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mogler316

(Mitglied)

geändert von: mogler316 - 21.06.23, 07:00:36

Hallo, ich will mal diese Info zum Thema Trübsbach- Briefe aufgreifen:
... man wollte offensichtlich "schöne" Belege produzieren, hat dazu die neuwertigen Stempel ZOPPOT/c oder ZOPPOT/f benutzt, dazu einen "sauberen" R-Zettel (der dann auch noch ganz unüblicherweise zusätzlich gestempelt wurde).
Ergebnis: Üble Mache (= Fälschung). Das führt zur Frage, wie diese Briefe wohl entstanden sind. Wir waren alle nicht dabei, können also nur Rückschlüsse ziehen:

1) Die Umschläge
Trübsbach hat nicht nur Briefe von Danzig herstellen lassen (auch von Bayern, Saar, Memel ...). Was auffällt, daß die Briefe, obwohl sie aus verschiedenen Gebieten stammen, ein einheitliches Format haben. Somit ergibt sich, daß diese von Trübsbach geliefert wurden.

2) Die Frankatur
Trübsbach war nicht in Danzig und hat die Marken bei der Post gekauft, das war (jedenfalls für Außenstehende) zumindest bei diversen Ausgaben nämlich unmöglich. Was einerseits Trübsbach überreichlich zur Verfügung stand, da kamen andere nicht dran. Es gibt es eine Meldung, daß es nicht einmal dem Zoppoter Postdirektor möglich war, solche Marken zu besorgen. (Quelle: Deininger/Postgeschichte der Freien Stadt Danzig, Seite 15). Wer kam dann in Frage? Auch dazu gibt es einen Hinweis. Es gab eine Firma, die sich selbst von seltensten Ausgaben ganze Pakete sichern konnte. Diese Firma wurde mal benannt als Mia Keil in Danzig-Langfuhr. Die Inhaberin wurde zitiert mit dem Spruch "Die O.P.D. bin ich!" (Quelle: Sammler-Rundschau Nr.21/22 vom November 1923, wiedergegeben in Nr.989 der Arge Danzig)

3) Die Produktion selbst
Es ist doch gar nicht so lange her, daß es noch die klassischen Postämter gab, wenn jemand dann zum Paketschalter ging, um dort einen Einschreibbrief aufzugeben, wurde er zu den anderen Schaltern verwiesen. Begründung ganz einfach, ein Paketschalter hatte keine Einschreibzettel. Der Stempel ZOPPOT/*c* war aber der Stempel des Paketschalters und hat daher auf Einschreibbriefen nichts zu suchen. Der Stempel ZOPPOT/*f* war offensichtlich ein Innnendienststempel, es konnte bisher nicht geklärt werden, wozu der offiziell verwendet wurde.

4)Der weitere Weg
Da sind zwei Möglichkeiten denkbar. Wer laut tönt, die Post von Danzig zu sein, hat auch keine Probleme, in die Postorganisation einzugreifen und den Weitertransport der so produzierten Briefe zu veranlassen. Entweder sie wurden direkt in Zoppot eingeschleust. Die andere Variante: Es wurden ja größere Mengen gefertigt, da lag es doch nahe, diese zusammen (in einem Sammelumschlag als "Postsache") direkt an die Devisenkontrollstelle im Reichsgebiet zu schicken. Da diese Briefe ohne Inhalt waren, entfiel ein Öffnen und der Wiederverschluß mit dem Hinweiszettel. Von dort ging es weiter nach Chemnitz, um dort einen Ankunftstempel zu erhalten (ausreichend frankiert waren sie ja).

Und da werden auch lose Marken mit zeitgleichen Zoppoter Stempeln als "echt" geprüft, weil es ja diese "einwandfreien" Trübsbach-Briefe gibt.

Dazu die heutige Prüfpraxis (Beispiele Gruber/Soecknick): Der Stempel ZOPPOT/*c* wird als "zeitgerecht" geprüft. Der Stempel ZOPPOT/*f* wird ebenso als "zeitgerecht" geprüft mit Hinweis (sinngemäß) "Diese Marke stammt von einen Trübsbach Brief".
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21.06.23, 06:58:22

Lippe865

(Mitglied)

Hallo Danzig-Stempel-Forum,
das Kreis-Brücken-Stempelgerät "DANZIG * 2 a", von dem ich hier einen Abschlag vom "2.2.21" auf einem Briefstück Danzig Michel-Nummer 57 zeige, ist erstaunlicherweise in der Stempeldatenbank noch nicht angelegt worden.
Gibt es Informationen, dass es sich um einen Falschstempel handeln könnte?
Bunte Herbst-Grüße aus Westfalen,
Hans Rummenie
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27.09.23, 18:46:44

stampsteddy

(Gast)

Hallo Hans,

das Stempelgerät habe ich nun, mit dem nachstehenden Hinweis, in der Stempeldatenbank angelegt.

KBS DANZIG * 2 a

Eine zeitgerechte Entwertung ist auf losen Marken, oder auch auf Briefstücken, in der Regel nicht nachweisbar. Der Stempel kommt auffällig häufig, mit vielerlei verschiedenen Daten, vor allem auf besseren Marken vor. Eine missbräuchliche Verwendung des Stempelgerätes liegt somit näher, als eine zeitgerechte. Für lose Marken und Briefstücke gilt somit die Michel-Bewertung mit schraffiertem Kreis. Bei ganzen Belegen muß eine zeitgerechte Verwendung im höchsten Maße annehmbar und nachweisbar sein, damit sie als eine solche gelten kann.

Im Prinzip fehlt eine Auswahlmöglichkeit in der Stempeldatenbank, um solche Abschläge nicht als "echt" hochladen zu müssen.

Beste Grüße
Markus

27.09.23, 22:04:50

Lippe865

(Mitglied)

Hallo Markus,
bitte noch nachtragen: Stempel-Durchmesser: 25 mm.
Ich wünsche einen guten Tag in Danzig/Gdańsk und anderswo,
Hans Rummenie
28.09.23, 07:28:07

stampsteddy

(Gast)

geändert von: stampsteddy - 28.09.23, 10:06:52

Hallo Hans,

nach meiner Messung kratzt der Stempel bei weitem nicht die 25mm-Marke. Siehe nachstehend. Selbst halte ich nicht wirklich viel von mm-Angaben bei Stempeln. Bisher habe ich hierzu nur überwiegend abweichende Erfahrungen gemacht, wenn in Handbüchern sich derartige Angaben finden.

Die Informationen, zu diesem Stempelgerät, habe ich um eine weitere wichtige ergänzt. Gemäß der Registratur von Herrn Kniep, kommt der Stempel auch auf Briefstücken MiNr. 47-49 (großer Innnendienst) mit Vorersttagsdatum vom 27.8.1920 vor. Ausgabetag dieser Marken war der 30.8.1920

Herr Kniep hatte bis zum 25.9.1987 insgesamt 378 "gestempelte" Marken der MiNr. 47-49 ausgewertet, auch anhand von Abbildungen aus Auktionskatalogen. Die Stückzahl bezieht sich auf alle möglichen Stempelgeräte. Die Menge habe ich auch fast an Bildmaterial gespeichert, es fehlt nicht mehr viel und ich muß noch einige alte Auktionskatalog auswerten. Das interessante dabei ist, dass ich noch nicht alle Daten, die Herr Kniep aufführt, einsammeln konnte, dafür aber solche Daten, die in seiner Auflistung nicht registriert sind. Das Potential, an "gestempelten" Marken der MiNr. 47-49, dürfte daher um einiges größer sein.

Beste Grüße
Markus
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28.09.23, 10:06:27

Lippe865

(Mitglied)

Zitat von stampsteddy:
....nach meiner Messung kratzt der Stempel bei weitem nicht die 25mm-Marke..... .


ok, dann aber mindestens Stempelbreite 24,5 mm
28.09.23, 10:28:50

briefmarken-raschke

(Mitglied)

da noch 2 Abschläge beide sind nicht signiert weder echt noch falsch.
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28.09.23, 13:50:50

jpvde

(Mitglied)

Hallo Markus und anderen,

Ich habe hier zwei Marke wo ich zweifele ob die Stempel gut sind.

Die 500 Mark kann ich so nicht Identifizieren.

Die 2 Gulden ist ein DANZIG NEUFAHRWASSER ? * Wenn ich richtig sehe eine * im Mitten rechts.

Jemand ein Idee?

Grusse,
Jean-Paul
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22.10.23, 17:28:14
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