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philetalia

(Mitglied)

Hallo Hans,

die Flecken links und rechts von der Uhrzeit dürften von eigentlich tieferliegenden Stempelelementen stammen, die wegen der starken Abnutzung mitstempeln. Unter der Uhrzeit dürfte eine "1" stehen, aber ich schaue später im Helbig nach, welche Nummern bei Würding bekannt sind.

Viele Grüße
Bernhard
15.10.19, 08:55:53

Lippe865

(Mitglied)

Danke, Bernhard!

Sobald ich von Dir die Helbig-Information wegen der Nummer oder des Zeichens unten habe, lege ich das Stempelgerät in der Datenbank an und lade die beiden Abschläge hoch.

Herzliche Grüße,

Hans
15.10.19, 09:37:12

philetalia

(Mitglied)

Hallo Hans,

das müsste der vierte bei Helbig aufgeführte Stempel von Würding sein. Die drei älteren Stempel der 1900 eingerichteten Postagentur nutzen noch die Schreibweise "WUERDING". Bei allen vier Geräten ist unten ein Stern zu finden ist, also keine Ziffer. Diese kamen wohl nur bei größeren Postämtern mit mehreren Geräten zum Einsatz. Es gab da noch einen Reservestempel, der unten entsprechend ein "R" zeigte, aber der dürfte hier nicht in Frage kommen.

Das Gerät zeigt entweder ein "V" für "Vormittag" links oder ein "N" für "Nachmittag" rechts von der Uhrzeit, und jeweils einen Stern auf der anderen Seite. Die Flecken links und rechts von der Uhrzeit bei Deinem Abschlag kommen also wohl daher, wobei ich zwar auf "V 9-10 *" tippen würde, aber ganz eindeutig ist es nicht.

In der Bayernzeit ist der Stempel offenbar nicht so selten und wertet nur 10 Punkte bei Helbig. So eine späte Verwendung ist aber schon ungewöhnlich.

Viele Grüße
Bernhard
15.10.19, 22:16:25

Lippe865

(Mitglied)

Zitat von philetalia:
Hallo Hans,
das müsste der vierte bei Helbig aufgeführte Stempel von Würding sein. Die drei älteren Stempel der 1900 eingerichteten Postagentur nutzen noch die Schreibweise "WUERDING". Bei allen vier Geräten ist unten ein Stern zu finden ist, also keine Ziffer. Diese kamen wohl nur bei größeren Postämtern mit mehreren Geräten zum Einsatz. Es gab da noch einen Reservestempel, der unten entsprechend ein "R" zeigte, aber der dürfte hier nicht in Frage kommen.
Das Gerät zeigt entweder ein "V" für "Vormittag" links oder ein "N" für "Nachmittag" rechts von der Uhrzeit, und jeweils einen Stern auf der anderen Seite. Die Flecken links und rechts von der Uhrzeit bei Deinem Abschlag kommen also wohl daher, wobei ich zwar auf "V 9-10 *" tippen würde, aber ganz eindeutig ist es nicht.
In der Bayernzeit ist der Stempel offenbar nicht so selten und wertet nur 10 Punkte bei Helbig. So eine späte Verwendung ist aber schon ungewöhnlich.
Viele Grüße Bernhard


Hallo Bernhard,

herzlichen Dank für Deine wie immer sehr präzisen und hilfreichen Angaben.

Ein kleines Fragezeichen möchte ich hinter die "10 Punkte bei Helbig" setzen. Wenn bisher weder die drei Helbigschen "WUERDING"-Stempelgeräte noch mein "WÜRDING"-Gerät Aufnahme in die Datenbank gefunden haben, lässt das eine gewisse Seltenheit wahrscheinlich erscheinen.

Bei meinen Abschlägen aus dem Jahre 1944 sind meiner Meinung nach noch zwei Ereignisse zu bedenken, die zwischen dem Ende des Königreichs Bayern im Jahre 1918 und dem Stempel-Jahr 1944 eingetreten sind:
1. Die Stempel-Umstellungen vom 12-Stunden-V/N-Modus auf die 24-Stunden-Zeitangaben Ende der 20er/Anfang der 30er Jahre.
2. Die Anweisung zur Entferung der Sterne aus den Stempelgeräten im Jahre 1938.

Ich gehe davon aus, dass die drei Stempel"punkte" links, rechts und unter der Uhrzeit bei den beiden Abschlägen aus dem Jahre 1944 darauf zurückzuführen sind, dass die "Sterne" nur unvollständig ausgefräst worden sind und deshalb als "Punkte" in den Abschlägen noch zu sehen sind.

Stimmst Du, stimmt das Forum mir zu, dass ich das Stempelgerät für die beiden Abschläge von 1944 ohne Sterne anlege und nur auf die Entfernung der "Sterne" als Ursache für die "Punkte" hinweise?.

Ich wünsche einen schönen Ausklang des Abends und eine gute Nacht,

Hans Rummenie
15.10.19, 22:53:03

philetalia

(Mitglied)

Hallo Hans,

das mit der Umstellung auf die 24-Stunden-Zeiten und den damit verbundenen Wegfall von "V" und "N" sowie den Wegfall der Sternchen hatte ich komplett übersehen, aber für die Anlage des Gerätes sollte das keine Rolle spielen, da nach meinem Verständnis diese Elemente ohnehin steckbar gewesen sein müssen und keine festen Bestandteile waren. Fest waren wohl nur der K2 mit WÜRDING oben und Sternchen unten im Doppelkreis.
Wenn das Gerät im Jahr 1944 ordnungsgemäß verwendet wurde, dann stammen die Flecken rechts und links dann wohl doch von Platzhaltern, die ersatzweise eingesetzt wurden und eigentlich nicht stempeln sollten.

Noch etwas zur Seltenheit: Die Angaben bei Helbig gelten sicher nur für die Bayernzeit und nicht für Nachverwendungen wie bei Dir. Im Fall der Württembergstempel ist im Handbuch der Stempel eine Aufstellung enthalten, die die im Deutschen Reich noch verwendeten Altstempel bewertet. Für Bayern kenne ich etwas Vergleichbares nicht.
Die Stempeldatenbank ist vermutlich kein guter Gradmesser für die Seltenheit, da Bayernstempel (leider) eher unterrepräsentiert sind: Die Datenbank weist aktuell 8650 Stempelgeräte für das Gebiet "15 - AD Bayern" auf, wobei alleine ca. 1900 Mühlradstempel angelegt sind. Da fehlt also noch vieles, auch von eher häufig vorkommenden Abschlägen.

Viele Grüße
Bernhard

15.10.19, 23:32:08

philetalia

(Mitglied)

geändert von: philetalia - 14.10.20, 09:57:40

Hallo,

laut Helbig sind die ovalen Stempel der Münchner Zeitungsexpeditionen auf Marken nicht häufig zu finden. Hier kann ich einen nicht zuordenbaren Teilabschlag zeigen (Mitte) und dann links davon noch einen weiteren Teilabschlag, dem mehr an Informationen entnommen werden kann. Offenbar lag die Expedition in der Residenzstraße. Bei Helbig oder im Ergänzungsband von Holzmayr ist dieses Gerät nicht verzeichnet, aber Helbig betont ja auch explizit, dass gerade für München nicht alle Stempel aufgeführt werden konnten.

Rechts dann noch ein Teilabschlag, bei dem ich ursprünglich OETTINGEN 1 St. / SCHWABEN vermutete, der noch nicht verzeichnet gewesen wäre, aber es handelt sich wohl doch um den bekannten KEMPTEN 1 St. / SCHWABEN.

Viele Grüße
Bernhard
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 img2242.jpg (597.09 KByte | 3 mal heruntergeladen | 1.75 MByte Traffic)

14.10.20, 03:05:46

philetalia

(Mitglied)

geändert von: philetalia - 05.02.21, 16:50:10

Hallo,

gestern und heute Nacht hatten wir hier im Forum in Zusammenhang mit dem Hufeisenstempel von Demmin einen regen Austausch darüber, dass es nach über 100 Jahren immer noch dazu kommt, dass neue Stempeldaten oder gar noch nicht erfasste Stempelgeräte gefunden werden. Dazu passend habe ich heute zufällig den folgenden Abschlag aus HESSENTHAL gefunden. Laut gemeindeverzeichnis.de hatte Hessenthal (Regierungsbezirk Unterfranken/Bezirksamt Aschaffenburg) im Jahr 1910 gerade einmal 377 Einwohner. Heute ist Hessenthal ein Ortsteil der Gemeinde Mespelbrunn.

Im Helbig-Katalog sind ein Halbkreisstempel und ein Zweikreisstempel abgebildet, dazwischen wird Platz gelassen für zwei weitere Geräte, die zwar bewertet sind, aber ohne Abbildung und sogar ohne Angabe des Stempeltyps bleiben. In der Ergänzung von Roland Holzmayr wird dann ein neuer Halbkreisstempel aufgeführt. Der hier gezeigte Stempel vom Typ 21b schließt die vorhanden Lücke zum Teil und wird als laufende Nr. 3 in das Stempelverzeichnis aufgenommen werden.

Viele Grüße
Bernhard
Dateianhang (verkleinert):

 img2398_1_BY_Hessenthal.jpg (321.24 KByte | 1 mal heruntergeladen | 321.24 KByte Traffic)

05.02.21, 13:21:10

Klesammler

(Mitglied)

Hallo Bernhard,

ein schöner Fund. Hessenthal hatte nach Neumanns Ortslexikon 1894 sogar nur 323 Einwohner.

Dieter
05.02.21, 16:24:34
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