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Altsax

(Mitglied)

Lieber Ulf,

nach meinem Eindruck hast Du eine Jury gehabt, die das Exponat inhaltlich beurteilen konnte, wofür die hohe Punktzahl bei "Kenntnisse und Forschung" spricht.

Die anderen Bereiche haben dann davon profitiert, sie sind "mit hochgezogen" worden.

Oft geschieht das Gegenteil: Verbesserungsbedarf in Gliederung und Beschriftung wird überbewertet, wenn man das Exponat mangels Beschäftigung damit inhaltlich nicht beurteilen kann.

Was ergab denn das Jurygespräch?

Liebe Grüße

Jürgen
27.11.15, 09:29:47

Magdeburger

(Mitglied)

geändert von: Magdeburger - 27.11.15, 10:25:10

Lieber Jürgen

In der Jury befanden sich Herr Holz und Herr Lautsch. Ersterer dürfte allgemein bekannt sein. Er ist auch meines Wissens einer der wenigen Ausstellern, welcher ein reines Fahrpostexponat hat.
Der Jury-Vorsitzender war Herr Alfred Schmidt.
Alle drei sind wie ich in der Bundesarbeitsgemeinschaft Preussen. Mittlerweile ist auch edliches von mir zum Thema in den Rundbriefen veröffentlicht worden.

Empfohlen wurde mir, die Sammlung so zu belassen und woanders nochmals auszustellen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
27.11.15, 10:24:14

Lars Boettger

(BPP-Mitglied)

Hallo Ulf,

meine Vermutung waren 80+ Punkte. Dann lag ich bei 83 Punkten mit meiner Einschätzung gar nicht so verkehrt. Ich bin gespannt, wie es eine andere Jury sieht.

Beste Grüsse!

Lars


27.11.15, 16:42:20

Magdeburger

(Mitglied)

Hallo Lars

persönlich habe ich mittlerweile 3x im Rang 3 ausgestellt und es sollte das letzte mal für mich sein.
Ich werde einige Änderungen vornehmen und hoffen, dass ich noch etwas aus meiner Fehlliste bekommen kann und mich für die Rang 2 in Heidelberg anmelden.

Liebe Sammelfreunde

nachfolgenden Beleg hatte ich vor etwa 1/2 Jahr in den Preussenstudien vorgestellt und dem Titel "Das hässliche Entlein" gegeben.

Hier der Text dazu:
Aufgegeben etwas 1844/5 in Langensalza und gesendet „An den könglichen preussischen Kammerherrn und Ritter des Joh. Ordens Herrn Grafen von Hagen hochgeboren in Möckern bei Burg". Mit gesendet wurde ein Paket mit 38 Reichthaler 25 Sgr. 5 Pfennige. Links oben ist das Gewicht des Briefes mit 5 Loth angegeben, darunter 1 Pfund 29 Loth (gewogen von Beinherr) des Paketes. 1 Pfund 28 1/2 Loth darunter stammt aus Halle vom Beamten Kaiser und dies wurde in Magdeburg durch den (Hilfsboten) Sonntag bestätigt, also ein doppeltes Nachwiegen des Paketes.Für das Paket wurde das Geldporto herangezogen. Die Entfernung beträgt knappt 20 Meilen und so waren 2 Sgr. von 5 zu 5 Meilen jetzt zu erheben, also 2 Sgr * 4 (15 - 20 Meilen) = 8 Sgr.Ein Begleitbrief war nur bis excl. 3/4 Loth frei. War er schwerer, wurde das Mehrgewicht berechnet. Bei 5 Loth - 3/4 Loth sind also noch 4 1/4 Loth heran zu ziehen. Dafür war die 5fache Brieftaxe zu erheben, was immerhin 20 Sgr. sind. Somit sind die "28" geklärt. Über der "28" ist notiert: "2 Sgr. Postschein zahlt (d.) Empfänger",zumindestens ist eine große "2" doppelt unterstrichen notiert worden, was der hierfür ausgestellter Postschein kostete.In den Anmerkungen des §54 der Preussischen Porto-Taxe, gültig ab 01.01.1825, ist unter "G" zu lesen, dass das Scheingeld auch vom inländischen Empfänger erhoben werden kann, aber der Absender dafür haftet, falls der Empfänger dies nicht bezahlt.

Der Beleg ist schon besonders, da zweimal nachgewogen wurde und üblich war es auch nicht, dass der Posteinlieferungsschein vom Empfänger zu zahlen war. Auch kostete der Brief das 2,5fache des Paketes.
Der Beleg paßt gerade mal so auf einer A4-Seite - rechts und links ist wenig Platz.

Ich bitte einfach mal die Leser darum, hier ein sinnvollen Text zum Beleg zu kreieren und dass alles aus einer A4 Seite paßt.

Danke!

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
Dateianhang (verkleinert):

 18xx1029_Langensalza_Burg_V-50.jpg (228.06 KByte | 12 mal heruntergeladen | 2.67 MByte Traffic)

Dateianhang (verkleinert):

 18xx1029_Langensalza_Burg_R-50.jpg (184.54 KByte | 2 mal heruntergeladen | 369.08 KByte Traffic)

27.11.15, 19:57:39

vozimmer

(Mitglied)

Lieber Ulf,

vielen Dank fürs zeigen. Ich habe mir die Seiten als JPG geladen, bis ich zu dem Punkt kam, an dem Du schreibst, dass Du sie auch als PDF zur Verfügung stellst.
Ich sende Dir meine Mailadresse per PN

LG Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
27.11.15, 22:02:41

Magdeburger

(Mitglied)

geändert von: Magdeburger - 04.12.15, 12:12:29

Hallo Zusammen

ich möchte mal noch auf einiges antworten, bzw. fragen:

Lieber Altsax
Zitat von Altsax:
Nützlich wäre es, wenn der gesamte Speditionsablauf einmal übersichtlich dargestellt würde.

Wie würdest Du den Speditionsablauf darstellen wollen?

Zitat von Altsax:
Es ließen sich dann die div. Stempel und Vermerke besser einordnen.

Die Stempel zeitlich in einer Tabelle zu erfassen, würde sicher mehr als eine Seite sein. Auch habe ich es bis heute nicht geschafft, alle Stempel zu bekommen, siehe dazu Fehlliste.

Lieber Lars
Zitat von Lars Boettger:
Dein Plan ist nicht ausgewogen - das wird Dir jeder Juror um die Ohren hauen...

leider fehlen mir aus der Westphalenzeit einige Stempel und so habe ich die beiden ersten Punkte. Auch aus der späteren Zeit ab 1837 ist es mir bisher nicht gelungen, alle hier relevanten Postcurse nachzuweisen. Am schlechtesten sieht es gerade bei den eingehenden Paketen aus.

Hallo Zusammen

meine Vorstellungen gehen dahin, zu jeder Zeit mindestens einen Posteinlieferungsschein zu zeigen, ggf. auch mal einen Frachtbrief, um bspw. auf den Postzwang einzugehen bzw. das auch Waren ausgeschlossen worden sind.
Das eine oder andere habe ich zwar, habe es jedoch bisher weggelasen, da eben nicht ausreichend Material vorhanden ist.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
04.12.15, 12:10:46

Altsax

(Mitglied)

Lieber Ulf,
Zitat von Magdeburger:
Zitat von Altsax:
Nützlich wäre es, wenn der gesamte Speditionsablauf einmal übersichtlich dargestellt würde.

Wie würdest Du den Speditionsablauf darstellen wollen


Geh doch einfach davon aus, daß der durchschnittliche Betrachter das gesamte Speditionsverfahren der Fahrpost nicht kennt, schon gar nicht die preußischen Spezifika.

Es beginnt mit der Trennung in "Paket-)Sendung und Begleitbrief und deren unterschiedlicher postalischer Behandlung nebst Beförderung.
Du zeigst Stempel, Zettel und Formulare, die alle einen Zweck im Speditionsablauf erfüllen, der erklärt werden sollte.. Die Unterschiede zwischen Briefkartenschlüssen und Paketkartenschlüssen sind darzustellen.
Die getrennte Zustellung bzw. Abholung von Begleitbrief und Paketsendung muß erläutert werden etc. etc.


Zitat von Magdeburger:
Zitat von Altsax:
Es ließen sich dann die div. Stempel und Vermerke besser einordnen.

Die Stempel zeitlich in einer Tabelle zu erfassen, würde sicher mehr als eine Seite sein. Auch habe ich es bis heute nicht geschafft, alle Stempel zu bekommen, siehe dazu Fehlliste.


Du mußt gar nicht alle Stempel zeigen können. Wichtig ist m.E., daß Beispiele für die unterschiedlichen Funktionen und Verfahrensweisen dargestellt werden. Was Du ausstellst, ist Postgeschichte, keine Stempelsammlung.

Liebe Grüße

Jürgen
04.12.15, 12:44:06

Magdeburger

(Mitglied)

Lieber Altsax

hier mal was aus dem "Geschäfts-Regulativ für das Post-Amt in Magdeburg" im Jahre 1865.

Annahme der Packete und Abgangspackkammer
Die Annahme der Packete ohne declarirten Werth erfolgt durch die hierzu bestimmten Büreaudiener. Der annehmende Büreaudiener überzeugt sich von der reglementsmäßigen Beschaffenheit der Packete und Adressen, wiegt die Packete und setzt unter den Gewichtsvermerk den Anfangsbuchstaben seines Names und überweist die Sendungen einzeln dem ihm beigegebenen Büreaudiener zum Bekleben. Der beklebende Büreaudiener hat die vom Expeditions-Vorsteher übergebenden Register-Nummern unter seiner Verwahrung eventl.: unter seinem Verschluß zu halten und dafür zu sorgen, daß nur so viele Nummern verbraucht werden, als Packete angenommen und ihm überwiesen worden sind. ...Für Verbesserung der Signatur, deren Nothwendigkeit der Beurtheilung des Packkammer-Aufsichts-Beamten resp. Schalterbeamten unterliegt, kann, wenn der Auflieferer die Verbesserung nicht selbst vornehmen will, eine Vergütung von 1 Sgr. pro Packet erhoben werden. Die Verbesserung ist aber erst dann ausführbar, wenn für andere Auflieferer kein Aufenthalt entsteht. Auch zur Verbesserung der Emballage oder des Verschlusses dürfen die Unterbeamten die Hand bieten, so weit dies ohne Anwendung ihrer Privatsiegel, die in den Diensträumen durchaus nicht vorhanden sein dürfen, geschehen kann. Die dafür zu erhebene Gebühr muß in jedem einzelnen Falle von dem Packkammer-Aufsichts-Beamten resp. Schalterbeamten festgesetzt werden. ...In den Niederlage-Räumen wird der Dienst von einem Packmeister versehen, welcher die Uebernahme, Aufbewahrung und Uebergabe der ordinairen Poststücke besorgt; derselbe nimmt die aufgelieferten Packete von der Packetannahmestelle, resp. von der Verlesestelle und der Stadtpostexpedition gegen summarische Quittung in den Ueberweisungsbüchern usw. in Empfang, sortirt sie coursweise und ist für die gesicherte Aufbewahrung und Weitergabe verantwortlich. Er hat mittelst eine für den betreffenden Dienstabschnitt aufzustellenden Abschlusses den Verbleib der ihm übergebenen Packete nachzuweisen und schriftlich anzuerkennen, wenn ein Packet beim Verlesen fehlt. Die Conducteure und Postillione haben über die ihnen übergebenen Stücke in den Fracht-Manualen für die abgehenden Posten usw. zu quittieren. Die zur Dienstleitung anweisenden Büreaudiener leisten beim Sortieren und Ordnen der Stücke Aushülfe und müssen auch bei dem Verlesen der Posten usw. zugegen sein. ...Das Verlesen und die Uebergabe der mit den Posten usw. abzusendenen Packete besorgt der mit diesem Geschäfte nach dem Stundenplan beauftragte Beamte. Zum Zweck der Uebernahme ist den Conducteuren und Postbegleitern der Zutritt zur Niederlage und zu den Courslagerräumen gestattet. Die Conducteure usw. haben die Packete zum Verlesen stationsweise zu ordnen und hat der Packmeister du jour dafür zu sorgen, daß die mit den Eisenbahnzügen zur Versendung gelangenden Packete mit den Stationszetteln nach den ausliegenden, vom Expeditions-Vorsteher der Packet-Abfertigungs-Expedition current zu haltenden Beklebungs-Tabellen beklebt werden. Der Packmeister hat für die Bereithaltung geschnittener Stationszettel zu sorgen. Zu welchen Zeiten die Karten resp. die Kartentaschen und Bunde mit den Begleitbriefen von der Fahrpost-Abfertigungs-Expedition zum Verlesen zu überweisen sind, muß ein für alle Mal zwischen den betreffenden Expeditions-Vorstehern vorher verabredet werden; es wird im Allgemeinen eventl. nur festgehlten werden müssen, daß die Ueberweisung in Abtheilungen erfolgt, damit die Uebergabe mit Sicherheit stattfinden kann.

Packetbestellung
Die Packetbesteller haben die übernommenen Poststücke, von deren tadelloser Beschaffenheit sie sich genau zu überzeugen haben, nach der einzuschlagenden Fahrtour zu sortieren und persönlich zu verladen, auf die gute und anständige Beschaffenheit des Wagens zu achten und die Postillione hinsichtlich ihres dienstmäßigen Verhaltens zu überwachen. Sie haben in dieser Beziehung die Pflichten eines Conducteurs wahrzunehmen und jede Unregelmäßigkeit zur Anzeige zu bringen. Der Schlüssel zum Fourgon (= Lastwagen) muß sich stets im persönlichen Gewahrsam des Packetbestellers befinden und während der Dienstleistung an einem um den Hals hängenden Riemen getragen werden.Die Bestellkarte muß der Packetbesteller auf jeder Tour mit sich führen. In dieselbe müssen die Berichte über die Bestellung sofort oder unmittelbar nach beendigter Fahrt eingetragen sein. ... Die Packetbesteller haften für die übernommenen Packete bis zur ausgeführten Bestellung oder bis zum Nachweise der Rückgabe.Die Dauer der Fahrt ist lediglich von dem Umfange der Bestellgeschäfte abhängig.

Ankunft einer Personenpost
Der Packkammer-Unterbeamte begiebt sich unmittelbar bei der Ankunft der Post an den Wagen, öffnet die Thür und giebt, wenn Personen darin sind, laut an:„Post-Station Magdeburg. Die Passagierstube befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite des Posthofes“Demnächst öffnet der Unterbeamte in Gegenwart des verlesenden Beamten und des Postillions das Vordermagazin, läßt den Postillion den Briefbeutel- und Fahrpostbeutel-Cours-sack herausnehmen und führt den Postillion zunächst zur Briefpost-Decartirungs-Expedition und dann mit dem Fahrpostbeutel-Courssack nach der Fahrpost-Decartirung, nachdem der Unterbeamte das Magazin wieder vorständig verschlossen hat.Nach der Rückkehr beider erfolgt, alsdann das Ausladen der Wagenstücke mit declaritem Werthe, der Post- und Passagierstücke, welche letztere baldmöglichst den Reisenden ausgehändigt werden müssen, ... Vor der Abfahrt der Wagen nach den Remisen müssen alle Packräume verschlossen werden und muß die Ueberzeugung erlangt sein, daß die Beschaffenheit des Wagens durchaus eine gute ist, auch die Reserve-Utensilien vorhanden sind.


Wie will man dies alles kürzen...

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
04.12.15, 13:37:13

Magdeburger

(Mitglied)

Liebe Sammelfreunde

falls ein Interesse besteht, könnte die geänderte Sammlung, wie sie in Oldenburg ausgestellt wurde, hier eingestellt werden.
Es gibt einige Änderungen gegenüber der hier eingestellten Sammlung. Allerdings habe ich den Beschreibungsstil nicht geändert!
Die Bilder sind bis fast 1MB groß - es wäre dann freundlich, wenn ich die Größen nicht anpassen müßte.
Eine PDF-Datei gibt es selbstverständlich ebenfalls.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
06.12.18, 16:44:19

vozimmer

(Mitglied)

geändert von: vozimmer - 06.12.18, 19:07:25

Hallo Ulf,

mich interessiert es, wie sich Deine Ausstellungssammlung entwickelt hat.

Grüße, Volker

Volker Zimmermann, Postgeschichte Bergedorf
06.12.18, 18:44:51
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