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admin_j

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Hallo,

ein Ziel dieses Forums ist es, philatelistische Informationen strukturiert verfügbar zu machen.

Dieses Thema hier soll das Bewusstsein dafür schärfen, dass Katalogeinteilungen von Briefmarken kein Naturgesetz sind, sondern von Philatelisten definiert werden.

Philatelistisches Wissen beinhaltet so auch Vorgaben die Dritte machen und eventuell nicht in erwünschter Tiefe für Jedermann, bekannt sind.

Beispiele dafür findet man unter anderem zur Marke Deutsches Reich 216a und 216b: https://www.stampsx.com/forum/topic.php?id=9948&

An dem Beispiel kann man gut sehen, wie eine Diskussion über einen Punkt geführt wird, der für die Einteilung gar keine Rolle spielte. Im weiteren Verlauf werde ich auf das Beispiel zurückkommen.

Zunächst Grundsätzliches. Jeder Sammler der sich etwas mit einem Katalog beschäftigt hat, kennt schon unterschiedliche Eigenschaften die für eine unterschiedliche Einteilung = Katalogisierung verantwortlich sind. Nachfolgend ein paar unvollständige Beispiele. Individuell kann es noch mehr Obergruppen geben.

Papiersorten

Beim Papier kann es Sorten geben deren Inhaltsstoffe sich unterscheiden, wie fluoreszierendes Papier und "normales" Papier, es kann unterschiedlich hergestelltes Papier geben, wie Hand- oder Maschinenpapier. Es kann Wasserzeichen geben oder auch nicht und Maschinenpapiere können, ob mit oder ohne Wasserzeichen, durch die Fasernlage in "stehend" oder "liegend" eingeteilt werden. Gibt es ein detailliertes Wasserzeichen, kann das Papier in vier Lagen Vorderseitig und vier Lagen Rückseitig bedruckt worden sein. Zusätzlich kann Papier unterschiedliche Farben haben oder auffällige Merkmale wie besondere Fasern in Farbe, Form oder Größe. Die Liste lässt sich noch fortsetzen.

Farben

Zu unterschiedlichen Zeiten wurden Druckfarben aus unterschiedlichen Grundstoffen hergestellt. Heute stehen besonders viele Grundsubstanzen zur Verfügung, aus denen eine Druckfarbe hergestellt wird. Zusätzlich kann jeder scheinbar gleiche Farbeindruck, durch eine ganz unterschiedliche Mischung, auch völlig unterschiedlicher Grundstoffe, erreicht werden. Farben können auch instabil sein, sich mit oder ohne Umwelteinflüsse verändern oder besondere Eigenschaften, wie Glanz haben. Besonders wenn es auffällige Unterschiede zwischen verschiedenen Marken der selben Ausgabe gibt, kann der Wunsch nach einer Unternummer aufkommen. Ist eine Variante besonders selten, gibt es häufig eine gesonderte Katalogisierung, eine Unternummer.

Trennungsmethoden

Neben einer Scherentrennung sind der Durchstich, die Zähnung und die Stanzung bei selbstklebenden Marken verbreitet. Auch andere Methoden sind vorstellbar. Bei allen Vortrennungen mittels Werkzeugen kann nach Auswirkungen des Werkzeugeinsatzes unterschieden werden. So zum Beispiel durch Größe und Abstand von Perforationslöchern oder der Form und Anordnung von Durchstichmessern. Zusätzlich kann man an fertigen Bogen oder Einheiten auch den Gesamtaufbau eines Werkzeugs erkennen oder wie oft es, beim Bearbeiten einer Einheit, wiederholt eingesetzt wurde.

Gummierungsarten

Hier gibt es tatsächlich Farbe und Geschmack, Art des Auftrags oder die Zusammensetzung.

Druckverfahren

Gleich wirkende Marken können in vielen Druckverfahren hergestellt worden sein. Ein Verfahren an einem individuellen Ausdruck zu erkennen, ist Voraussetzung für jeden Prüfer. Steindruck, Buchdruck, Stichtiefdruck, Offsetdruck und Rastertiefdruck sind nur ein paar mögliche Druckverfahren, die auch bei Briefmarken zum Einsatz kamen und kommen.

Zusätzliche Bearbeitungsschritte

Bei der Papierherstellung kann bereits Gummierung aufgetragen werden. Diese kann durch Riffelungen aufgebrochen werden, um das Papier besser gerade aufliegen zu lassen. Es gibt gestrichenes Papier, welches für ein schärferes Druckbild sorgt oder Kombination von Druckverfahren aus Sicherheitsgründen oder zur Gestaltung.

Die Liste lässt sich noch länger fortsetzen.

Zum Kernpunkt dieses Themas mit der Überschrift Individuelle Methoden einer Zuordnung

Wer nicht auf der Seite derer steht, die eine Zuordnung definieren, muss sich zwangsläufig mit einer getroffenen Zuordnung abfinden, will er diese nutzen. Natürlich kann jeder sammeln wie er will und jeder kann individuell einordnen. Spätestens beim Tausch oder Verkauf wird die Frage relevant, um welche genaue Katalognummer es sich handelt.

Häufig helfen gewohnte Prüfmethoden, aber nicht immer. Dafür ist die bereits oben erwähnte 216a und 216b ein gutes Beispiel. Während viele Farbnuancen auch unter anderen Lichtwellenlängen, zum Beispiel unter dem Briefmarkensammlerstandardgerät UV-Lampe, analog zum Tageslicht anders reagieren, kann eine unterschiedliche UV-Reaktion, im Hinblick auf die willkürlich definierte Unterscheidung, auch völlig belanglos sein.

Zu jeder Marke noch umfangreichere Informationen in Spezialkatalogen abzudrucken, würde sicher deren Rahmen sprengen. Zumal je nach Vorbildung und Fachkenntnis, eine unterschiedliche Informationsfülle erforderlich wäre.

Für deutsche Kataloge und deren Einteilung in Unternummern, sind in der Regel Arbeitsgemeinschaften und Prüfer im BPP verantwortlich. Um einheitliche Standards zu gewährleisten, wurden und werden umfangreiche Maßnahmen ergriffen. Um ein Ergebnis nach derzeitigem Standard zu bekommen, kann man Briefmarken prüfen lassen.

Wer darüber hinaus neue Ideen hat, kann diese gerne hier im Forum, im zutreffenden Gebiet, unter der betreffenden Hauptnummer und mit Sachargumenten versehen, vortragen.

Im verlinkten Thema ist mit Fotos belegt, dass die Druckfarben in mindestens drei Varianten unter UV-Licht reagieren. Das hat aber bei der Marke keinen ultimativen Einfluss auf die Zuordnung zu einer Unternummer. Weiteres dazu im Thema dort.

Liste der Sonderzeichen zum Einkopieren

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07.09.16, 11:48:08
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