist, sollte er doch meinem Verständnis (?) nach für -sulfidschäden gerade nicht anfällig sein, denn Zinnober ist ja selbst ein Sulfid (Quecksilbersulfid), da kann es keine weitere Sulfidierung durch Schwefelwasserstoff geben.


Hallo Jens,

um das beurteilen zu können, sind meine Chemiekenntnisse zu verschüttet.

Wenn das so ist, kann allerdings bei den nach 1857 gedruckten Auflagen von Sachsens Mi 12 nicht, wie es angeblich der Fall war, mit Zinnober gedruckt worden sein, denn bei diesen Marken sind entsprechende Verfärbungen eher Regel als Ausnahme.

Beste Grüße

Altsax
31.01.20, 23:40:42
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