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stampsteddy

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Hallo,

das im Kohl-Handbuch für den L1 in Type II angegebene Ersverwendungsjahr, 1872, hat sich bis heute nicht mittels einem datierbaren Beleg bestätigt. Diese Angabe stammt von Herrn Wülbern und ist im Kohl-Handbuch auch nur in der Art ausgedrückt, dass dem so gemäß Wülbern sein soll.

Auch Herr Lemberger gibt in seinem Handbuch, konform der Angabe von Wülbern, den Verwendungszeitraum "1872 bis 10. August 1890 an". Vermutlich hat aber auch er selbst nie einen Beleg aus 1872 gesehen, der diese Angabe stützen könnte.

Interessant ist, dass die bisherigen Autoren davon ausgehen, das Stempelgerät wäre durchgängig bis zum 10. August 1890 auf Belegen nachweisbar. Aus den mir bekannten Belegen ergibt sich aber ab dem 28.07.1882 bis einschließlich dem 25.08.1889 in der Verwendung auf Belegen eine gewaltige Lücke. In diesem Zeitraum taucht hierfür das Stempelgerät "Aus Helgoland über Cuxhaven" auf Belegen und Marken auf. Dieser R2 wird wahrscheinlich erst mit der im November 1881 eröffneten Eisenbahnverbindung zwischen Cuxhaven und Harburg in Verwendung genommen worden sein. Belege aus dem Zeitraum vor 1882, auf denen besagter R2 auftritt, sind mir bisher nicht bekannt. Harburg war damals Verkehrsknotenpunkt, für verschiedene Eisenbahnstrecken.

Diese Verwendungslücke findet auch darin eine Bestätigung, dass mir bisher von MiNr. 18 c, die am 14.07.1882 ausgegebene III. Auflage der 20 Pfg-Marke, noch kein Exemplar mit Langstempel Type II bekannt wurde. Ebenso nicht von Marken aus der IV. V. oder VI. Auflage (MiNr. 18 d, e und f)

An mir bekannten Belegen möchte ich daher im Moment von zwei Verwendungsperioden ausgehen.

Verwendungsperiode I: 26.08.1873 bis zum 27.07.1882

Verwendungsperiode II: 26.08.1889 bis zum 10.09.1890

Beide Verwendungsperioden fangen im Moment mit einem 26. August an. Wer Belege zeigen kann, welche diese beiden Verwendungsperioden erweitern, der möge dies gerne tun.

Beste Grüße
Markus
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06.06.23, 10:27:58

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo,

nachstehend eine weitere im August 1877 gebrauchte Ganzsache P1, passend zu der von Siegfried am Anfang des Themas gezeigten, auch hier zeigt sich besagter Punkt im "O" von "HELGOLAND"

Die Stempelfarbe des Hamburger Hufeisenstempels vom 13. August 1877, gleicht hier im Farbton der Stempelfarbe des einzeiligen Langstempels.

Die Bildquelle habe ich mir leider nicht vermerkt.

Beste Grüße
Markus
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06.06.23, 21:21:29

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo Christoph,

rechts unten im Vergleichsscan sitzt Deine Marke, als MiNr. 6 g von Frau Maria Brettl signiert.

Links davon eine weitere MiNr. 6 g und die beiden oberen Marken sind jeweils 6 f (bitte sich hier nicht von diversen Vorprüfungen irritieren lassen). Dabei auch schön zu sehen, dass die beiden Marken 6 f eine ganz andere Farbsprenkelung der grünen Druckfarbe im Oval zeigen, als die beiden Marken auf gegittertem Papier 6 g

Die Stempelfarbe von dem Stempel auf Deiner Marke entspricht in der Pigmentierung, dem Farbton selbst und auch in der Farbverteilung meinen Vergleichsstücken, welche im gleichen Verwendungszeitraum 1873/74 gestempelt sind. Die bereits vorgenommene Echtheitsprüfung und Auflagenbestimmung kann ich bestätigen.

Die Signatur ist deutlich hoch angebracht und spiegelt somit wider, dass es sich um eine mangelhafte und auch reparierte Marke handelt.

Im Durchsichtscan dürften die Einrisse kaum zu übersehen sein. Bereits im Aufsichtscan der Rückseite zeigt sich ebenso deutlich, dass die Marke vollständig, mit welcher auch immer sich in weiß markierenden Masse hinterlegt ist. Diese Hinterlegung hat jemand vorgenommen, um zahlreiche Zähne einzusetzen und weitere vorgenommene Ausbesserungen und einige kleinere Einrisse zu kaschieren. Der ganz große Einriss ist nach wie vor offen.

Beispielsweise sind der linke obere Eckzahn, die bräunlichen Zähne auf der linken Seite sowie die vier unteren Zähne auf der rechten Seite nicht Original (rechte untere Eckzahn ist auch ausgebessert). Auf der rechten Seite wurde gegenüber der linken Seite anderes Material für das Einsetzen von Zähnen verwendet.

Für diese Marke eine Detailliste aller vorgenommenen Ausbesserungen anzufertigen, steht m.E., zum realen Restwert der Marke, nicht wirklich in einer Verhältnismäßigkeit.

Bei den anderen drei von mir nebengesetzten Marken zeigen sich aber auch ein paar Grausamkeiten. Eine Helgoland-Marke in mangelfreier Beschaffenheit zu ergattern, ist wirklich schwierig.

Deine Marke mag noch als Belegstück einer 6 g funktionabel sein, aber viel mehr auch nicht. Aber ich denke, das weißt Du selbst. Von meiner Seite würde ich hier nicht zwingend eine Kurzexpertise ausstellen wollen, weil die Kosten m.E. nicht in einer wirtschaftlichen Relation zum möglichen Handelswert stehen, außer Du verlangst es ausdrücklich.

Beste Grüße
Markus
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08.06.23, 20:12:47

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo,

nachstehend eine MiNr. 11, mit dem bereits besagten Punkt im "O" von "HELGOLAND". Die bisher uns bekannten drei Belege stammen aus August 1877

Prüfungen Hunziker, W. Engel BPP, Schulz BPP mit Attest (aufgeführt im Attest von Herrn Estelmann, als auch in der Losbeschreibung der 64. HBA-Auktion) und zum guten Schluß Attest Estelmann BPP vom 11.05.2014

Nach meinem Dafürhalten alles korrekt geprüft.

Würde die Marke heute erneut Herrn Estelmann oder Herrn Heitmann vorgelegt werden, müßten diese beiden Prüfer gemäß BPP-Sonderregel eine Prüfung ablehnen. Sachen gibt es...

Beste Grüße
Markus


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09.06.23, 00:33:10

CRAN

(Mitglied)

Zitat von stampsteddy:
Hallo Christoph,

Deine Marke mag noch als Belegstück einer 6 g funktionabel sein, aber viel mehr auch nicht. Aber ich denke, das weißt Du selbst. Von meiner Seite würde ich hier nicht zwingend eine Kurzexpertise ausstellen wollen, weil die Kosten m.E. nicht in einer wirtschaftlichen Relation zum möglichen Handelswert stehen, außer Du verlangst es ausdrücklich.

Beste Grüße
Markus


Hallo Markus,

vielen herzlichen Dank für den Check der Marke. Die 6g wurde mir auch nur als Bedarfsstück angeboten. Das es solch ein Knochen ist hatte ich ihr nicht angesehen. Eine Kurzexpertise davon ist natürlich überflüssig. Um zumindest alle 50 Marken/Auflagen zu bekommen, ohne Unsummen ausgeben zu wollen, muss man sich halt darauf einlassen.
Sehr interessant war der Durchlichtscan der Marke für mich. Wie man solch einen Scan macht, muss ich unbedingt selber nachmachen können. Ich hatte schon einmal gelesen, dass du dich mit den Durchlichtfunktionen des Epson V550 (?) beschäftigst. Das werde ich dann auch mal machen, wenn ich die Marke zurück habe. Verrätst du mir und anderen Interessierten bitte die erfolversprechendste Einstellung dafür, bzw. wie man das macht?

Liebe Grüße
Christoph
09.06.23, 23:07:13

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo,

wie schnell doch die Zeit vergeht.

In den letzten Wochen habe ich noch einmal eine große Recherche, u.a. zu Entwertungen mit dem Langstempel in Type II, unternommen. Dabei zahlreiche alte Auktionskataloge, die ich zugekauft habe, ausgewertet. Im Prinzip ergeben sich keine neuen Erkenntnisse.

Des Weiteren habe ich u.a. ein kleines Lot von zehn Marken gekauft, davon neun in gebrauchter Erhaltung, darunter zwei Falschstempel. Das ist natürlich eine schauerliche Quote.

Hierzu gehört dieser in den Typen und in der Stempelfarbe abweichende Falschstempel, auf einer MiNr. 15

Ist die Charakteristik und die Stempelfarbe des Stempelabdrucks zu unverfänglichen Belegen und Marken abweichend, neige ich dazu einen großen Bogen um Langstempelentwertungen zu machen. Weiteres später.

Beste Grüße
Markus
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08.07.23, 11:02:05

Corto

(Mitglied)

Hallo Stampsteddy,

hier vielleicht ein etwas früheres Datum. Der Stempel sieht
für mich nach dem Typ II aus. Leider ist das Datum nur handschriftlich auf der Vorderseite vermerkt. Wahrscheinlich
ergibt es sich aus dem Text oder einem rückseitigen Ankunftstempel.

MfG Corto
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08.07.23, 19:52:56

stampsteddy

(Mitglied)

geändert von: stampsteddy - 08.07.23, 21:05:00

Hallo Corto,

ja, das ist ein L1 in Type II. Das angegebene Datum, in Kombination mit einer 7 a und dem konkreten Postkartenvordruck, passt zusammen. Vielen Dank, für das Zeigen.

Den nachstehenden Brief, gemäß Losbeschreibung mit Ankunftsstempel vom 21.7.1873, hatte ich irgendwie versortiert oder übersehen, als ich den Beitrag oben geschrieben hatte. Jedoch habe ich diesen Brief in einem anderen Thema (oder auch in einem anderen Forum) bereits einmal als den frühesten mir bekannten Beleg mit einem L1 Type II vorgestellt. Leise rieselt der Kalk...

Somit ergibt sich ein momentaner Stand:

Verwendungsperiode I: 21.07.1873 bis zum 27.07.1882

Verwendungsperiode II: 26.08.1889 bis zum 10.09.1890

Beste Grüße
Markus

P.S. die MiNr. 6 auf dem Brief, ist allerdings gewiß keine Marke aus der V. Auflage. zwinkern
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08.07.23, 21:03:31

stampsteddy

(Mitglied)

Hallo,

den nachstehenden Trauerbrief habe ich leider auf ebay verpasst, den gab es wohl im Sofortkauf zu erhaschen und war wohl auch schnell vergriffen.

Auch wenn der Ausgabestempel aus Oldenburg keine Jahreszahl zeigt, so passt der Abschlag von dem L1 in Type II, auf Grund seiner Merkmale, siehe den Punkt im O, klar in den August 1877

Von Hamburg nach Oldenburg hat es wahrscheinlich, zumindestens in der damaligen Zeit, nur einen Tag gebraucht. Heute braucht man für die Strecke ggf. eine Woche!

Beste Grüße
Markus
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31.07.23, 23:38:49
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