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Thema: Braunschweig-Frankaturen nach Übersee (https://stampsx.com/forum/topic.php?id=1446)


Geschrieben von: Altsax am: 19.01.10, 18:20:42
Hallo kibitz,

zeig doch bitte einmal Abbildungen, dann läßt sich dazu vielleicht etwas sagen.

Beste Grüße

Altsax


Geschrieben von: carolinus am: 20.01.10, 15:55:06

In der Zwischenzeit ein weiterer Brief in die USA via Bremen vom 19. September 1867 nach Philadelphia mit einer ganz ungewöhnlichen Frankatur. Die sechs 3 Gr. (Nr. 20) mit der ½ Gr. (Nr. 10) ergeben auf der 1 Sgr. Ganzsache eine Frankatur von 19½ Gr. für einen dreifach schweren Brief.

Viele Grüße,
carolinus


Geschrieben von: carolinus am: 24.01.10, 09:56:07
Hallo zusammen,

hier noch ein weiterer Brief in die USA über Bremen nach Utica/New York vom 8. Juli 1865. Der rekommandierte Brief ist frankiert mit einer ½ Gr. (Nr. 10), und den Marken der Ausgabe 1864 (Nr. 15 und Nr. 16), insgesamt 8 ½ Gr. Die Einschreibegebühr betrug 2 Gr.


Geschrieben von: carolinus am: 24.01.10, 14:55:30
Insgesamt wurden 31 Briefe in die USA verzeichnet.

15 Briefe davon liefen über Bremen. Die Gebühr betrug 6 ½ Sgr., die Gebühr Braunschweig-Bremen betrug 2 Sgr. Es gab Portobriefe, Teilfrankaturen bis Bremen und Francobriefe. Letztere Francobriefe lassen sich wieder gliedern in vollständig bar bezahlte Briefe, Teilbarfrankaturen, bei denen nur der Postvereinsweg in Markenfrankatur erfolgte und vollständig mit Marken bezahlte Briefe.

Neben den Weg über Bremen gab es auch die Möglichkeit über Hamburg zu versenden. Grundlage dafür waren die Vereinbarungen von 1857 zwischen Hamburg und den USA. Die Gebühren waren die gleichen wie mit Bremen. Acht Briefe über Hamburg sind registriert.

Der hier gezeigte Brief von Braunschweig nach Philadelphia via Hamburg vom 10. Juli 1864 trägt eine 5/4 Ggr. Marke (Nr. 9). Diese für Inlandsfrankaturen vorgesehene Marke in der Braunschweigischen Inlandswährung Gutegroschen entsprach ab Ende 1862 genau 1 ½ Sgr. Zur Umrechnung "Inlandswährung/Auslandswährung" in Braunschweig habe ich bereits geschrieben. Weiterhin frankiert wurde mit 2 Sgr. von 1853 (Nr. 7) und 3 Sgr. aus 1862 (Nr. 12A).


Geschrieben von: carolinus am: 30.01.10, 13:37:13
Als zweites Beispiel für einen Brief via Hamburg hier eine 6 ½ Gr. Frankatur von Oker (!)nach San Francisco, neben der ungewöhnlichen Destination auch eine seltene Ganzsachen-Kombination (MiNrn. 10, 12, U32).


Geschrieben von: carolinus am: 06.02.10, 16:11:57
Hallo,

eine dritte Möglichkeit um in die USA zu versenden, bestand im Verkehr über Aachen. Grundlage bildete der Postvertrag zwischen Preußen und den USA. Hier kam der erwähnte Versand in geschlossenen Paketen über England (Prussian Closed Mail) mit Austausch in Aachen, New York oder Boston zur Anwendung.

Die Gebühr betrug seit Dezember 1852 13 Groschen, der Postvereinsanteil davon war 2 Gr. Damit war diese Möglichkeit also doppelt so teuer wie die über Bremen bzw. Hamburg. Ab 1861 wurde die Gesamtgebühr um einen Groschen gesenkt, der Postvereinsanteil blieb gleich.

Die Abbildung zeigt einen Brief, bei dem diese um einen Groschen reduzierte Gebühr bereits zur Anwendung kam. Die 12 Sgr.-Frankatur von Braunschweig nach Hoboken/New Jersey vom 4. September 1862 wurde durch einen 4er Block der Nr. 12 dargestellt. Es ist nebenbei gesagt der einzige auf Brief bekannte Viererblock dieser Marke.

Viele Grüße, carolinus


Geschrieben von: carolinus am: 30.03.10, 16:44:19
Hallo,

Zeit, diesen Thread fortzuführen.

10 Briefe aus Braunschweig in andere Überseeländer als die USA sind bekannt. Das absolute Highlight, der Brief von Groß Winnigstedt nach Australien wurde als Aufmacher bereits vorgestellt.

Außer den Briefen in die USA, gab es nach Amerika noch vier Briefe nach Mexiko, alle aus 1865 und 1866. Drei davon liefen nach Puebla, einer nach Manzanilla.

Zeigen möchte ich die drei Briefe nach Puebla. Sie liefen an Wilhelm la Vigne, über den ich geschichtlich nicht viel in Erfahrung bringen konnte. Beschrieben wird er als „Commandant Superieur“.



Eine 17 Sgr-Frankatur vom 21. April 1865. Es ist der erste, der drei genannten Briefe an den Kommandanten Wilhelm la Vigne. Frankiert wurde mit fünf Dreisilbergroschen durchstochen Nr. 16 und einer 2 Silbergroschen Nr. 15, samt und sonders in typischer Scherentrennung.

Der Brief lief über Frankreich (3 Sgr.) und 14 Sgr. für einen Brief zwischen 7 1/2 und 15 g.

Das Weiterfranco wurde auf Vorder- und Rückseite in rot bzw. blau notiert.

Gruß carolinus



Geschrieben von: carolinus am: 03.08.11, 12:44:04
Hallo zusammen,

gerade stelle ich fest, dass ich schon ewig nichts mehr in diesem Thread geschrieben habe. Dabei gibt es noch einige schöne Briefe zu zeigen.

Ein weiterer Brief an Wilhelm la Vigne vom 22. April 1866 nach Mexiko frankiert mit 10 Groschen für den Leitweg über Frankreich mit Marken der Ausgabe 1865. Wie der Stempel „London Paid“ zeigt, lief dieser Brief aber über England und wurde wohl trotzdem ohne Nachporto befördert.
Der Empfänger zahlte in Mexiko lediglich die für Militär ermäßigte Inlandsgebühr von ½ Reales.



Gruß carolinus