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Lippe865

(Mitglied)

Zitat von philetalia:
Was mich nur wundert ist die III, die ja eher auf einen Kursstempel hinweist.


Hallo Bernhard,

ebenso wie du meine ich, dass bei deinem Abschlag die "III" als Kursangabe anzusehen ist. Ich füge die Ablichtung eines Preußenbriefes aus NEISSE bei, bei dem auf der Rückseite zwei verschiedene Bahnpoststempel mit Kursangaben abgeschlagen sind:

1. R3 "MYSLOWITZ 6. 7. BRESLAU" mit Kursangabe "II",
2. Dreizeiler "BRESLAU 7. 7. BERLIN" mit Kursangabe "I".

Anscheinend waren diese Kursangaben auch 1875 in den R3-B.P.-Stempelgeräten des Deutschen Reiches noch üblich.

Grüße aus Westfalen

Hans
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04.11.16, 17:19:01

Lippe865

(Mitglied)

Hallo zusammen,

bei dem unten gezeigten dreizeiligen Rechteckstempel mit abgerundeten Ecken mit dem Text in Grotesk "KAPPEL BEI ORSCHWEIER" handelt es sich offensichtlich um die sogenannte "badische Sonderform" (Type II/9/7).

Mich wundert bei dem Stempel, dass der Ort KAPPEL (1412 Einwohner im Jahre 1910) als "BEI ORSCHWEIER" beschrieben worden ist. ORSCHWEIER hatte mit 614 Einwohnern weniger als die Hälfte der Einwohnerzahl von KAPPEL. Hatte ORSCHWEIER eine Eisenbahnstation, so dass deshalb die Lage von Kappel als "BEI ORSCHWEIER" beschrieben worden ist?

Fragende Grüße aus Westfalen nach Baden und anderswohin,

Hans Rummenie

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18.03.17, 20:29:58

philetalia

(Mitglied)

Hallo,

bei der Durchsicht durch Stempel von Düsseldorf ist mir aufgefallen, dass unter den für das Gerät "DÜSSELDORF 1 * *" gezeigten Abschlägen (mit fünfstrahligen Sternen) einer ist, der nicht passt. Anstelle der Postamtsnummer "1" zeigt dieser ein "P.", das ich so noch nirgends gesehen habe. Außerdem hat er achtstrahlige Sterne, ist also vermutlich ein Hupp-Stempel. Hat jemand nähere Informationen zu diesem Stempel? Vielleicht steht ja in den Michel-Stempelhandbüchern etwas dazu, aber die habe ich gerade nicht zur Verfügung.

Viele Grüße
Bernhard
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04.04.17, 10:50:23

Alexander Zill

(BPP-Mitglied)

Hallöle,

ich habe erst eben den Beitrag zu Kappel bei Orschweier gesehen.

Die sog. badische Sonderform (auch Bilettstempelform genannt) ist der typische badische Agenturstempel Typ 6 OPD Constanz, der mit dem Übergang der Postverwaltung aus Baden zur Deutschen Reichspost als Ersatz für die Postablagestempel gewählt wurde. Zur Brustschildzeit ist der Stempel nicht häufig.
Kurz: Hier handelt es sich um einen Stempel, der als Ersatz für den Postablagestempel angeschafft wurde.

Grüße

Alexander

04.04.17, 11:13:41

MACKAS

(Mitglied)

@Lippe865

Laut Wikipedia lag tatsächliche eine Bahnstation in Orschweier:

Zitat:
Zur ehemaligen Gemeinde Orschweier gehört das südlich von Mahlberg gelegene Dorf Orschweier und der Wohnplatz Bahnstation Orschweier


Deine Vermutung scheint sich zu bestätigen cool

Gruss Marcus
04.04.17, 11:21:15

iceland10

(Gast)

geändert von: iceland10 - 04.04.17, 21:37:40

Zitat von philetalia:
Hallo,

bei der Durchsicht durch Stempel von Düsseldorf ist mir aufgefallen, dass unter den für das Gerät "DÜSSELDORF 1 * *" gezeigten Abschlägen (mit fünfstrahligen Sternen) einer ist, der nicht passt. Anstelle der Postamtsnummer "1" zeigt dieser ein "P.", das ich so noch nirgends gesehen habe. Außerdem hat er achtstrahlige Sterne, ist also vermutlich ein Hupp-Stempel. Hat jemand nähere Informationen zu diesem Stempel? Vielleicht steht ja in den Michel-Stempelhandbüchern etwas dazu, aber die habe ich gerade nicht zur Verfügung.

Viele Grüße
Bernhard



Hallo Bernhard,

in den Michel Stempelhandbüchern wird die Vermutung oder auch Spekulation geäußert das der Stempel im Paketdienst verwendet wurde, da sich bisher nur ein Abschlag auf einer 44 nachweisen ließ. Ziemlich verwegen wie ich finde, aber das ist ja auch schon einige Jahre her.

Ich habe in meinem Regal einen ersten Entwurf für die Neubearbeitung der Stempelhandbücher, darin wird der Stempel zu dem ASCHERSLEBEN B und BERNBURG B in eine Gruppe der Sonderformen mit Großbuchstaben anstatt der PA Ziffer eingeordnet.

Bernburg B

Aschersleben B

Aber auch in diesem Entwurf geht man davon aus, das der Stempel wahrscheinlich am Paketschalter verwendet wurde weil nur auf hohen Werten Paketkarten und Nachnahmebriefen bekannt. Da passt die 5 Pfennig Gzs. von Tante Hilda nicht ganz dazu.

Mehr kann ich dir dazu leider nicht sagen, warten wir mal ab was die Zeit bringt.

Gruß
iceland10
04.04.17, 21:33:17

philetalia

(Mitglied)

Hallo iceland10,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Das zeigt doch wieder einmal deutlich, wie spannend die Stempelthematik doch ist. Eigentlich sollte ja annehmen, dass zumindest es zumindest bei den größeren Städten nicht mehr viel zu entdecken gibt.

Viele Grüße
Bernhard
05.04.17, 01:16:55

philetalia

(Mitglied)

geändert von: philetalia - 10.04.17, 08:11:21

Zitat von iceland10:
Mehr kann ich dir dazu leider nicht sagen, warten wir mal ab was die Zeit bringt.

Gruß
iceland10


Hallo iceland10,

wie der Zufall es will, kam letzte Woche noch ein Posten mit Pfennig(e)/K&A-Marken bei mir an, in dem ich eben eine weitere Marke mit einem "DÜSSELDORF P."-Stempel fand, diesmal auf einer 20 Pfg./Mi.-Nr. 42 vom 28.3.1883.

Die ganze Sache wird dadurch aber nicht unbedingt klarer, da ich denke, dass dieser Abschlag nicht vom selben Gerät stammt, das bei dem von Tante Hilda gezeigten Abschlag benutzt wurde. Das "P" bei mir ist viel näher am "EL", wirkt wuchtiger, und der Punkt liegt weiter links. Ich denke, dass auch das "Ü" und das "E" von DÜSSELDORF eindeutig anders aussehen. Von den Sternen sieht man zwar wenig, aber auch diese scheinen bei mir nicht diese filigranen achtstrahligen Sterne wie bei Tante Hildas Abschlag zu sein.

Es bleibt also spannend!

Herzliche Grüße
Bernhard
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10.04.17, 03:19:21

Alexander Zill

(BPP-Mitglied)

Hallo Bernhard,

ich glaube, dass Du zwei unterschiedliche Stempel zeigst. Der erste erinnert mich stark an einen Stempel aus der Brustschildzeit, der vielleicht mit dem P. aptiert wurde (ohne zu wissen warum und was das bedeuten sollte).

Der zweite scheint ein neuer Stempel zu sein, der erst in der Pfennigzeit verwendet wurde.

Grüße

Alexander
10.04.17, 09:12:08

philetalia

(Mitglied)

Hallo Alexander,

dann decken sich ja unsere Auffassungen, und entsprechend habe ich bereits ein neues Gerät in der Stempeldatenbank angelegt.

In Bezug auf die Möglichkeit, dass der frühere Abschlag von einem aptierten Gerät stammen könnte, müssten wir dann immer noch den Vorgänger finden. In der Datenbank habe ich jetzt kein Gerät mit den achtstrahligen Sternen gefunden und nicht einmal eines, dass den Schriftzug "DÜSSELDORF" in passender Form zeigen würde.

Viele Grüße
Bernhard
10.04.17, 09:51:26
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