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23.02.13, 18:36:43

vozimmer

(Mitglied)

geändert von: vozimmer - 23.02.13, 19:07:25

Hallo Zusammen,

gerne wird geschrieben, dass Kirchwerder, zu Hannover gehörend vom bergedorfer Gebiet umschlossen und somit eine hannoversche Exklave ist.
Das trifft so nicht zu, Hartmut Flöter zeigt im Rundbrief 67 der Arge Hannover aus dem Jahr 2oo7 sehr detailliert auf, dass Kirchwerder zu Teilen auf bergedorfer und zu Teilen auf hannoverschen Gebiet lag.
Die Post in Bergedorf wurde bis ins Jahr 1866 von Bergedorf aus besorgt, das war zwischen Bergdorf und Hannover am 15. Mai 1852 ausdrücklich so festgelegt worden. Briefe nach Hannover waren damit Auslandsbriefe. Ein Brief nach Hannover kostete so 3 Groschen (Postvereinsbrief der 2. Entfernungsstufe), statt eines Groschen. Welcher Hannoveraner zahlt aber schon gerne den dreifachen Preis für einen Brief?
1866 wurde ohne Wissen des Amtes Bergedorf eine hannoversche Botenpost von Winsen an der Luhe nach Kirchwerder eingerichtet. Als das raus kam waren die Bergedorfer natürlich nicht amüsiert. Der entstandene Streit wurde durch die Eröffnung der gemeinsamen Bergedorfer-Hannoverschen-Postexpedition beendet, fort an konnten Briefe ins Hannoversche wie Inlandsbriefe behandelt werden.

Mit der Gründung der Postexpedition am 16. September 1866 wurde auch der Einkreisstempel Kirchwerder eingeführt. Er ist nicht häufig.



Hartmut Flöter notiert 10 frankierte Briefe mit dem Stempel, 5 mit Hamburgmarken, bzw. Ganzsachen, 3 mit preußischen Ganzsachen und je eine aus Schleswig und Hannover. Briefe mit Bergedorfmarken sind nicht bekannt, aber lose Marken mit dem Stempel kommen vor.

Schöne Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
23.02.13, 18:37:43

mawos

(Mitglied)

Gerade stoße ich auf der Suche nach der Antwort ob es Bergedorfmarken mit Federzug- oder Fremdentwertungen gibt auf diesen interessanten Beitrag, da es sich damit ja quasi um Bergedorfmarken mit Fremdentwertung handelt - oder? Sind generell überhaupt keine Fremdentwertungen oder Federstrichentwertungen aus Bergedorf bekannt? Das erscheint mir etwas merkwürdig, da ja beispielsweise Lübeck und Strelitz durchaus einiges an Federzugentwertungen zu bieten haben.
03.07.14, 12:24:45

vozimmer

(Mitglied)

Hallo Mawos,

Entwertungen von Bergedorfmarken mit dem K1 aus Kirchwerder sind keine Fremdentwerungen, es handelt sich um ein gemeinsames Postamt.

Fremdentwerungen von Bergedorfmarken sind mir nicht bekannt.
Entwertungen mit Federstrich kenne ich ebenfalls nicht, der 5-strich Stempel zur Entwertung der Marken wurde ja zeitgleich mit dem Marken eingeführt.

Eine Federstrichentwerung kann praktisch nur entstehen, wenn eine Marke ohne Entwertung durchschlüpft und am Zielort entwertet wird. Wie gesagt, ist mir nicht bekannt. Und wenn so ein Stück bei einer Auktion auftauchen täte, dann würde ich es sehr kritisch betrachten.

Viele Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
03.07.14, 13:18:24

carolinus

(Mitglied)

Hallo mawos,

Kirchwerder gehörte zu Bergedorf und wurde am 16. September 1866 zur Postexpedition erhoben, was die Einführung eines Stempels mit sich brachte. Der Stempel ist also ein Stempel des Beiderstädtischen Postamts Bergedorf und auf Grund der nicht einmal 16-monatigen Verwendungszeit äußerst selten. Bereits mit dem Beginn des NDP am 1.1.1868 wurde nämlich die Postexpedition aufgehoben und stattdessen Zollenspieker als Postexpedition eingerichtet.

Es sind keine Belege mit Bergedorfmarken mit dem Stempel Kirchwerder bekannt – ein Brief existiert wohl, bei dem nachweisbar ist, dass er ursprünglich eine Nr. 5 trug, die aber abgerissen wurde. Als Einzelmarken sind 18 mit Teilabschlägen von Dr. Mozek erfasst. Mit Marken frankierte Briefe mit dem Kirchwerderstempel existieren aber mit Hamburg- und Preußenmarken, ein Brief mit einer Schleswig Nr. 14 und eine hannoversche Ganzsache, die aber als Inlandsbrief gilt, wie oben schon erwähnt, gehörten Teile von Kirchwerder zum Königreich Hannover.

Fremdentwertungen oder Federstricheentwertungen auf Bergedorfmarken gibt es nicht.

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
03.07.14, 13:20:49

mawos

(Mitglied)

Besten Dank Carolinus und Volker. Ich dachte bei der Federstrichentwertung oder Fremdentwertung auch an den o.g. Fall, dass ein Poststück ohne Entwertung durchschlüpft. Dabei neige ich der Aussage zu, dass solche Stücke nicht bekannt sind (und wenn sie existierten bis heute wohl aufgetaucht wären). Grundsätzlich ausschließen würde ich es aber nicht (bekanntlich ist der Beweis, dass etwas nicht existiert eher schwierig, wogegen der Beweis, dass etwas existiert sehr einfach ist, indem man ein solches Stück vorlegt).
03.07.14, 14:01:49

carolinus

(Mitglied)

Zitat von mawos:
... bekanntlich ist der Beweis, dass etwas nicht existiert eher schwierig, wogegen der Beweis, dass etwas existiert sehr einfach ist, indem man ein solches Stück vorlegt).

Hallo mawos,

du hast vollkommen Recht, ein Beweis, dass etwas nicht existiert, dürfte unmöglich sein.

Beste Grüße,
carolinus

Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
04.07.14, 12:30:25

vozimmer

(Mitglied)

Hallo Zusammen,

wie carolinus schon geschrieben hat, sind Briefe aus Kirchwerder mit Bergedorf Marken nicht bekannt, aber es gibt ein paar Abschläge auf losen Marken. Folgenden möchte ich zeigen.



LG Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
03.04.15, 23:56:19

carolinus

(Mitglied)

Hallo Volker,

der Stempel ist außerordentlich selten und deine Marke ist in sehr ordentlicher Erhaltung. Die Marke dürfte lediglich oben berührt sein, für gebrauchte Bergedorf ist das völlig normal.
Die ungebrauchten Marken sind häufig deshalb so vollrandig, weil sie nachträglich sorgfältigst aus Bogenteilen ausgeschnitten wurden.

Glückwunsch und danke fürs Zeigen. In der nächsten Rauhutauktion findet sich dieser Stempel auf einer Nr. 3 mit erheblichsten Mängeln zum Ausruf von 1000 Euro, normalerweise bezeichnet man sowas als Knochen zwinkern Der Ausruf beweist wie selten dieser Abschlag ist.

Beste Grüße,
carolinus
Dateianhang:

 Kirchwerder_bgd_3.jpg (175.45 KByte | 3 mal heruntergeladen | 526.34 KByte Traffic)


Grüße aus Braunschweig, der Stadt Heinrichs des Löwen
04.04.15, 20:46:30

vozimmer

(Mitglied)

Lieber carolinus,

der Schnitt würde mich bei dem Stempel nicht stören, aber die Marke muss ein wirklicher Knochen sein. Das Attest wird leider nicht gezeigt, schade.

LG Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
04.04.15, 22:27:47
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