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Hallo liebe Teilnehmer,

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09.06.11, 08:51:11

Altsax

(Mitglied)

Auch an Strecken, deren Züge von Fahrenden Postämtern oder Schaffnerposten begleitet waren, verkehrten Züge ohne derartige Einrichtungen. Gleichwohl war es möglich, auch dort Korrespondenz aufzugeben. Die Entwertung von Francomarken hatte in diesen Fällen die nächste übernehmende (kartierende) Postanstalt vorzunehmen. Gegen diese Vorschrift wurde jedoch nicht selten verstoßen, indem die Marken mit Federzug entwertet worden sind.

Das nachfolgend gezeigte Beispiel der Strecke Leipzig - Hof mag dazu anregen, weitere Belege zu zeigen.

Altsax
Dateianhang (verkleinert):

 Altenburg - Coburg, 6.10.1862.jpg (252.09 KByte | 14 mal heruntergeladen | 3.45 MByte Traffic)

09.06.11, 08:52:11

Magdeburger

(Mitglied)

Lieber Altsax

Zitat von Altsax:
Die Entwertung von Francomarken hatte in diesen Fällen die nächste übernehmende (kartierende) Postanstalt vorzunehmen.


die Frage, die sich hier natürlich stellt, wie dies zu bewerkstelligen wäre. Die Briefe hätte dann ja den "Zug" verlassen müssen, um die Marken zu entwerten. Damit wäre u. U. der Transport nicht so schnell. Auch die Zeit zwischen den Anschlußverbindungen muß nicht unbedingt groß gewesen sein.

Ich habe hier noch einen Scan eines preussischen Beleges von Stolberg nach Limburg (finde ich gerade nicht...). Wie auch in Deinem Beispiel, sind die Marken mit Federzug entwertet, handschriftlich der Aufgabeort + Datum dazu gesetzt.

Auf Grund der Farbe könnte hier sogar alles mögliche hinein interprtiert werden, bspw. auch eine nachträgliche Entwertung in Limburg.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
Dateianhang (verkleinert):

 18651104_Stolberg_Limburg_40.jpg (87.79 KByte | 11 mal heruntergeladen | 965.71 KByte Traffic)

09.06.11, 09:47:55

kulemann

(Mitglied)

Anbei noch eine Karte, bereits aus der Reichspost-Zeit, die ich vor einiger Zeit schon einmal vorgestellt habe. Aber hier passt sie zum Thema:
Geschrieben in Bienenbüttel (Niedersachsen) am 5.8.1880 (richtig wohl September...) nach Mölln (Herzogtum Lauenburg). Den blauen Wachsstiftvermerk deute ich als Auflieferungsvermerk auf die Bahn in Bienenbüttel (Strecke Hannover-Hamburg). Gleichzeitig wurde der Werteindruck mit dem Datum "6/9" entwertet. Wohl später wurde er mit Feder erneut durchkreuzt und das volle Datum hinter "Bienenbüttel" ergänzt. Beförderung müsste ab Lüneburg über die Strecke nach Lübeck erfolgt sein, an der Mölln liegt.
Dateianhang (verkleinert):

 BienenbttelBahnpostFederentwertung.jpg (358.54 KByte | 11 mal heruntergeladen | 3.85 MByte Traffic)


Freue mich über jeden Beleg für meine Heimatsammlung: (Hamburg-)Bergedorf und Kreis Herzogtum Lauenburg von Vorphila bis heute. (Alte PLZ alle 205x und 241x sowie einige 2000 (nicht Hamburg), 2061, 2071, 2401, DDR 273x und DDR 282x).
09.06.11, 10:59:22

bayern klassisch

(Gast)

Lieber Magdeburger,

die Farbe des Bestellgeldvermerks scheint derjenigen zu entsprechen, mit der die Marken annulliert wurden, daher halte ich eine Entwertung am Ort der Zustellung für wahrscheinlich.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
09.06.11, 13:00:49

Altsax

(Mitglied)

Zitat von Magdeburger:
Zitat von Altsax:
Die Entwertung von Francomarken hatte in diesen Fällen die nächste übernehmende (kartierende) Postanstalt vorzunehmen.


die Frage, die sich hier natürlich stellt, wie dies zu bewerkstelligen wäre. Die Briefe hätte dann ja den "Zug" verlassen müssen, um die Marken zu entwerten. Damit wäre u. U. der Transport nicht so schnell. Auch die Zeit zwischen den Anschlußverbindungen muß nicht unbedingt groß gewesen sein.


Lieber Ulf,

die "nächste Postanstalt" hatte den Brief ohnehin zu bearbeiten, d.h., Franco bzw. Porto zu prüfen und ihn auszuliefern oder zu kartieren. Insofern gab es keinen (zusätzlichen) Zeitverlust.

Liebe Grüße

Altsax
10.06.11, 10:19:11

Magdeburger

(Mitglied)

Lieber Altsax

bei den von mir vorgestellten Beleg, ist wie @Bayern Klassisch es auch sieht, mit hoher Sicherheit von einer "Fremdentwertung" zu sprechen. Zwar sind es nur "Kreuze", jedoch eine Abstempelung der dort nicht gültigen Freimarken wäre soweit ich mich erinnere gar nicht zulässig gewesen.
Insoweit habe ich mir die Frage gestellt, wo das "übergeordnete" Postamt dann wohl wäre....

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
11.06.11, 10:02:59

Altsax

(Mitglied)

Zitat von Magdeburger:

Insoweit habe ich mir die Frage gestellt, wo das "übergeordnete" Postamt dann wohl wäre....


Lieber Ulf,

vermutlich ist die Federzugentwertung von der ersten taxisschen Postanstalt angebracht worden, ggf. im Zug.

Beste Grüße

Altsax
11.06.11, 10:26:37

Michael D

(Mitglied)

Liebe Freunde,

hier ein preußischer Brief, bei dem die Markenentwertung mit Tinte erfolgte.
Aufgegeben am 8.3.1862 in Langenberg (Preußische Rheinprovinz) nach Frankfurt a.d.O.
Rückseitig befindet sich nur der Frankfurter Ausgabestempel vom Folgetag.

Aus der preußischen Postdienst-Instruction:
...Unmittelbar nach der Einlieferung muß auf die Vorderseite des Briefes der Name der Postanstalt, an deren orte die Einlieferung stattgefunden hat, mit Dinte vermerkt werden: bei Eisenbahn-Post-Transporten ohne Eisenbahn-Post-Büreau wird mit dem Ortsnamen noch das Datum hinzugefügt, ...... bei Eisenbahn-Transporten ohne Eisenbahn-Post-Büreaus erfolgt die Entwertung der Freimarken mittelst Durchkreuzung unter Anwendung von Dinte....

Viele Grüße
Michael
Dateianhang:

 img468.jpg (58.12 KByte | 3 mal heruntergeladen | 174.36 KByte Traffic)

11.06.11, 17:08:19

****i********

(vom Nutzer beendet)

geändert von: ****i******** - 17.02.13, 19:59:09

Ein weiterer Beleg von der Strecke Leipzig-Hof.

Altsax, Du erklaerst Dir das also so, dass dieser Brief auf einem Zug der Strecke Leipzig-Hof, der kein Fahrendes PA hatte, aufgegeben wurde? Wer nahm dann die Federzugentwertung vor? Falls im Zug entwertet (ich denke, das ist die einzige Erklaerung, denn in Plauen haette man doch sicher einen Stempel dazu verwendet, und wie haette man in Plauen wissen sollen, dass der Brief in Reichenbach uebernommen wurde, und nicht etwa in Netzschkau oder Herlasgruen?), so muss dieser Zug doch wenigstens einen Postschaffner gehabt haben. Waere fuer eine Erklaerung sehr dankbar, meine Kenntnisse re: Bahnpost halten sich noch sehr in Grenzen freuen

Liebe Gruesse,
****i********
Dateianhang (verkleinert):

 Reichenbach-Plauen.JPG (604.9 KByte | 5 mal heruntergeladen | 2.95 MByte Traffic)

17.02.13, 19:43:58
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