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Hallo liebe Teilnehmer,

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21.06.14, 18:59:06

lehrling

(Mitglied)

Hallo,
der folgende Brief ist leider für mich nicht zu durchschauen, kann jemand die Taxe erklären und eine Quelle für die Taxierung anzugeben ?
Gruß lehrling
Dateianhang (verkleinert):

 img274.jpg (209.91 KByte | 36 mal heruntergeladen | 7.38 MByte Traffic)

21.06.14, 19:00:06

lehrling

(Mitglied)

Hallo,
bisher habe ich folgenden Lösungsansatz:
Ausweislich der Quittierung des Landboten wurden 11 Kr bezahlt, davon 3 Kr Zustellgebühr, verbleiben die rot notierten 8 Kr.
Diese setzen sich zusammen aus 5 Kr Postvorschuss (im Auslagenstempel notiert) 1 Kr Vorschuss-Gebühr und verbleibenden 2 Kr für das tarifliche Porto, rechts in schwarz notiert.
Nach dem Tarif von 1841 kostete ein Brief bis 3/4 Loth von Carlsruhe nach Boxberg 8 Kr, für gedruckte Circularien, ungebundene Broschüren u.ä. gab es eine Ermäßigung auf den vierten Theil des Briefportos.
Soweit passt alles zusammen....
Leider ist die Portoermäßigung an Bedingungen geknüpft, die offensichtlich nicht erfüllt sind:
Weder ist die Sendung unter Kreuzband aufgegeben, noch im voraus frankiert.
Zudem erscheint es mir etwas widersprüchlich, Gedrucktes ohne Wert per Nachnahme zu verschicken.
Ob hier ein Postbeamter die Vorschriften etwas großzügig zum Wohle seiner Kunden ausgelegt hat ?

Gruß lehrling
25.06.14, 17:11:29

Klesammler

(Mitglied)

geändert von: Klesammler - 25.06.14, 18:04:49

Hallo lehrling,

um dich noch weiter zu verwirren: Derjenige, der rechts oben geschrieben hat: 'Gedrucktes ohne Werth', hat links unten vermerkt: 'Porto moderato'. Also wohl doch das von dir angesprochene reduzierte Porto. Was bedeutet die große violette '1'? Ah, ist das die von dir genannte Gebühr für den Vorschuß?

Gruß

Dieter

PS: Vielleicht wollte man fürs drucken 5 Kr. Viel ist es jedenfalls nicht.
25.06.14, 17:56:21

lehrling

(Mitglied)

Hallo,
der violette Strich findet sich auch auf der Rückseite, und zwar auch unterhalb der Briefklappe.
M.E. ist er nicht postalischen Ursprungs, sondern ein Zeichen der Gemeindebuchhaltung, das die Ausgabe ordnungsgemäß kontiert wurde.
5 Kr waren etwa der Stundenlohn eines Handwerkergesellen - keine große Summe, aber auch nicht ohne Wert....

Gruß lehrling
25.06.14, 18:38:40

Klesammler

(Mitglied)

geändert von: Klesammler - 25.06.14, 20:41:50

Hallo lehrling,

es mag sein, daß der absolute Betrag recht hoch war. Aber bei der Betrachtung des Briefes dürfen wir das gezeigte Porto nur mit anderen Porti vergleichen.
Gab es für den Versand von gedruckten Erzeugnissen eine Vorschrift, wie das zu geschehen hatte? Mußte das in 1849 bereits ein Streifband sein?
Deine Rechnung scheint jedenfalls zu passen. Die Distanz beträgt ca 100 km, also über 10 Meilen.

viele Grüße

Dieter
25.06.14, 20:30:30

lehrling

(Mitglied)

Hallo Klesammler,
die genannten Bedingungen, unter Kreuzband und voraus frankiert, stehen ausdrücklich in den Ausführungsbestimmungen zur Portotaxe von 1841.
Ob sich da bis zu den neuen Tarifen von 1852 etwas geändert hat, weiß ich leider nicht, kann es mir aber auch nicht recht vorstellen.
Ab dem 15.7.1852 kostete eine Drucksache bis 2,5 Loth entfernungsunabhängig nur noch 1 Kr, eine DS mit Postvorschuss habe ich jedoch noch nie gesehen, auch nicht von anderen Gebieten, daher habe ich Zweifel, dass das gute Stück im Einklang mit der Postordnung behandelt wurde,

Gruß lehrling
25.06.14, 22:14:01
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