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Hallo liebe Teilnehmer,

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12.08.11, 22:32:20

stema

(Mitglied)

Hallo Carolinus,

ich habe in meiner ADT Sammlung eine Marke aus Bergedorf entdeckt, die ich nicht zuordnen kann. Kann ich hier eine Info dazu bekommen?

Sammlergruß

Stema
Dateianhang (verkleinert):

 Bergedorf Local Verkehr.jpg (238.09 KByte | 10 mal heruntergeladen | 2.33 MByte Traffic)

12.08.11, 22:33:20

noppsie

(Mitglied)

Hallo stema,
mehr oder weniger private (also nicht staatliche) Stadtpost, Ende des 19. Jahrhunderts, gabs auch in verschiedenen anderen Städten.
Bei ebay unter "Stadtpost Bergedorf" eben gefunden aber schon beendet:
280711651843
noppsie
12.08.11, 23:24:50

carolinus

(Mitglied)

Hallo,

noppsie hat es schon geschrieben, es sind Privatpostmarken, die in Bergedorf im Dezember 1887 erschienen sind. Von etwa 1885 bis 1900 gab es in zahlreichen Städten private Postanstalten. Am 1. April 1900 endete die Privatpostzeit durch die Einführung des Reichspostmonopols.

Ein interessanter Link hierzu:

Bergedorf Privatpostmarken

Dort sind alle Marken abgebildet. Die Bergedorfer Brief-Beförderungs-Gesellschaft existierte also gerade einmal 38 Tage vom 21.12.1887 bis zum 28.01.1888. Deine Marke dürfte gefälligkeitsentwertet sein. Ob echt gelaufene Belege oder wenigstens echt und zeitgerecht entwertete Marken existieren, ist wohl zweifelhaft. Ungebraucht sind die Marken recht häufig und noch günstig zu erwerben. Darüberhinaus sehen sie m.E. durchaus attraktiv aus.

Es gibt auch eine ARGE Privatpost-Merkur: www.privatpost-merkur.de/

Beste Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
13.08.11, 08:55:17

stema

(Mitglied)

geändert von: stema - 13.08.11, 11:37:11

@ Noppsie und Carolinus,
vielen Dank für die Informationen und die Links.

Ich werde mal rein für Bergedorf diese Privatpostmarkensparte im Augenwinkel behalten, zumal Carolinus recht hat. Optisch sehen diese Marken sehr schön aus für diese Zeit.:)

Liebe Grüße Stema

13.08.11, 11:32:32

Posthörnchen

(Mitglied)

Hallo

Ich kann von dieser Ausgabe auch ein paar Marken zeigen. Alle entwertet am 30.12.1887, ob echt bzw zeitgerechte Entwertung kann ich nicht sagen freuen Viele Grüße vom

posthörnchen
Dateianhang:

 Bergedorf002.jpg.jpg (87.7 KByte | 6 mal heruntergeladen | 526.18 KByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Bergedorf001.jpg (343.97 KByte | 11 mal heruntergeladen | 3.69 MByte Traffic)

13.08.11, 12:24:03

noppsie

(Mitglied)

Hallo "posthörnchen",
eigentlich müßte die 3 Pf Bergedorf ja dein Avatar sein, oder? Denn dort ist ja das wahre Posthörnchen drauf zwinkern zwinkern zwinkern
(Siehe ebay Link oben und dort oben links)
Gruß,
noppsie
13.08.11, 13:28:33

carolinus

(Mitglied)

Hallo,

diesen Viererblock der 15 Pf erhielt ich vor ein paar Tagen.



Wie der 2400 dpi Scan zeigt, befinden sich auf den Marken kleine Partikel. Diese sind auf allen vier Marken vorhanden, ausschließlich aber im Bereich der bedruckten Stellen. Der Ausschnitt zeigt den auffälligsten Bereich.



Um was könnte es sich handeln? Wer hat eine Idee zur Entstehung? Beim Druckverfahren wird es sich um Steindruck handeln.

Viele Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
29.08.11, 16:38:34

carolinus

(Mitglied)

Hallo zusammen,

so ganz ruhengelassen haben mich diese Marken nicht. Wer sich mit den Privatpostmarken Bergedorfs beschäftigen möchte, findet jedenfalls ein weites Betätigungsfeld. Wer auf nachweisbar echt gelaufene Marken oder gar Belege wartet, wird sich aber weiterhin gedulden müssen.

Zur Geschichte:

Gerade einmal 38 Tage – vom 21.12.1887 bis zum 28.01.18888 - existierte die „Brief-Beförderungs-Gesellschaft“ Bergedorf. Nach diesem offensichtlich misslungenen Projekt stellte der Gründer, A. Salvador, in Bergedorf seine Privatpost ein und öffnete ein neues Privatprojekt in Lübeck.

Hier soll es aber um die Privatpost Bergedorf gehen. Nach der Verausgabung einer dreieckigen 2 Pfennigmarke am 21. 12.1887, erschien vier Tage später ein Satz mit Werten zu 2, 3, 5, 10 und 15 Pfennig. Der Postverkehr in dem Ort, der damals etwa 8000 Einwohner hatte, schien beträchtlich zu sein. lachen Deshalb gab es den kompletten Satz einmal in Linienzähnung und einmal ungezähnt.

Hier der komplette Satz



Damit war es aber nicht genug. Um den damaligen und heutigen Sammlern (ich schließe mich da gern ein!) die Kohle aus der Tasche zu ziehen, gab es selbstverständlich auch Probedrucke auf Kreidepapier – oder besser Karton. Dieser ist so dick, dass es gehöriger Kraftanstrengung bedarf, einen Bug zu fabrizieren. Dafür platzt die aufgebrachte Kreideschicht leider sehr leicht auf, was bei vielen Exemplaren zu beobachten ist.

Interessant ist noch die zeitliche Einordnung dieser Marken: 1887 und 1888 fabrizierte Herr Moens gerade seine beiden letzten Nachdrucke der Bergedorfmarken.

Ob ein tatsächlicher Bedarf bezüglich dieser Ausgabe bestand, ist mehr als zweifelhaft. Die rein philatelistisch motivierte Herstellung der Probedrucke steht sicher außer Frage. Mehr als 100 verschiedene sind wohl mittlerweile bekannt.

Auch ich kann mich leider dieser „Ausgabe“ nicht entziehen, und damit natürlich auch nicht den Probedrucken. Es existieren solche mit und ohne Unterdruck, in den Zeichnungen gibt es Unterschiede. Ein interessantes Betätigungsfeld stellt das Gebiet auf jeden Fall dar.

Viele Grüße,
carolinus


Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
04.01.14, 17:35:03

vozimmer

(Mitglied)

Hallo carolinus,

danke für die gute und kritische Betrachtung des Themas bergedorfer Privatpost.

Ich würde das Unternehmen des Herrn Salvador nicht als gescheitert betrachten. Ich glaube nicht, dass das Ziel war in Bergedorf eine Privatpost zu gründen, die tatsächlich von der Briefbeförderung existieren und noch Gewinn machen sollte. Wie bei anderen Privatposten wurden von den Marken viele Varianten und Abarten erzeugt, damit sie an Sammler verkauft werden konnten. Damit hat sich der eigentliche Zweck erfüllt. Das war nach meiern Einschätzung nicht nur in Bergedorf so. Nennen möchte ich da z.B. die Privatpost in Heidelberg. Etwas überspitzt gesagt: Hunderte von Varianten von Marken und kein einziger gelaufener Brief.

Beste Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
04.01.14, 18:26:05
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