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31.03.12, 10:18:36

Altsax

(Mitglied)

geändert von: Altsax - 31.03.12, 10:20:59

Eine "Mischfrankatur" der besonderen Art zeigt der nachfolgende Beleg. Er trägt notwendigerweise Marken zweier Staatsverwaltungen, von denen allerdings eine nicht der Frankierung dient.

In Österreich wurden auf Zeitungen Verbrauchssteuern erhoben. Das galt für ausländische ebenso wie für inländische. Entrichtet wurde diese Steuer durch Verwendung von Stempelmarken, die entweder auf die Zeitung selbst und durch deren Druck entwertet oder auf die Streifbandsendung geklebt und postalisch entwertet worden sind.

Es wäre interessant, vergleichbare Belege anderer Staaten zu sehen.

Altsax
Dateianhang (verkleinert):

 Haynichen - Marienbad, 24.6.1865.jpg (313.31 KByte | 25 mal heruntergeladen | 7.65 MByte Traffic)

31.03.12, 10:19:36

admin_j

(Mitglied)

Hallo Altsax,

vielen Dank für das Zeigen dieses interessanten Belegs und den Hintergrundinformationen dazu.

Wie besprochen, habe ich das Bild des Beleges auch im Lexikon stampswiki.de aufgenommen.

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31.03.12, 14:53:43

admin_j

(Mitglied)

Hallo,

zu dem Beitrag von Altsax hat mir der bekannte Stempelpapierspezialist W. Morscheck eine Antwort per E-Mail geschickt, die ich hier gerne veröffentliche:

zu o.g. Streifbandsendung ist das aber keine Verbrauchssteuer!

Ganz früher zu Beginn der Stempelsteuer war dieser Begriff gleichzusetzen mit der Papiersteuer, (Stempelpapier = also ein vorab schon gestempeltes Papier) darunter fielen auch die Zeitungen, Almanache, die Plakate, die Kalender und die Spielkarten u. a. mehr. Alles was aus Papier war, wurde immer schon, erst recht durch das staatlich verordnete Lumpen sammeln, als seltenes Gut angesehen. Und wenn zur Papier Herstellung die Hadern in der Bütte zu einem Papierbrei gestampfft worden waren, das dauerte im Holländer schon etliche Tage, dann wurde dieser Brei beim Schöpfen zu einem Papierbogen auch noch teurer.

Also unter der Stempelsteuer wurden später alle Verkehrssteuern zusammengefasst, die ursprünglich sämtlich aus der Stempelpapier- Steuer entstanden waren, von den Zollabgaben, den Chaussee- und Brücken,- Pflasterabgaben bis hin zur KFZ- Stempelsteuer , weiter mit der Wechselsteuer, der Obligationstempelsteuer, der Aktienstempelsteuer und der Börsenstempelsteuer.

Also alle Geldwerte die in einem Staate im Umlauf sind, also auch Warenwerte die sich im Verkehr befinden, (hat mit dem Autoverkehr nüscht zum Tun, nur über die KFZ Steuer), insbesondere aber auch an den Kapitalmärkten und an der Börse, wurden mit einem Stempel (Stempelsteuer) besteuert!

Die Stempelsteuer ist also reine Verkehrssteuern und keine Verkaufssteuer oder Verbrauchssteuer, denn das war die Akzise/Accise, eine Art Mehrwertsteuer für den Staat oder den Gemeinden, Städten und der Begriff Stempelsteuer kommt vom Stempel selbst, also von etwas stempeln, stampfen und meint im Volksmund etwas bezahlen, etwas bezahlt haben, und meint somit auch eine Verkehrssteuer bezahlt haben, wie auf eine periodisch erscheinende Zeitung mit der Zeitungsstempelsteuer!

Wie die einzelnen Besteuerungsarten bei Zeitungen in den verschiedenen Ländern ausgesehen haben mögen, das sollte der Einzelne in den staatlichen Gesetzesblättern herauslesen können.

Mit freundlichen Grüssen nach Spanien
Wolfgang Morscheck aus Bad Säckingen

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30.08.12, 18:30:23
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