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admin_j

(Mitglied)

Hallo,

der Zahlendorf 8 a ist im Schröter-Handbuch von 1987 aufgeführt. Der 8 b auch. Beide kommen ab 9/45 vor und wurden bis etwa Anfang 1947 verwendet.

Wer soll glauben, dass der frisch polierte Abschlag des ZEHLENDORF 8 a während des "Endsiegs" aufgestempelt wurde? Auf staub-, blut-, schlamm- und fettfreiem Umschlag?

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18.09.20, 17:18:44

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

besonders irre ist auch der "Brief" den der Sammler selbst mit seiner Anschrift versehen hat. Der "Stempel" mit angeblichen Unterscheidungsbuchstaben "ss" hat allerdings ein Fälscher frei gestaltet. Die Typen der Unterscheidungsbuchstaben gab es bei keinem Deutschen Zweikreisbrückenstempel.

Das Machwerk für 900,- Euro bei Delcampe angeboten 404573517



Aktuell werden auch hunderte von Bogensätzen angeboten. Vielleicht hat wieder ein Postamt aufgemacht? Falls die Ausrufpreise nicht ganz erreicht werden, dürfte so ein Satz für etwas über 3,- Euro weggehen. Für Tapete auf jeden Fall zu teuer. Da die Auflage ja nie zu irgend einem Postamt gelangte, dürfte die ganze Auflage auf einen oder wenige Raubritter entfallen sein. Nachdem die Briefe nichts mehr bringen, wurde wohl auch diese Produktion eingestellt. Jetzt trennt man sich wohl von den Resten. Da dürfte noch genügend vorhanden sein. Es wird Zeit, das die Katalognummern gestrichen werden.

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18.09.20, 17:55:59

stampsteddy

(Gast)

Zitat von Frankenjogger:
Hallo,

in meinem Büttner (Ausgabe 2001) ist der Stempel aufgeführt.
Bekannte Daten: 15.2.1942 - 7.10.1943; 12.9.1945 - 7.2.1947
Weiter Info: Seit 1.3.1940, Zehlendorfer Damm 108, am 12.7.1948 in Kleinmachnow 2 Post Stahnsdorf umbenannt.

Gruß, Klemens


Zitat von admin_j:
Hallo,

der Zahlendorf 8 a ist im Schröter-Handbuch von 1987 aufgeführt. Der 8 b auch. Beide kommen ab 9/45 vor und wurden bis etwa Anfang 1947 verwendet.

Wer soll glauben, dass der frisch polierte Abschlag des ZEHLENDORF 8 a während des "Endsiegs" aufgestempelt wurde? Auf staub-, blut-, schlamm- und fettfreiem Umschlag?


Hallo Jürgen,

im Schröter sind ohnehin nur Angaben nach Kriegsende zu finden. Klemens hat uns doch schon die etwas umfangreicheren Daten aus dem Büttner-Handbuch bekanntgegeben.

Selbstverständlich wissen alle hier, dass dies rückdatierte Belege sind und die Stempelgeräte hierfür auf Hochglanz poliert wurden. Leider ist es aber so, dass da draußen immer noch ein paar Irrgläubige und Hoffnungsträger frei herumlaufen, die verheißungsvollen Losbeschreibungen einen Glauben schenken und Geld verbrennen.

Wie schon geschrieben, der rückdatierte Beleg mit R-Zettel Nr. 189 erzielte kürzlich Euro 1.650.- (siehe Dateianhang).

Beste Grüße
Markus
Dateianhang (verkleinert):

 Mariendorf-189_003.jpg (515.54 KByte | 64 mal heruntergeladen | 32.22 MByte Traffic)


18.09.20, 18:02:14

stampsteddy

(Gast)

geändert von: stampsteddy - 19.09.20, 13:06:51

Hallo,

die kleine Geschichte, welche ich einige Beiträge zuvor verfasst habe, hat natürlich einen ganz bestimmten Hintergrund.

BERLIN-ZEHLENDORF 8 war nur ein Nebenpostamt, ohne Zustellung. Zustellungspostamt war in Zehlendorf das Postamt 1 und dorthin gingen Einschreiben und wurden dann zugestellt. Ein Ankunftsstempel auf einem Einschreiben vom Postamt 8, ist maximaler Unfug und genau an diesem ist bereits die Brieffälschung zu erkennen.

Beste Grüße
Markus

19.09.20, 13:06:23

Otjikururume

(Mitglied)

Zitat von admin_j:
Hallo,

besonders irre ist auch der "Brief" den der Sammler selbst mit seiner Anschrift versehen hat. Der "Stempel" mit angeblichen Unterscheidungsbuchstaben "ss" hat allerdings ein Fälscher frei gestaltet. Die Typen der Unterscheidungsbuchstaben gab es bei keinem Deutschen Zweikreisbrückenstempel.


Aktuell werden auch hunderte von Bogensätzen angeboten. Vielleicht hat wieder ein Postamt aufgemacht? Falls die Ausrufpreise nicht ganz erreicht werden, dürfte so ein Satz für etwas über 3,- Euro weggehen. Für Tapete auf jeden Fall zu teuer. Da die Auflage ja nie zu irgend einem Postamt gelangte, dürfte die ganze Auflage auf einen oder wenige Raubritter entfallen sein. Nachdem die Briefe nichts mehr bringen, wurde wohl auch diese Produktion eingestellt. Jetzt trennt man sich wohl von den Resten. Da dürfte noch genügend vorhanden sein. Es wird Zeit, das die Katalognummern gestrichen werden.


Danke dafür! Ich habe gelacht. freuen
19.09.20, 18:09:56

Otjikururume

(Mitglied)

geändert von: Otjikururume - 19.09.20, 18:33:49

Ich möchte daran erinnern, dass wir hier zu diesem Thema der SA/SS-Marken und ihrer sehr wahrscheinlich nachträglich hergestellten, heute massenhaft verbreiteten Belege schon einmal ein sehr informatives Forum hatten:

https://www.stampsx.com/forum/topic.php?id=9054&highlight=&page=1&

Dort wurde auch u. a. dieser Beleg gezeigt, der schön beweist, dass der ehemalige Oberpostinspektor Hans Wieland unmittelbar nach dem Krieg mit diesen Marken auch gehandelt hat. Er war sich des damals schon hohen "Wertes" bewusst.

Auf der Rückseite der abgebildeten Postkarte ist schön zu lesen: "Geben Sie die Marken vom 20/IV 45 nicht unter 50,- das Paar ab, bei der Ausstellung wurden 110,- bezahlt!".

Man beachte auch die Stempelfarbe von Wielands privaten Anschriftenstempel und vergleiche sie mit den meisten der bekannten "Einschreiben"-Stempeln.

Dateianhang (verkleinert):

 PK_Wieland-Kleebauer_1946_VS.jpg (222.83 KByte | 62 mal heruntergeladen | 13.49 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 PK_Wieland-Kleebauer_1946_RS.jpg (213.14 KByte | 38 mal heruntergeladen | 7.91 MByte Traffic)

Dateianhang:

 Wieland-stempelfarbe.jpg (24.01 KByte | 10 mal heruntergeladen | 240.07 KByte Traffic)

19.09.20, 18:31:06

stampsteddy

(Gast)

geändert von: stampsteddy - 20.09.20, 01:28:44

Hallo,

also, das Stempelchen "BERLIN W 8 ss" ist mir bekannt in echt und zeitgerecht auf Marken und Belegen der Kontrollratserie. Ist auch im Schröter-Handbuch gelistet.

Auf SA/SS-Belegen ist mir dieser Stempel nur mit Daten vom 21.4.45 bekannt und dies mit zahlreichen verschiedenen Stundenangaben im Abdruck.

Die rückdatiert blankogestempelten Belege wurden ebenso achträglich mit diversen Adressen versehen, mal handschriftlich, mal mit Schreibmaschine oder einfach nur mit Adressstempel.

Bei einem Auktionshaus gab es sogar einmal ein Lot mit 10 blankogestempelten Umschlägen zu kaufen. Hat gekostet einen Appel und Ei, Zuschlag Euro 45.- (das sind also etwas über Euro 5.- pro Umschlag und das ist fern von Euro 900.-). In diesem Lot waren sogar zwei verschiedene Uhrzeitangaben vorhanden, 11 und 12 Uhr. Die Losbeschreibung lautete korrekt auf rückdatierte Stempel.

Nebenbei möchte ich vermerken, dass es diesen Stempel auch als Imitation gibt.

Beste Grüße
Markus
Dateianhang (verkleinert):

 383442.jpg (714.88 KByte | 69 mal heruntergeladen | 48.17 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 383442-1.jpg (126.02 KByte | 35 mal heruntergeladen | 4.31 MByte Traffic)


20.09.20, 00:50:41

olli0816

(Mitglied)

Hallo,

wenn man sich die erzielten Preise für die Briefe anschaut, verwundert es mich immer wieder, dass diese bewilligt werden. Selbst wenn die Auktionshäuser ähnlich wie bei der Poschta die irreführenden Losbeschreibungen für diese Briefe formulieren, müsste es doch jeder mittel informierte Sammler wissen, dass sie bestenfalls nachträglich gestempelt sind. Von den lustigen Ganzfälschungen, die später entstanden sind ganz zu schweigen. Ich hatte auch immer wieder mal Diskussionen in einem anderen Forum mit Leuten, die da sogar Masterarbeiten über das Thema schreiben wollten. Wenn es glücklich macht.

Die einzelnen gestempelten Marken scheinen bisher diesem Wahn noch nicht zu unterliegen. Ich schätze, dass man so einen nachgestempelten Satz 909/10 für wenige EURO bekommt. Ich selber besitze inzwischen auch so 5 Sätze davon und da ich nicht aktiv danach suche, sollten sie relativ häufig sein. Das zeigt ja auch das Angebot von stampsteddy, auch wenn es schon ziemlich alt ist.

Ich frage mich, wo das eigentlich hinführen soll? Und wie es kommt, dass es vereinzelte Sammler gibt, die dafür so hohe Preise bewilligen? Im Grunde kann ja jeder sein Geld ausgeben, wofür er will. Nur verständlich ist das für mich nicht mehr.

Grüße Oliver
20.09.20, 10:54:24

Altsax

(Mitglied)

Zitat von olli0816:
Ich frage mich, wo das eigentlich hinführen soll? Und wie es kommt, dass es vereinzelte Sammler gibt, die dafür so hohe Preise bewilligen? Im Grunde kann ja jeder sein Geld ausgeben, wofür er will. Nur verständlich ist das für mich nicht mehr.


Hallo Oliver,

man sollte generell die Zahl der weitgehend uninformierten Sammler nicht unterschätzen.

Ich wundere mich immer wieder darüber, was selbst langjährige Sammler, die noch dazu Mitglied in einem Briefmarkensammlerverein sind, alles nicht wissen.

Wenn die Vereinsabende nicht zu Vorträgen genutzt werden, sondern lediglich zum tauschen und Skatspielen, ändert sich das auch nicht.

Beste Grüße

Altsax
20.09.20, 11:12:28

stampsteddy

(Gast)

geändert von: stampsteddy - 20.09.20, 11:51:08

Hallo,

in der 30. CG-Auktion wurde der nachstehende, als R-Brief aufgemachte Beleg mit Stempel "BERLIN W 8 ss 21.4.45 -10" für Euro 420.- versteigert. R-Zettel Nr. 326, auf der Rückseite sehen wir den Stempel "BERLIN-BUCH a 16.8.45 -10"

Vom gleichen Absender gibt es einen weiteren, wenn nicht sogar dutzende weitere Belege, als R-Brief aufgemachten, nach Berlin-Buch adressierten Beleg. R-Zettel Nr. 283, Aufgabestempel ist der selbige, aber der Ankunftsstempel datiert eine Stunde später "BERLIN-BUCH a 16.8.45 -11", was nun nicht wirklich einen Sinn ergibt. Diesen Beleg zeigte einst hans47 im Nachbarforum und zweifelte an, dass es sich hier um einen Überroller handelt.

Zitat, aus Wikipedia: "Am Mittag des 21. Aprils 1945 war Buch befreit." - siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Buch#1945_bis_1990

Wenn der Beleg, R-Zettel Nr. 326, in Berlin W 8 liegen geblieben wäre, weil ein Weitertransport und nach dem Krieg nur eine verspätete Zustellung möglich war, so würde der Brief zumindestens den dreizeiligen Rahmenstempel "Weiterlauf durch / Kriegsverhältnisse / verhindert" tragen und zumindestens die Hitler-Marken wären geschwärzt. Das Postamt W 8 und Berlin-Buch lagen in der sowjetischen Zone bzw. später Ost-Berlin.

Wieder nur nach dem Krieg gemachte Belege, so wie alle anderen auch. Leider gibt es immer wieder Trolle, die das nicht einsehen möchten und händeringend nach irgend etwas suchen, was es nicht gibt, was das Gegenteil beweisen könnte. Es gibt aber noch nicht einmal einen diskussionswürdigen Ansatz, um den bisherigen Stand der Erkenntnisse und der Forschung in Zweifel bringen zu können.

Beste Grüße
Markus
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 326-BERLIN-8_003.jpg (82.08 KByte | 22 mal heruntergeladen | 1.76 MByte Traffic)


20.09.20, 11:23:43
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