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02.02.11, 13:57:15

carolinus

(Mitglied)

Die Bergedorfer Landpost Reppenhagens

Die postalischen Verhältnisse außerhalb Bergedorfs selbst in den Vierlanden waren in der Zeit vor 1846 nur als katastrophal zu bezeichnen. Da dem Amtsboten die Versorgung auf dem Lande nicht rentabel erschien, mussten die Bewohner ihre Post von Bergedorf kommenden Brotträgern und Bierfahrern, sowie nach Hamburg fahrenden Schiffern anvertrauen.

Anträge der Landvögte Meyer aus Geesthacht und Lüdert aus Kirchwerder beim Amt, diesen Zustand grundlegend zu verbessern, wurden auf Eis gelegt, da bereits die Einrichtung eines beiderstädtischen Postamts geplant sei, und die Situation der Landbevölkerung mit dieser Neugründung berücksichtigt und verbessert werden solle.

Solange wollte der Bergedorfer Stadtschreibergehilfe Johann Heinrich Hermann Reppenhagen aber nicht warten. Kurzer Hand setzte er sich mit den Landvögten der Vierlande und Geesthacht in Verbindung, wohl auch um sich selbst durch die Einrichtung einer Landpost persönliche finanzielle Vorteile zu verschaffen. Der Plan zur Einrichtung einer Landpost wurde bei der Visitation am 2. Juli 1846 eingereicht. Man bat dabei auch um die Amtsbriefbeförderung und hoffte auf diese Weise, das Projekt finanziell abzusichern.

Das Amt genehmigte beide Anträge zunächst für ein Jahr – die Konzession wurde bis 1850 auch weiterhin nur für jeweils ein Jahr erteilt - und am 1. Oktober 1846 wurde die „Bergedorfer Landpost“ gegründet. Reppenhagen wurde Geschäftsführer, die Vögte selber übernahmen die Posten der Landpoststellenleiter und stellten kostenlos ihre Geschäftsräume zur Verfügung. Außerdem wurden sie zur Hälfte am Gewinn beteiligt und genossen Portofreiheit innerhalb des Landgebietes. In jedem Postgebiet wurde ein Postbote eingestellt.

Durch die Übertragung der Verteilung auch der Amtspost in den Vierlanden bekam die eigentlich als Privatpost zu bezeichnende Institution einen halbamtlichen Charakter. Ansonsten umfasste die Konzession die Postbeförderung innerhalb des Landgebiets - Geesthacht eingeschlossen - und zwischen diesem und Bergedorf. In Bergedorf eintreffende und für das Landgebiet bestimmte Post, wurde an das Reppenhagensche „Bergedorfer Landpostamt“ zur Distribution geleitet. Auch einige lauenburgisch-dänische Nachbarorte wurden versorgt, wovon wenige bekannte Briefe zeugen. Da diese Versorgung nicht mit Dänemark geregelt und somit als teilweise illegal angesehen wurde, war sie immer wieder Quelle von Ärger.

Wie oben erwähnt wurde die Konzession nur jeweils für ein Jahr erteilt. Reppenhagen fügte seinen Anträgen zur Verlängerung Aufstellungen über Einnahmen und Ausgaben bei. Ersichtlich daraus wird, dass nur Geesthacht und Kirchwerder einen geringen Überschuss erwirtschafteten, der Privatpostverkehr ansonsten aber nur Defizite erbrachte. Nur durch die Beförderung der Amtspost sei das Ergebnis angeblich lohnend. Reppenhagen schönte die Statistik außerdem, indem er die Einnahmen in den lauenburgischen Orten verschwieg.

Am 30. September 1853 endete die Selbstständigkeit des Bergedorfer Landpostamts. Zum nächsten Tag wurde es Teil des bereits seit 1847 bestehenden beiderstädtischen Postamts.

Die Reppenhagensche „Bergedorfer Landpost“ führte einen länglichen achteckigen RahmenstempelB.L.P.A“, der von zwei Linien eingefasst wurde (Feuser 237-5). Er wurde immer vorderseitig angebracht.

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
02.02.11, 13:58:15
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