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Hallo liebe Teilnehmer,

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01.05.15, 12:55:18

Altsax

(Mitglied)

Hallo zusammen,

von einem Sammlerfreund stammt der spannende, nachfolgend gezeigte Brief von Kreynitz (geschrieben 2.2.1817) über Leipzig nach Amsterdam.

Siegelseitig sind abgeschlagen:

"Franschie Corresp.", lt. v.d.Linden von Breda stammend

"Noordsch Grenskantoor", lt. v.d.Linden von Deventer stammend.

Von Interesse sind der Leitweg (über Hannover - Bremen?) sowie die Taxierung. Außerdem wüßte ich natürlich gerne mehr über Sinn und Zweck der beiden Stempel.

Beste Grüße

Altsax
Dateianhang (verkleinert):

 Kreynitz b Strehla - Amsterdam,b, 2.2.1817, Thä.jpg (558.22 KByte | 14 mal heruntergeladen | 7.63 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Kreynitz b Strehla - Amsterdam,Stpl rs Franschie Corresp., 2.2.1817, Thä.jpg (679.91 KByte | 3 mal heruntergeladen | 1.99 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 Kreynitz b Strehla - Amsterdam,Stpl rs Noordsch Grenskantoor, 2.2.1817, Thä.jpg (917.98 KByte | 3 mal heruntergeladen | 2.69 MByte Traffic)

01.05.15, 12:56:18

Klesammler

(Mitglied)

geändert von: Klesammler - 01.05.15, 16:36:23

Hallo altsax,

ich frage mich, wie Stempel auf den Brief kommen, die Deventer und Breda zugeschrieben werden. Deventer liegt auf der Linie Hannover - Osnabrück - Deventer - Amsterdam. Wenn der Brief über Bremen geleitet worden wäre, hätte er mehrere Grenzen passieren müssen und hätte sicherlich mehr Taxierungen. Außerdem liegt Bremen eine beachtliche Strecke nördlich der oben genannten Linie.
Auf Breda trifft ebenfalls zu, daß es abseits der genannten Linie liegt. Hier sind es allerdings ca. 80 km nach Süden. Deventer ist auf der genannten Linie ziemlich exakt so weit von Amsterdam entfernt wie Breda. Warum also kurz vor dem Ziel so einen weiten Umweg machen?
Ich frage mich, über welches Grenzpostamt der Brief in die Niederlande gelangte. Blieb er in Hannover oder lief er über Preussen? Für Preussen käme Gronau - Enschede in Frage. Diese wurden im Postvertrag vom Juni 1817 zwischen Preussen und den Niederlanden zuständig für den 'kleinen' Grenzverkehr.
Wie es sich mit Hannover - Niederlande verhielt weiß ich mangels Unterlagen nicht.

viele Grüße

Dieter





01.05.15, 16:33:57

Dresdner

(Mitglied)

Hallo,
normalerweise ging der Brief von Leipzig mit der Bremer Reitpost bis Hannover und von dort über Osnabrück und Deventer nach Amsterdam.
Beste Grüße Bernd
Dateianhang:

 IMG_20150501_0001.jpg (127.14 KByte | 5 mal heruntergeladen | 635.71 KByte Traffic)

01.05.15, 16:55:28

Altsax

(Mitglied)

Hallo zusammen,

die meisten sächsischen Briefe, die zu Anfang des 19. Jahrhunderts nach Amsterdam gerichtet waren, tragen siegelseitig den Stempel

"Duitsch-Grensk. te Arnhem" bzw. "...te Henri.Chapelle", sind also über Arnheim oder Aachen gelaufen.

Der Bremer Cours ist die Regel bei wesentlich früheren Briefen.

Es stellt sich also die Frage, ob hier ein Sonderfall vorliegt oder lediglich der Abgangstag eine Rolle gespielt hat.

Beste Grüße

Altsax
01.05.15, 17:26:46

Klesammler

(Mitglied)

Hallo Bernd,

vielen Dank für die schnelle Reaktion. Damit ist klar, daß die Post bis zur Grenze in Händen der hannoverschen Post blieb und über Lingen - Almelo Richtung Deventer und Amsterdam spediert wurde.
Bleibt die Frage, wie der Stempel auf den Brief kommt, der BREDA zugeordnet wird.

viele Grüße

Dieter

PS: Aus welchem Jahr und Werk ist dein Auszug?


01.05.15, 17:31:15

Dresdner

(Mitglied)

geändert von: Dresdner - 01.05.15, 18:01:14

Hallo Altsax,
der Weg mit der Braunschweiger reitenden bis Bielefeld und dann über Münster, Wesel, Emmerich und Arnheim ist wohl nicht der Hauptweg für Briefpost von Leipzig nach Amsterdam um 1820.Das auf dem Brief mit 3 GG angeschriebene Halbfranko galt nach meiner Meinung nur mit der Bremer Reitpost bis Hannover.
Hallo Kleesammler
Sächsisches Hand-und Taschenbuch 1823

Dateianhang:

 IMG_20150501_0001 (3).jpg (553.73 KByte | 4 mal heruntergeladen | 2.16 MByte Traffic)

01.05.15, 17:51:36

Klesammler

(Mitglied)

Hallo altsax,

verständlicherweise interessieren mich Briefe Preussen - Niederlande mehr als solche aus Sachsen. Wir sprechen hier vom 02.02.1817 und da sollten die Briefe über Cleve - Nijmegen geleitet worden sein. Auch solche aus Emmerich liefen zu der Zeit über Cleve. Der Austausch über Emmerich - Arnheim erfolgte erst später.
Dazu muß ich in Ruhe nachsehen, was meine Belege hergeben.

viele Grüße

Dieter
01.05.15, 17:59:14

Dresdner

(Mitglied)

Hallo,
ca 1825 war für einen einfachen Brief von Leipzig über Emmerich folgendes Franko nach Amsterdam zu entrichten.
Sächsischer Anteil : 1 1/2 Gute Groschen
Preußischer Anteil : 2 1/2 Gute Groschen
Holändischer Anteil: 4 1/4 Silbergroschen, die noch in GG umgerechnet werden mussten.
Gruß Bernd
Dateianhang:

 IMG_20150501_0001 (2).jpg (54.19 KByte | 6 mal heruntergeladen | 325.14 KByte Traffic)

01.05.15, 18:45:38

Klesammler

(Mitglied)

Hallo Bernd,

vielen Dank für die Informationen. Aber bitte vergiß nicht, daß der von altsax gezeigte Brief vom 2.2.1817 ist. Zu dem Zeitpunkt waren die Verhältnisse noch etwas anders. Der linke Niederrhein unterstand zwar bereits Preußen, aber das Geschäft wurde von T&T betrieben. Ich habe 2 Briefe vom 14.4.1817 und 5.11.1817 registriert, die von Bonn nach Schiedam (hinter Rotterdam) gerichtet waren. Beide Briefe liefen über Kleve, belegt durch siegelseitigen Stempel. Der frühere wurde auch in Nimwegen gestempelt. Der zur Zeit der Franzosen benutzte Stempel EMMERICH PAR CLEVES weist darauf hin, daß die Post über Kleve geleitet wurde. Ein erfasster Beleg weist zusätzlich auf der Vorderseite einen L1 EMMERICH auf.
Das alles änderte sich wohl erst Mitte 1817. Da ging der Betrieb am linken Niederrhein auf Preussen über, was vermutlich der Anlaß für den preussisch-niederländischen Postvertrag vom 21.06.1817 war. Hier erscheint auch Emmerich als Grenzpostamt mit Arnheim und in der Folgezeit finden sich die ersten Belege, die diesen Weg aufzeigen.

viele Grüße

Dieter
02.05.15, 03:09:45
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