Hier eine Zusammenfassung des Inhalts:
Zusammenfassung
Am 1. Mai 1682 wurden erstmalig im Kurfürstentum
Sachsen Stempelpapiere eingeführt. Die Gebühr für alle
bei Gericht bzw. durch Notare gefertigten oder vorgelegten Schriften
betrug einheitlich einen Groschen, bei Pergamentpapier zwei Groschen.
Diese Steuer galt nur bis zum 31. Dezember 1683.
Erst ab dem Jahre 1700 kam es zur
dauerhaften Einrichtung der Stempel- und Spielkarten-Steuer. Es
entwickelte sich ein eigenständiges Gesetzes- und
Vorschriftenwerk mit sehr differenzierten Gebührenhöhen und
Wertstempeln, dass mehrfach geändert sowie den wirtschaftlichen
und politischen Gegebenheiten angepasst wurde.
1704 wurde zusätzlich die
Kalender-Stempelsteuer eingeführt. Sie galt bis zum
30. Juni 1874.
Ab dem 15. Juli 1868 erfolgte die
Einführung von Stempelmarken in Sachsen. Bis zum Jahre 1936 sind
zehn Markenserien mit insgesamt 111 bisher bekannten Hauptnummern
verwendet wurden. Unklar ist die Existenz von einigen Stempelmarken
aus der Hochinflationszeit und der Goldmark-Serie der Jahre 1923/24.
Alle bisher nicht vorgelegenen, aber in Gesetzen bzw. der Literatur
genannten Stempelmarken sind mit römischen Ziffern
katalogisiert.
Die Landes-Stempelgesetze in
Deutschland wurden am 1. Juli 1936 durch das Reichsurkunden-Gesetz
abgelöst. Ab diesem Datum durften keine Landes-Stempelmarken
mehr verwendet werden.
In den Abschnitten 8, 9, 11, 18, 19
und 21.3 sind alle Gebührentarife sowie Zusammenfassungen der
wichtigsten Stempel- und Gebührengesetze u. a. von 1682 bis
1952, die heute für einen Fiskalphilatelisten von Bedeutung
sind, zusammengestellt.
Vom 11. Dezember 1806 bis zum 13.
November 1918 war Sachsen ein Königreich und nach dem Ende des
Ersten Weltkrieges ab dem 1. November 1920 Freistaat. Nach dem Ende
des Zweiten Weltkrieges (8. Mai 1945) gründete sich das Land
Sachsen neu, wurde aber im Zuge einer Verwaltungsreform, der am 7.
Oktober 1949 gegründeten Deutschen Demokratischen Republik
(DDR), im Juli 1952 aufgelöst und weitestgehend in die Bezirke
Chemnitz, Dresden sowie Leipzig aufgeteilt.
Bis 1840 galt in Sachsen
die Thaler-Währung (Thlr) mit 24 Groschen
(gr). Am
1. Januar 1841 wurde der
Thalerfuss zur Anpassung an das preußische Währungssystem
auf einen Thaler zu 30 Neugroschen (Ngr) zu
300 Pfennige (Pf/Pfge) geändert. Nach
der Gründung des Deutschen Reiches 1871 erfolgte ab 1875 die
Einführung der (Reichs-)
Mark-Währung:
1 Thaler = 30
Neugroschen (Ngr) = 3 Mark (M) = 300 Pfennige
Bedingt durch die Folgen des Ersten Weltkrieges
kam es in Deutschland zu einer Hyper-Inflation. Bei der Einführung
einer stabilen Währung am 1. Dezember 1923 war
1 Billion Mark = 1
Goldmark (GM) = 1 Rentenmark = 1 Reichsmark (RM)
wert. Ende 1924 wurde
die Reichsmark eingeführt. Sie galt in Sachsen bis zum 25. Juli
1948 und wurde durch die Deutsche Mark der
Deutschen Notenbank (DM) abgelöst.
Zwischen dem 1. August 1965 und dem 31. Dezember 1967 lautete die
Währungsbezeichnung Mark der Deutschen
Notenbank (MDN), danach bis zum 30.06.1990
Mark (M).
Gerichts- und Anwalts-Kostenmarken
wurden in Sachsen am 2. März 1927 eingeführt. Ab dem 1.
April 1929 kam eine neue Markenserie im einheitlichen, so genannten
preußischen Muster in allen Ländern Deutschlands zur
Verwendung. Sie unterschieden sich nur durch den Aufdruck des
jeweiligen Landesnamen.
Am 1. April 1935 gingen die
Landesjustizbehörden auf das Deutsche Reich über. Die
vorhandenen Landes-Gerichts-Kostenmarken konnten noch aufgebraucht
werden.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden im
Land Sachsen ab ca. 1947 neue Gerichts-Kostenmarken eingeführt.
Zuerst mit der „RM“ und nach dem 25. Juli 1948 mit der
„DM“-Währungsbezeichnung. Nach der Auflösung
des Landes Sachsen im Juli 1952 erfolgte die Ablösung durch
Gerichts-Kostenmarken der DDR.
Viele Städte und Gemeinden in
Sachsen verwendeten zwischen den Jahren 1863 und ca. 1965
eigenständige Gemeinde-Gebührenmarken zum Nachweis der
Einnahmen von Verwaltungsgebühren in unterschiedlichsten Formen
und Darstellungen. Allgemeingültige Gebühren- und
Verwaltungsmarken der DDR waren bis 1990 im Gebrauch. Eine
katalogmäßige Erfassung ist mit dem derzeitigen
Kenntnisstand nicht möglich. Im Abschnitt 17 sind alle Städte
und Gemeinden aufgeführt die, bisher nachgewiesen,
Gebührenmarken in den verschiedenen Zeitperioden verwendet
haben. Des Weiteren wurden in Sachsen von 1932 bis 1956 vier
allgemeine Wertmarken-Serien von mehreren Städten und Gemeinden
benutzt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges
gab ab 1947 die Polizeiverwaltung Sachsens eigene Gebührenmarken
heraus. Ebenfalls zuerst in „RM“ und nach dem 25. Juli
1948 in „DM“-Währungsbezeichnung. Diese Marken
wurden nach 1952 durch Gebührenmarken der Deutschen Volkspolizei
der DDR abgelöst.
Die Evangelisch-Lutherische
Landeskirche Sachsens verwendete ab 1937 eigene Gebührenmarken.
Laut den vorliegenden Vorschriften mussten alle Gebühren durch
Gebührenmarken nachgewiesen werden. Dies wurde aber von vielen
Kirchgemeinden nicht umgesetzt, so dass viele Urkunden ohne
Gebührenmarken vorliegen.
Im Ausland, insbesondere in den
englisch sprachigen Ländern, hat die Fiskalphilatelie einen
hohen Stellenwert. In Deutschland ist sie dagegen nur ein
Nischengebiet der Philatelie. Der Autor hofft mit dem vorliegenden
Fachbuch mit dazu beizutragen, der deutschen Fiskalphilatelie Geltung
zu verschaffen.
Inhalt
Danksagung
Kurzbiographie des
Autors
Geleitwort, Prof.
Siegbert Sattler
Vorwort und Einleitung
Die Fiskalphilatelie
Die Fiskalphilatelie
in Deutschland
Die Fiskalphilatelie
in Sachsen
Zur Preisbewertung
Grußworte
Grußwort, Volker
Böhme
Grußwort,
Henry Biebaß
0 Zusammenfassung
0.1 Namensliste
der ausgewerteten Sammlungen
0.2 Allgemeine
Hinweise
0.2.1
Zeichenerklärungen und Ankürzungen
0.2.2 Wasserzeichen
0.2.3 Grundsätze
zur Preisberechnung
1 Die
Stempelsteuer – ein historischer Abriss,
von Wolfgang Morscheck
1.1 Die
Fiskalphilatelie – noch Hobby oder historische Wissenschaft?
1.2 Anfänge
des Steuerwesens
1.3 Historische
Steuerarten
1.4 Stempelpapiere
/ Stampfpapiere (gestempelte Papiere)
1.5 Schriftsteuer
für Briefe im Stadtstaat Venedig
1.6 Einführung
der Stempelsteuer in Holland
1.7 Siegeszug der
Stempelsteuer
2 Stempelpapiere in Sachsen von 1682 bis 1875
2.1 Mandat von 1682
2.2
Verwendungsgrundsätze der Stempelpapiere
2.3 Ejusd.
Ausschreiben von 1700
2.4 Stempelformen
der Kurfürstenzeit 1700 bis 1806
2.5 Ejusd.
Verbessertes Ausschreiben von 1702
2.6 Ejusdem
renovirt- und anderweit verbessertes Ausschreiben von 1710
2.7 Ejusdem
Anderweites Ausschreiben von 1732
Einführung
der Stempelsteuer in Territorien des Kurfürstentums Sachsen
mit teilweiser
Selbständigkeit
2.9 Einführung
geänderter Wertstempel 1807
2.10 Kombinationen
von Wertstempeln
2.11 Territorialer
Verlust des Königreichs Sachsen 1815
2.12 Mandat, die
Einrichtung der Stempelsteuer betreffend, von 1819
2.13 Vereinigung der
erbländischen und der oberlausitzer Stempelsteuer 1834
2.14 änderung des
Münzfußes 1841
2.15
Außerordentliche Zuschläge zur Stempelsteuer 1850
2.16 Einführung
von Stempelmarken 1868
2.17 Zusätzliche
Hinweise
3 Katalog der Stempelpapiere von Sachsen
3.1
Stempelpapiere der Kurfürstenzeit 1682 bis 1806
3.2
Stempelpapiere der Königreichzeit ab 1807
3.3
Stempelpapiere der Königreichzeit ab 1841 bis 1875
4 Spielkartenstempel
5 Kalenderstempel
6 Landes-Stempelmarken in Sachsen von 1868 bis
1936
6.1 Erste
Stempelmarken-Ausgabe 1868 (Thaler-Währung)
6.2 Zweite
Stempelmarken-Ausgabe 1875/77 (Mark-Währung, ohne Wasserzeichen)
6.3 Urkunden-Stempelgesetz
1877 bis 1909
6.4 Dritte
Stempelmarken-Ausgabe ab 1895 (Mark-Währung, mit Wasserzeichen)
6.5 Plattentypen
und Plattenfehler der Stempelmarken, Ausgabe ab 1895 mit -
Wasserzeichen,
von
Dr. Hans Dieter Lutz
6.6 Stempelsteuer-Gesetz
von 1909 bis 1936
6.6.1 Einführung
des Stempelsteuer-Gesetzes 1909
6.6.2 Einführung
von Stempelmarken im geänderten Markenbild 1920
6.6.3 Abänderung
des Stempelsteuer-Gesetzes 1921
6.6.4 Abgeänderte
Fassung des Stempelsteuer-Gesetzes 1923
6.6.5
Währungsbezeichnungen in Deutschland zwischen 1841 bis 1925
6.6.6
Stempelsteuer-Tarife in Goldmark-Währung 1923/24
6.6.7
Stempelsteuer-Tarife in Reichsmark-Währung 1925
6.6.8 Neufassung des
Stempelsteuer-Gesetzes 1930
6.6.9 Zuschlag zur
Stempelsteuer 1931
6.6.10 Einführung
des Reichsurkunden-Gesetzes 1936
6.7 Vierte
Stempelmarken–Ausgabe 1909 (Mark-Währung)
6.8 Fünfte
Stempelmarken–Ausgabe 1920 (Mark-Währung)
6.9 Fünfte
Stempelmarken–Ausgabe, Ergänzungswertstufe 1921
6.10 Fünfte
Stempelmarken–Ausgabe, Ergänzungswertstufen 1922
6.11 Fünfte
Stempelmarken–Ausgabe 1922
(vermutlich
nicht ausgegebene/verwendete Ergänzungswerte)
6.12 Sechste
Stempelmarken–Ausgabe 1923 (1. Hochinflations-Ausgabe)
6.13 Siebente und
achte Stempelmarken–Ausgabe 1923
(2.
und 3. Hochinflations-Ausgabe)
6.14 Nachverwendete
Inflations–Stempelmarken
6.15 Neunte
Stempelmarken–Ausgabe 1924 (Goldmark-Währung)
6.16 Zehnte
Stempelmarken–Ausgabe 1925 (Reichsmark-Währung)
6.17 Zuschlag zur
Stempelsteuer ab 01.10.1931
6.18 Das Ende der
sächsischen Landes-Stempelmarken am 30.06.1936
6.19 Staatliche
Kontrolle und Stempelsteuer-Erstattung
6.20
Landes-Stempelmarken anderer Länder
7 Katalog der Stempelmarken von Sachsen
7.1 Erste
Stempelmarken-Ausgabe 1868 (Thaler-Währung)
7.2 Zweite
Stempelmarken-Ausgabe 1875 (Mark-Währung, ohne Wasserzeichen)
7.3 Dritte
Stempelmarken-Ausgabe ab ca. 1895
(Mark-Währung,
mit Wasserzeichen)
7.4 Vierte
Stempelmarken-Ausgabe 1909 (Mark-Währung)
7.5 Fünfte
Stempelmarken-Ausgabe 1920 (Mark-Währung)
7.6 Sechste
Stempelmarken-Ausgabe 1923 (1. Hochinflations-Ausgabe)
7.7 Siebente
Stempelmarken-Ausgabe 1923 (2. Hochinflations-Ausgabe)
7.8 Achte
Stempelmarken–Ausgabe 1923 (3. Hochinflations–Ausgabe)
7.9 Neunte
Stempelmarken-Ausgabe 1924 (Goldmark-Währung)
7.10 Zehnte
Stempelmarken-Ausgabe 1925 (Reichsmark-Währung)
8 Tariftabellen zur Landes-Stempelsteuer
8.1 Stempelsteuer-Tarife
vom 01.05.1682 bis 31.03.1819
8.2
Stempelsteuer-Tarife vom 01.04.1819 bis 31.12.1876
8.3
Spielkarten-Stempelsteuer-Tarife vom 17.07.1700 bis 31.12.1878
8.4
Kalender-Stempelsteuer-Tarife vom 01.01.1709 bis 30.06.1874
8.5 Stempelsteuer-Tarife
vom 01.01.1877 bis 31.12.1899
8.6 Stempelsteuer-Tarife
vom 01.01.1900 bis 31.03.1909
8.7 Stempelsteuer-Tarife
vom 01.04.1909 bis 14.07.1923
8.8 Stempelsteuer-Tarife
vom 15.07.1923 bis 19.08.1930
8.9 Stempelsteuer-Tarife
vom 20.08.1930 bis 30.06.1936
9 Sächsische
Stempelgesetze-, verordnungen u.a. vom 01.05.1682 bis 30.06.1936
10 Gericht- und
Anwalts-Kostenmarken des Freistaates Sachsen 1927 bis 1936
10.1 Ausgabe 1927
10.1.1 Kostenmarken
10.1.2
Anwalts-Kostenmarken
10.2 Ausgabe 1929
10.3 Verwendung der
Gerichts- und Anwalts-Kostenmarken
11 Sächsische Gerichts-, Anwalts- und
Notars-Kostengesetze- sowie Verordnungen vom 21.12.1924 bis
31.03.1936
12 Gerichts-Kostenmarken des Landes Sachsen
von 1947 bis 1952
12.1
Gerichts-Kostenmarken in Reichsmark–Währung
12.2
Gerichts-Kostenmarken in DM–Währung
13 Katalog der Sächsischen Gerichts- und
Anwalts-Kostenmarken
13.1 Ausgabe 1927
13.2 Ausgabe 1929
13.3 Ausgabe 1947
13.4 Ausgabe nach
dem 25.07.1948
14 Gebührenmarken der Sächsischen
Gemeinden
15 Allgemeingültige Wertmarken der
Sächsischen Gemeinden
15.1 Wertmarken-Serie
ab 1932
15.2 Wertmarken-Serie
ab 1936
15.3 Wertmarken
Deutscher Gemeinden ab 1940
15.4 Gebühren-Wertmarken-Serie
Sächsischer Gemeinden nach 1945
15.5 Gebührenmarken
des Wirtschaftsverbandes Sächsischer Gemeinden
16 Katalog der allgemeingültigen
Wertmarken Sächsischer Gemeinden
16.1 Ausgabe 1932
16.2 Ausgabe 1936
16.3 Ausgabe ab 1947
16.4 Ausgabe
Wirtschaftsverband Sächsischer Gemeinden, ab 1946
17 Verzeichnis der Sächsischen
Gemeinden die Gebührenmarken verwendet haben
18
Gebührentarife zu den Verwaltungskosten-Gesetzen- und
-Verordnungen
vom
28.12.1923 bis 31.12.1955
19 Sächsische
Verwaltungskosten-Gesetze- und -Verordnungen
vom
28.12.1923 bis 31.12.1955
20
Gebührenmarken der Sächsischen Polizeiverwaltung ab 1947
20.1 Gebührenmarken
20.2 Katalog der
Sächsischen Polizeiverwaltungs-Marken
20.2.1 Erste
Gebührenmarken-Serie, Ausgabe 1947
20.2.2 Zweite
Gebührenmarken-Serie, Ausgabe 1947
20.2.3 Dritte
Gebührenmarken-Serie, Ausgabe nach dem 25.07.1948
21 Gebührenmarken der
Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen
21.1 Gebührenmarken
21.2 Katalog der
Gebührenmarken der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen
21.3 Gesetze und
Verordnungen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen
22
Begriffserklärungen juristischer Wörter des Codicus
Augustei
23 Geschichtsdaten
der Sächsischen Länder zwischen 1485 und 1918
23.1 Die Sächsischen
Fürsten, Herzöge, Kurfürsten und Könige von der
Leipziger
Teilung
am 26.08.1485 bis zum 13.11.1918
23.2 Die Sächsischen
Fürsten-, Herzog- und Kurfürstentümer sowie das
Königreich
in
schematischer übersicht
24 Anhang
24.1
Literaturverzeichnis
24.2
Summary
24.3
Table of contens
24.4
Translation of fiscal philatelic terms into English
Epilog