Autor Nachricht

Administrator

(Administrator)

Hallo liebe Teilnehmer,

herzlich willkommen in diesem neuen Thema.

Versucht beim Schreiben immer sachlich zu bleiben. Drückt euch klar aus, damit jeder Leser versteht, ob ihr Fachwissen teilt oder eure Meinung zu einem Thema sagt.

Verzichtet auf Kommentare über andere Teilnehmer. Kommentiert gerne die Aussagen anderer. Wir wollen über Philatelie diskutieren und nicht über Philatelisten freuen

Wir wünschen viel Freude am Hobby Philatelie!
25.09.15, 17:18:57

hackhard

(Mitglied)

Hallo liebe Sammlerfreunde,

habe nachfolgenden Paketbegleitbrief aus Holzminden / Braunschweig vom 4.9.1857 nach Leipzig zu einem PAket von 4 Lot für meine Sammlung erstehen können.
Der blaue Aufkleber ist ein braunschweigischer Paketzettel.
Kann mir jemand bei der Portoentschlüsselung helfen?

Grüße

hackhard
Dateianhang (verkleinert):

 PBB Sachsen.1.jpg (253.72 KByte | 28 mal heruntergeladen | 6.94 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 PBB Sachsen.2.jpg (200.24 KByte | 12 mal heruntergeladen | 2.35 MByte Traffic)

25.09.15, 17:19:57

admin_j

(Mitglied)

Hallo hackhard,

ich will auf eine Bestimmung des DÖPV, gültig auf jeden Fall zwischen 1850 und 1858, hinweisen. Braunschweig gehört ab 1.1.1852 zum DÖPV, Sachsen ab 1.7.1850. Beide bis zum Übergang in den NDP.

Darin heißt es: Correspondenzen in reinen Staatsdienstangelegenheiten von Staats- und anderen öffentlichen Behörden des einen Postgebiets mit solchen Behörden eines anderen, wenn sie in der Weise, wie es in dem Postgebiet der Aufgabe für die Berechtigung zur Portofreiheit vorgeschrieben ist, als Officalsache bezeichnet und mit dem Dienstsiegel verschlossen sind, auch auf der Adresse die Absendende Behörde angegeben ist.

Trifft das hier nicht zu? Falls ja, dann war die Sendung portofrei.

Liste der Sonderzeichen zum Einkopieren

Epson-Scanner-Standard-Einstellungen

Welche Sonderzeichen in Beiträgen können Veröffentlichung verhindern?

25.09.15, 17:48:58

hackhard

(Mitglied)

geändert von: hackhard - 25.09.15, 18:41:50

Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung,
ja, daran habe ich auch schon gedacht. Was erklären könnte warum zunächst eine Portoberechnung (Rötel) und anschließende Streichung in blau erklären würde. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, die nicht gestrichenen 4 1/2 in Rötel daneben irritieren mich. Ob der Vermerk mit den 6 (Pf?) am Unterrand in Bleistift zu den Portovermerken zählt?

hackhard
25.09.15, 18:39:44

Magdeburger

(Mitglied)

geändert von: Magdeburger - 26.09.15, 14:52:04

Hallo hackhard

Hier ist der 1. revidierte Postvertrag des DÖPV incl. des dazugehörigen Nachtrages anzuwenden. Die Taxierung erfolgte immer über Gränztaxpunkte. Der Gebührenbaum wird von oben nach unten in Sgr. 2 ( für Braunschweig/Hannover ) / 2 ( für Preussen ) / 1 ( für Sachsen ) gelesen. Das Paket ist somit richtig mit 5 Sgr. bar frei gemacht worden.

Laut Anschlußvertrag Braunschweig zum DÖPV galt bis 10 Meilen als Mindestfahrposttarif 2 Sgr. Der Grund ist schlicht darin zu sehen, dass auch (fast) immer das Königreich Hannover transitiert worden ist.

Der Transit durch Preussen war auf 18 Meilen festgeschrieben, so dass hierfür weitere 2 Sgr. Mindestfahrposttarif anfielen.

Leipzig war selbst Grenzpostamt zu Preussen und hier galt die 1. Entfernungsstufe wofür 1 Sgr. notwenig waren.

Eine richtige Erklärung für neben dem Gebührenbaum stehen Werte habe ich nicht. Eventuell ist erst nur der preussische Anteil von 2 Sgr. und dann als kleine 4 die Summe für die Anteile von Preussen + Braunschweig/Hannover notiert worden.

6 Pfennige ist das Bestellgeld in Leipzig. Ob darin die Paketausgabe inclusive war, müssen Sachsenkenner beantworten.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
26.09.15, 14:50:40

Magdeburger

(Mitglied)

Hallo Zusammen

für den unten angehangenen Brief gilt die von mir oben vertraglich Grundlage.

Am 1.Mai 1855 in Twistringen (Hannover) geschrieben und aufgegeben an den "Herrn Jacob Isler & Comp. von Wohlen Katharinenstrasse No. 19 2ten Etage in Leipzig" ein Paket von 5 1/4 Pfund. Links oben wurde von gleicher Hand wie die Gewichtsnotierung 5 Sgr. notiert.

Taxierung laut Verträge:
Nach Gewichtstarif fielen 2 Pfennige je angefangenes Pfund je Entfernungsstufe (von 5 zu 5 Meilen) an, also
2 Pfennige * 6 Pfund = 12 Pfennige = 1 Sgr je Entfernungsstufe. Damit ergibt sich:
für Hannover und Braunschweig bis Lüchow 22 Meilen = 1 Sgr. * 5. Entfernungsstufe = 5 Sgr.
für Preussen 18 Meilen festgesetzt = 1 Sgr. * 4. Entfernungsstufe = 4 Sgr.
für Sachsen 2 Meilen = 1 Sgr. * 1. Entfernungsstufe = 1 Sgr.
In Magdeburg wurden jedoch 5 ¼ Sgr. in Auslage genommen, worin das Gemeinschaftsporto von 5 Sgr. für Hannover und Braunschweig enthalten ist. Wofür der restliche ein viertel Silbergroschen steht, ist nicht erkennbar. In Leipzig wurde somit ohne Bestellgeld 10 3/10 Neugroschen für das Paket fällig.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
Dateianhang (verkleinert):

 18550501_Twistringen_Leipzig_aufgeklappt-80.jpg (292.86 KByte | 1 mal heruntergeladen | 292.86 KByte Traffic)

26.09.15, 15:06:12

hackhard

(Mitglied)

Vielen Dank für die ausgiebige Gebührenaufschlüsselung, mit den innerbraunschweigischen Gebühren komme ich recht gut zurecht, alles andere macht mir noch Schwierigkeiten.

LG

Eberhard
26.09.15, 16:35:17

Magdeburger

(Mitglied)

Liebe Sammelfreunde

für den Paketbegleitbrief von Wolfenbüttel nach Böddensell bei Neuhaldensleben bräuchte ich mal eine Datierungshilfe.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
Dateianhang (verkleinert):

 18xx1019_Wolfenbüttel_Böddensell_V90.jpg (218.73 KByte | 2 mal heruntergeladen | 437.47 KByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 18xx1019_Wolfenbüttel_Böddensell_R90.jpg (162.49 KByte | 1 mal heruntergeladen | 162.49 KByte Traffic)

09.10.15, 14:14:08

hackhard

(Mitglied)

geändert von: hackhard - 09.10.15, 19:48:24

Lieber Ulf,

der Stempel wurde vom 16. Dez 1851 (bekanntes Frühdatum)bis 1867 verwendet lt. Rundbrief 61 Arge H/BS "Die Poststempel des PA Wolfenbüttel von Ulrich Brunke". blau bis Mitte 1853, Mitte 1853 bis bis 1856 auch schwarz, danach wieder nur blau.

Hoffentlich helfen Dir die Daten weiter.

LG aus dem Herzogtum

Eberhard
09.10.15, 19:35:37

Magdeburger

(Mitglied)

Lieber Eberhard

die Daten helfen ein wenig weiter. Soweit mir gestern noch mitgeteilt wurde, ist Herr Brunke, der Ansprechpartner für Wolfenbüttel. Zumindestens scheint es erstmal so, dass der Beleg nicht aus 1868 und später stammen sollte.

Die wichtige Frage hier ist nun, seit wann gab es Paketzettel in Braunschweig und wie lange sind diese in Verwendung gewesen, mal von "exotischen" Orten, also welche mit geringen Postaufkommen, abgesehen.

Da schon Taxquadrate auf dem Zettel sind, dürfte er frühstens aus 1858 sein.

Trifft alles zu, kann der Beleg nur zwischen 1858 bis 1867 gelaufen sein und dann stellt sich die große Frage, wofür 1 Sgr. P(or)to vorderseitig angeschrieben wurden.
2 Sgr. reichten hierfür völlig aus, da die direkte Entfernung unter 8 Meilen war. Siegelseitig ist auch 1/2 Sgr. Bestellgeld notiert worden, so dass eine Landbestellung ausgeschlossen werden kann.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
10.10.15, 09:51:00
Gehe zu:
Forum Regeln:

Es ist ihnen nicht erlaubt, neue Beiträge zu schreiben.
Es ist ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu erstellen.
Es ist ihnen nicht erlaubt, ihre Beiträge zu bearbeiten.
Es ist ihnen nicht erlaubt, ihre Beiträge zu löschen.


HTML Code ist AUS
Board Code ist AUS
Smilies sind AUS
Umfragen sind AUS

Benutzer in diesem Thema
Es lesen 0 Gäste und folgende Benutzer dieses Thema:
Archiv
Ausführzeit: 0.0742 sec. DB-Abfragen: 14
Powered by: phpMyForum 4.1.4 © Christoph Roeder
Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste und erhöhen deinen Komfort. Mit der Nutzung unserer Dienste erklärst du dich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden! Datenschutzerklärung