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admin_j

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Hallo,

ein altes Thema, dass durch einen Artikel von Peter Feuser in der Zeitschrift Philatelie wieder in den Fokus geraten ist, ängstigt die Sammler.

Seit Jahrzehnten versprechen die großen Albenhersteller den Sammlern, für Briefmarken ungefährliche, weichmacherfreie Folien zu verwenden.

Aus technischen Gründen ist das jedoch fast unmöglich. Eine Seite im Albumformat aus einer Folie, wie eine Hawidtasche, würde nach ein paar mal umblättern, auseinander brechen.

Wie kann ich also Marken weitgehend sicher unterbringen?

Mein Rat seit über 30 Jahren, alles Bessere, egal ob Marken oder Belege, zunächst in eine Hawidtasche. Diese kann man dann in fast jedes andere System stecken. Bei stark gasenden Seiten (die ganz schlechten riechen schon nach Chemikalien) könnte natürlich noch Gas durch die offenen Seiten der Tasche eindringen.

Ich habe auch Marken ausgestellt, aber nicht auf Wettbewerben. Dabei habe ich die Marken mit Hawidtaschen auf Karton montiert und diesen zwischen zwei Glasscheiben. Die wurden durch mit Metallseilen verbundene Klammern zusammengehalten. Nur als Idee, wie man fast gefahrlos ausstellen könnte. Eine Gefahr durch Licht bleibt natürlich bestehen.

Einsteckbücher mit klaren, geklebten Streifen bergen noch das Risiko, dass sich die Klebenaht löst und die Marken am Klebstoff festkleben.

Einen Teil der riskanten Alben kann der Sammler selbst erkennen. Jeder sollte einmal mit der Quarzlampe sein Album betrachten, ob nicht an Stellen an denen keine Marken mehr sind aber einmal waren, eine "leuchtende Spur" davon zu sehen ist. Wer daran Schuld sein könnte falls es so ist, will ich nicht mutmaßen. Wenn aber Farbe von der Briefmarke ins Album gewandert ist, war die Unterbringung nicht optimal.

Hier ein Detail aus einem Lindneralbum, hergestellt um 1972, im UV-Licht fotografiert. Deutlich zu sehen ist, wo die Marken mit der Folie in Kontakt kamen, hat die Folie sich verändert. Die Marken haben sich sicher auch etwas verändert, aber halb so schlimm, es ist eine Stempelsammlung.



Nun könnte man vermuten, es betrifft nur die alte Folie und fluoreszierende Marken. Hier habe ich eine Posthornpaketkarte. Die habe ich wohl vor drei Jahren in diese Briefhülle, wohl auch von Lindner, die man so praktisch auch von vier Seiten verschweißen kann. Die Firma Rapp präsentiert ungebrauchte oder empfindliche Marken zur Besichtigung auch so eingeschweißt. Das ist ein sehr guter Schutz und erlaubt noch die Besichtigung. Zurück zur Folie. Hier auf dem UV-Bild, sieht man deutlich die Notopfermarke in der Folie und auch die 90 Pf. Posthorn. Ich will nicht ausschließen, dass ein Teil des Abdrucks auf mechanische Wirkung zustande gekommen ist. Verblüffend ist der Abdruck des Stempels. Obwohl die Stempelfarbe ja ausgetrocknet scheint, gibt es wohl eine Reaktion mit der Folie.



Ich hatte früher einen Teil meiner Sammlung auch in Lindneralben. Trotzdem immer zunächst in Hawidtaschen, dann in die Lindnerfolie. Das System ist einfach praktisch. Man kann ein Eckrandstück auch noch gut unterbringen oder auf einer Blankoseite mit zwei Taschen, zwei Briefe einfügen. Aus reiner Vorsicht, würde ich heute nichts mehr in Folienalben unterbringen.

Besonders gefährdet sind Marken, die von sich aus zur Oxydation neigen. Wo dieser Hinweis im Michel steht, sollte man wohl wirklich besser ein gutes Album mit Pergaminstreifen nehmen. Bei einigen fluoreszierenden Marken scheinen mir jedoch wirklich die Marken Schuld. Da ist der Effekt auch bei Marken in Pergamintüten, bzw. die Marken färben sich gegenseitig. Da hilft wohl nichts mehr.

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28.12.07, 22:58:51

admin_j

(Mitglied)

Angeregt durch die Beiträge von Peter Feuser im BDPH Forum will ich hier noch weiter auf das Thema eingehen.

Herr Feuser nennt noch einmal die mögliche Gefahr, dass unerwünschte Reaktionen auch in einer (sonst sicheren) Hawidtasche auftreten können, wenn diese in anderer Folie verpackt, gelagert wird.

Beispiele aus meiner Praxis:
Preußen Nr. 15 gehört auch zu den speziell gefährdeten Marken. Die hatte ich immer in Alben mit Pergaminstreifen mit Pergaminzwischenblättern. Die haben intensive und frische Farben. Ich habe aber auch einige unter Hawid in den Alben mit dem Elefant hinten drauf. Die haben Kunststoffstreifen und Kunststoff-Zwischenblätter. Die Marken sind zumindest nicht braun. Ob dieser Kunststoff unbedenklich ist oder die Frische dem Umstand häufigen Blätterns zu verdanken ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich stelle davon ein paar Scans später hier ein.

Wie hier schon mehrfach angeklungen, halte ich auch die Unterbringung in einem guten Einsteckalbum mit Pergaminausstattung für die sicherste Methode. Teure Marken schütze ich zusätzlich mit Hawidtaschen.

Ausdrücklich bestätige ich gerne, dass ich keinen Beleg dafür habe, dass eine Marke in Hawid und dann in einer der bedenklichen Folien untergebracht, wirklich geschützt wäre. Im Gegenteil habe ich die Befürchtung, dass durch Gase die gefürchtete Reaktion auch ohne direkten Kontakt, stattfinden könnte. Andere Faktoren beeinflussen den Zustand der Belege auch. Lagerung ohne Lufterneuerung, unter hohem Druck, extremen Temperaturen oder hoher Luftfeuchtigkeit gefährden Papier zusätzlich. Beispiel: Brief auf Karton montiert, nach vorne offen, unter Glas gepresst, hinterlässt auf der vorderen Glasscheibe nach einigen Jahren ein Abbild von Brief und Marken.

Ob Bakterien, Schimmel oder was auch immer, für das Abbild sorgen, kann ich nicht sagen. Unter Glas habe ich keine Verfärbungen, außer durch Lichteinfluss bemerkt. Briefe mit den genannten empfindlichen Marken, die über Jahre in Folien (Briefhüllen) steckten, waren jedoch fast alle verfärbt. Gerichtsverwertbar habe ich das natürlich nicht dokumentiert. Ich werde aber gerne einige defekte Preußen Nr. 15 in Teile schneiden, Teile in einer normalen Lindner-, Safe-, Kabe-, Leuchtturm- (usw. wen habe ich noch vergessen?) Vordruckseite unterbringen, den anderen Teil in eine Pergamintüte in Hawid verpackt und sehen, was nach einem, zwei, drei usw. Jahren passiert.

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29.12.07, 15:54:13

admin_j

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Hallo,

Peter Feuser hat mir die hier klickbaren Texte im Grafikformat zur Veröffentlichung geschickt.

Seite 1 Seite 2 Seite 3 Seite 4 Seite 5 Seite 6 Seite 7 Seite 8

Ich kann das Lesen nur empfehlen!

Schneller lädt der Text im Ratgeberformat.

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30.12.07, 00:57:29

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

Ich will hier typische Beispiele von Schäden zeigen und auch Versuche unternehmen Schäden im Rahmen der Möglichkeiten zu reparieren.

Um rechtlichen Problemen aus der Welt zu gehen, bitte ich auch hier, keine Firmennamen zu nenenn. Meine Empfehlung ganz allgemein lautet, steckt Briefmarken nicht in Plastiktüten, packt sie nicht in Gefrierbeutel und nicht in Briefmarkenalben bei denen eine Folie die Marke bedeckt. Es gibt gute Alben mit Pergaminstreifen und Pergamin Zwischenblättern. Besonders alte, ehemals teure Alben dieser Atr, sind sehr zu empfehlen.

Hier habe ich ein Bild von einem Briefstück. Dieses steckte hinter anderen Marken und kam oben in Kontakt mit einer ungeeigneten Folie. Eventuell bilde ich es mir auch nur ein, aber die ockerfarbene Marke scheint mir oben auch dunkler.



Bei gestempelten Marken gibt es immer noch die Reinigung. Das Ergebnis kann man hier im Detail sehen:



Ob das immer klappt ist die Frage. Das Orange war noch nicht schwarz und was mit den farbigen Papiersorten ist oder dem schwarz werdenden Unterdruck bei Preußen habe ich noch nicht versucht. Bei ungebrauchten Marken ist der Gummi auf jeden Fall weg. Zudem wird bei einer Prüfung wohl meist "chemisch gereinigt" im Befund stehen.

Gerne versuche ich einzelne Marken zu retten die noch schlimmer aussehen. Jedoch kann ich keine Gewähr übernehmen. Gegen Rückporto und vorherige Anfrage und nur schlimmer aussehende Stücke.

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02.01.08, 01:38:41

admin_j

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Hallo nochmal zu dem Thema,

in Beitrag Thema 170 zeigt eagle ein Postkarte. Frankiert mit einer Brustschildmarke zu 1/2 Gr. in ehemaliger Farbe orange, jetzt zu unansehnlichem braun mutiert.

Ich könnte mir gut vorstellen, das diese Karte in einer Briefhülle aus dem strittigen Kunststoff eingeschweißt war. Es geht gar nicht darum, wer die Folien herstellt und verarbeitet und auch nicht darum, ob Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden könnten.

Es geht darum, Schäden in der Zukunft zu vermeiden und zu verhindern. Viele Auktionshäuser, darunter die bedeutendsten, haben oder hatten, zur Sicherheit bei der Besichtigung, Marken und Belege in diese Folien eingeschweißt. Das ist für einen Monat sicher nicht so gefährlich, zumal die Folien ständig bewegt werden, auch wenn keine Luftzirkulation mehr stattfinden kann.

Die Folien sind zum Schutz während der Besichtigung gedacht und scheinen keinesfalls zum Lagern der Belege nach dem Kauf geeignet.

Es haben sich vermutlich auch Marken in meinem Besitz durch ungeeignete Folien verfärbt. Weshalb ich den Sachverhalt nicht als reine Tatsache formuliere hat nur den Grund, dass ich befürchte, keinen gerichtsfesten Beweis erbringen zu können. Wer die Bewertungen des Gerichts im Vergleichsfall Albenhersteller/Feuser zu den Gutachten anerkannter Institute liest, wird kaum Hoffnung haben, dass man einfach sagen darf, die Marke hat sich in der Folie verfärbt. Dazu reichen offenbar nicht einmal wissenschaftliche Gutachten.

Auch mein Versuch mit einer Markenhälfte in Pergamin und Einer in der Folie, würden wohl selbst dann nicht anerkannt, wenn der Versuch von einem Notar beglaubigt würde. Trotzdem werde ich diesen Versuch machen.

Es tauchen auch Fragen auf, in welchem Album man denn noch gefahrlos alle Arten von Briefmarken unterbringen kann. Ich will hier eine willkürliche Aufzählung beginnen, die nach meiner persönlichen Meinung unbedenklich sind.

* Einsteckalben (Einsteckbücher) mit Pergaminstreifen
* Hawidtaschen
* Kabe-Vordruckalben
* Leuchtturm-Vordruckalben
* Schaubek, Prinz, Davos und andere Alben die mit Hawidtaschen bestückt sind.

Es gibt sicher eine Reihe weiterer, unbedenklicher Produkte, fragt mich zur Not per Email. Auch die Hersteller von Produkten, die noch einen Aufklärungsbedarf zu haben scheinen, haben unbedenkliche Produkte im Programm.

Wäre es nicht sinnvoller statt in Gutachten und Anwälte in bessere Produkte zu investieren? Ein positives Marketing im Sinne von "auch für zur Oxydation neigende Marken geeignet" oder "auch für Marken mit Anteilen von Chromgelb geeignet" wäre doch wirklich zu begrüßen.

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03.01.08, 00:06:49

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

dank Peter Feuser, den ich nun seit über 25 Jahren persönlich kenne und schätze, ist die Problematik der richtigen Briefmarkenlagerung einmal mehr in den Fokus gerückt.

Bevor die Gefahr durch Bleisulfidschäden wieder in das Bewusstsein rückte, hatte ich am 30. 9. 2007 hier in diesem Forum Tipps zur richtigen Lagerung gegeben und auch Gefahren aufgezeigt, siehe https://www.stampsx.com/forum/topic.php?id=87&highlight=&

Auf den Punkt gebracht heißt das: Hawidtaschen, Hawidstreifen, Pergamintüten, Pergaminstreifenalben.

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11.01.08, 01:51:32

andi.55

(Mitglied)

geändert von: andi.55 - 28.03.08, 10:36:43

Liebe Sammelkollegen,

Bezüglich der Einsteckbücher beschäftigt mich noch eine Frage:

Dass ich nur noch solche mit Zwischenblättern aus Pergamin und nicht aus durchsichtiger Klarsichtfolie verwenden sollte, ist mir klar.

Wie verhält es sich jedoch mit den klarsichtigen Streifen? Sind diese aus PVC oder Polystyrol (wie die HAWID-Klemmtaschen) hergestellt? Gibt es da auch herstellerspezifische Unterschiede?

Vielleicht verfügt ja einer von Euch über die Informationen? Ansonsten würde ich bei den Herstellern nachfragen.

Beste Sammlergrüße Andreas
28.03.08, 08:56:15

carolinus

(Mitglied)

Hallo andi.55,

dieselbe Frage habe ich vor etwa 3 Monaten Herrn Feuser gestellt. Er empfahl, Marken grundsätzlich von einer Kunststoffumgebung fernzuhalten. Die einzige Ausnahme sind Hawid-Folien. Noch einmal aber der Hinweis, dass Hawid-Folien in Verbindung mit PVC gar nichts nützen - eher im Gegenteil!

Obwohl mir bisher kein Fall einer Schädigung durch Folien eines Einsteckalbums bekannt sind, habe ich daraufhin sämtliche Marken aus diesen herausgenommen und in solche mit Pergaminstreifen verfrachtet.

Mein Ratschlag - auch wenn es viel Zeit kostet und auch nicht so schön aussieht, - nimm die Marken aus den schwarzen Einsteckbüchern raus.

Auch moderne Marken können ihre Fluoreszenz in solchen Einsteckbüchern verlieren. Darüber gab es in den verschiedenen Foren schon Beiträge.

Viele Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
28.03.08, 12:12:12

hesselbach

(Mitglied)

Moderne Marken mit Fluoreszenz bis 1980 verlieren diese unter anderem auch durch Papier.

Für diese Marken sind voll abdeckende HAWID-Klemmtaschen wohl das Beste.


Pergamin ist Gift, es gibt Beispiele von Marken die unter der UV-Lampe nur noch halb leuchten.

Ich selbst kann dir Marken zeigen die absolut "dunkel" bleiben, nur der umgeknickte Rand leuchtet wunderschön hell und klar lachen , hier dürfte der Verlust durch weichmacherhaltige Folie eingetreten sein.



28.03.08, 12:53:40

andi.55

(Mitglied)

Vielen Dank für die Antworten!

Es leuchtet mir nur nicht ein, warum die Firma HAWID die einzigen sein sollen, die eine schwefelfreie Folie (Polystyrol) verwenden.

Mit Polystyrol ließen sich sicher auch die Klemmstreifen in den schwarzen Einsteckbüchern (und auch die Trennblätter darin) herstellen. Ich werde aus Interesse mal die großen Hersteller anmailen, ob sie mir mitteilen können, aus welchem Stoff die in Einsteckbüchern verwendeten Folien hergestellt sind.

Ich erwarte über kurz oder lang die ersten Produkte aus schwefelfreien Kunststoffen - damit könnte sich doch eine der betroffenen Firmen einen gewissen Marktvorteil verschaffen und spezielles Zubehör für klassische und fluoreszierende Marken verkaufen. Aber vielleicht bin ich da ein wenig zu optimistisch.... mit Augen rollen

Beste Sammlergrüße Andreas
28.03.08, 13:09:10
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